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Platform Karl Marx Mystery Cache

Hidden : 12/29/2007
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Eine Art geschichtlicher Multi in Wien Heiligenstadt.



Länge: ca. 1,5 km, Dauer: mind. 1 Stunde. Nicht Montag bis Freitag zwischen 0.30 und 4.30 Uhr (Bahnhof geschlossen). Keine Hausarbeit nötig.

Ich war im grünen Bereich und musste an Harry Potter denken. Gleis 9¾. Absurd. Hier gibt es kein Gleis 9 und kein Gleis 10, also kann es auch kein Gleis 9¾ geben. Andererseits – was weiß man schon? Jedenfalls fehlt hier ein Gleis (a). Das heißt, für Muggels fehlt ein Gleis. Eingeweihte jedoch wissen, dass es dieses Gleis sehr wohl gibt. Aber den Muggels kann es egal sein. Der eine oder andere möge sich vielleicht darüber wundern, aber es ist für ihn trotzdem ohne Belang. Ich wechsle die Seiten, begebe mich in die blaue Zone. Hier fällt mir ein Außenseiter auf. Interessant, im grünen Bereich gibt es sogar zwei solcher Außenseiter, aber dort nehme ich sie nicht als solche wahr. Nicht unlogisch, denn wenn eine Hälfte anders ist, kann man die andere Hälfte wohl kaum mehr als Außenseiter bezeichnen. Im blauen Bereich ist es aber ein Außenseiter (b): einseitig, unbeachtet, stumpf, leer. Deprimierend. Mein Blick bleibt an einer grünen Sonne hängen. Nicht eine – zwei, drei, viele. Sie sind schön. Und neu, obwohl sie eigentlich alt sein sollten. Egal, mich zieht es hinaus zur gelben, wärmenden Sonne.

Viele Sinneseindrücke prasseln auf mich ein. Optisch, olfaktorisch, akustisch. Die Farbe Rot, der Geruch von Fett, Motorenlärm. Ich versuche dies alles auszublenden und konzentriere mich auf kleine Details. Naja, eine Weinpresse (c) als klein zu bezeichnen? Aber das passt schon, schließlich kann übermäßiger Alkoholkonsum kleine Probleme gleich einem Vergrößerungsglas riesengroß erscheinen lassen und große Probleme verschwindend klein. Aber nur so lange, bis die Ernüchterung eintritt. Ich lasse den Wein Wein sein und betrachte die vielen Abfahrtsstellen. Viele Leute warten hier. Warten auf den Bus. Nicht auf irgendeinen Bus, sondern auf einen ganz bestimmten, nämlich den, der sie an ihr Ziel bringen soll. Auswahl gibt es ja genug. Ob von den Wartenden jemand zum "Umspannwerk" (d) möchte? Warten ist etwas Gutes, eine Insel des Innehaltens im Ozean der Bewegung. Die meisten nehmen Warten ungeduldig oder stoisch hin, den wenigsten aber ist der Wert, ja die Notwendigkeit des Wartens für Körper und Seele bewusst.

So mancher Gast mag, konfrontiert mit dem Namen "St. Marx", verwundert sein ob des Umstandes dass ausgerechnet Karl Marx zu heiligen Ehren gekommen sein soll. Bekanntlich ist diese These falsch, der Heilige trug den Namen Markus. Welcher Heilige hingegen für diese Gegend, dem sanctum locum, also dem Heiligem Orte, Namen gebend war ist nicht mehr bekannt. Doch ausgerechnet hier findet sich eines der größten Bollwerke des Sozialismus und ausgerechnet hier kam Karl Marx doch noch zu heiligen Ehren. Doch nicht genug der Religion. Während die einen in den Gotteshäusern in stiller Andacht verweilen, finden andere auf den Fußballplatz lautstark ihre Erlösung. Hoch zum Himmel oder hinauf zur Hohen Warte. Letztere war auch der Grund diese Trutzburg des sozialen Wohnbaus mit gewaltigen bogenförmigen Durchfahrten, hinter denen sich ein riesiger offener Hof gleich einem von einem einsamen Sämann bestellten Acker befindet, zu durchbrechen um den Pilgerzügen der Fußballanhänger ein Durchkommen zu ermöglichen. Doch wer wirft den Blick empor, empor zur den überlebensgroßen allegorischen Plastiken (e), darstellend die hohen Werte von Aufklärung, Freiheit, Fürsorge und Körperkultur, welche traurig in ihrer alltäglichen Missachtung auf uns arme Sünder herabblicken? Ich lasse sie hinter mir, vorwärts schreite ich durch die Säulen des Lichts (f), auf jene Allee gelangend, welche den Reisenden südwärts 'gen die Stadt und nordwärts zur Pforte Wiens zu führen vermag. Welche Richtung er auch wähle, viele Meter muss er gehen um das Ende dieser wohnlichen Festung zu erreichen. Und selbst dann hat dieser Reisende nur das Ausmaß einer Hälfte begriffen, handelt es sich doch um den längsten Wohnbau auf Erden. Vier Stationen der Straßenbahn, die Distanz eines Kilometers übertreffend, von einem Ende zum anderen.

Apropos Straßenbahn, von den Wienern in früheren Tagen meist Tramway genannt, ein Begriff, der heute jedoch, im Zeitalter der sprachlichen Simplifizierung, von der Bim verdrängt wurde, jene Wiener Straßenbahn also, die in dieser Stadt trotz modernster Technologien den Hauch des Nostalgischen nie zu verlieren scheint, die hier vor meinen Augen den Verlauf dieser Allee folgt, widme ich nun meine Aufmerksamkeit. Nicht, dass ich nun einen dieser zumeist rot-weißen Züge erblicke, welche, wenn auch in anderem Farbenkleid, in fernen Städten ebenfalls zu finden sind, nein, mein Blick gilt einen Wiener Spezifikum – der "STRASSENBAHN HALTESTELLE". Viele Länder habe ich bereist, viele Städte besucht, doch nirgendwo fand sich eine Haltestelle, die in Form und Farbe den unsrigen auch nur nahe kam. Diese große, eherne ovale Tafel, rot, wenn allen Zügen ein Halt vorgeschrieben ist, blau, wenn, sollte kein Bedarf gegeben sein, der Motorführer seine Garnitur ohne Halt, jedoch mit Bedacht, weiterrollen lassen kann, sowie gestreift, wenn an dieser nur selten ein Zug stoppt, eben diese Tafel stellt eine weltweite Einmaligkeit dar, ein Wiener Kulturgut. Diese Haltestellen haben etwas Mathematisches an sich, sie sind eine Welt der Zahlen: Abfahrtszeiten, Fahrzeiten, Liniennummern, Telefonnummern, Haltestellennummern – Ziffer um Ziffer dringen in meine Augen, werden umgewandelt in elektronische Impulse, weitergeleitet an das Hirn, als solche erkannt und der Auslöser für alle möglichen Denkvorgänge, welche als Ergebnis wiederum bildhafte Vorstellungen liefern mögen. Kündigt etwa der Fahrplan an jener Haltestelle, an welcher die Züge des D-Wagens zum Beethovengang abzufahren pflegen (g), eine Garnitur in sechs Minuten an, so erscheint in meinen Gedanken das Bild eines rot-weißen Zuges, Triebwagen und Beiwagen, welcher sich soeben in der Spittelau, unter den Brücken am Beginn dieser Straße, auf dem Weg hierher in Bewegung setzt, um die Passagiere in seinem Inneren zu ihren Ausstiegsstationen zu bringen und andere Fahrgäste an diesen einsteigen zu lassen.

Genug geträumt, mein Weg führt mich jenen imaginären Straßenbahnzug entgegen zu einem jener zahlreichen Durchlässe in das Innere dieser Burghöfe. Durchgänge, Tore und Türen verdienen in meinen Augen mehr Beachtung, denn sie stellen immer einen Übergang dar. Von drinnen nach draußen und von draußen nach drinnen. In ihnen befindet man sich, den wenigsten wird dies wohl bewusst sein, in einer Art Zwischenwelt, zwischen dem hier und dort, dem drinnen und draußen. Es zeigt sich der Charakter eines Menschens in jener Art, wie er durch ein Portal zu schreiten pflegt: vorsichtig-zögerlich oder mutig-forsch; höflich abwartend oder mit der Tür ins Haus fallend. Dies mag wohl von der Pforte selbst beeinflusst sein, denn wer betritt das Innere immer in gleicher Weise, egal ob es sich um einen niedrigen Seiteneingang oder einen mächtigen, hohen Tor handeln mag? Den Haltestellen gleich finden sich auch hier Zahlen und Namen (h), leiten und weisen uns den Weg, zeigen uns, ob wir unser Ziel erreicht haben.

Doch so mancher findet sein Ziel in etwas höherem, im Streben nach oben. Also will ich in diesem Sinne meinen Weg fortsetzen. Angesichts des Gebäudes vor mir kommt mir der Satz dass Streifen schlank machen in den Sinn. Ein filigranes, vielleicht auch etwas unscheinbares Bauwerk (i), und doch so mächtig, ein Leuchtturm des Glaubens, hier in der heiligen Stadt (j). Jedoch nicht das Haus selbst, sondern seine Bedeutung macht es für viele wertvoll. Ob die Frage, wohin mein Weg mich letztendlich führen wird, hier beantwortet werden kann, ist für den Leser, der nun einem viel profanerem Ziele zustreben mag, nebensächlich. Ich wünsche ihm jedenfalls viel Erfolg, mögen ihm die Zahlen jenes für viele unsichtbare Geheimnis offenbaren!



Die Fragen:

a = Nummer des fehlendes Gleises
b = Nummer des Außenseiters
c = Buchstabe der kleineren Weinpresse, umgewandelt in eine Zahl
Leider hat es sich ausgepresst, nimm stattdessen die Anzahl der Zebrastreifen an der nördlichen Kreuzung
d = Mittleres Zeichen der Bezeichnung der Linie zu einem "Fernsprechamt".
Zum "Umspannwerk" will anscheinend wirklich niemand mehr, der Kurs wurde gestrichen.
e = Anzahl der Köpfe der allegorischen Figuren
f = Anzahl der Laternen an beiden Säulen
g = Nicht doppelte Ziffer am Haltestellenreiter
h = Anzahl der erwähnten Stadträte
i = Anzahl der allezeit über uns wachenden Augenpaare am Fuße des Turmes
j = Anzahl der Kreuze des Heiligen S. am Eck

Die Rechnung:

Ermittle die für beide Koordinatenteile geltende Rechenvorschrift und berechne – für jede Stelle einzeln – die endgültigen Ziffern.

  1 2   6 1   0 1 9      0 1 2   0 5   1 9 2

  5 0   a b   c d e      0 8 2   f g   h i j

N 4 8 ° _ _ . _ _ 6    E 0 1 6 ° _ _ . _ _ 7




Update: 27.09.2017 20:30


Additional Hints (Decrypt)

[Cache] Rpx

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)