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Der römische Meilenstein Traditional Cache

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EdeWolf69: Platz für Neues

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Hidden : 12/28/2007
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Der römische Meilenstein von Egerdach

Im März 1999 wurde der Stein unter kuriosen Umständen entdeckt: In der abgeschieden gelegenen Margarethen-Kirche von Egerdach, einer Filiale der Leonhard-Kirche in St. Leonhard am Wonneberg, waren Renovierungsarbeiten im Gange. Weil das Mauerwerk des Gotteshauses Nässeschäden zeigte und ein neuer Fußboden gelegt werden mußte, lief eine größere Aktion an, in deren Verlauf auch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (LfD) auf den Plan trat. Man wollte bei dieser Gelegenheit nämlich klären, was es mit dem Gemunkle über das »sagenhaft hohe Alter« des in der Einöde liegenden Sakralbaus auf sich habe. Deshalb wurden Probegrabungen durchgeführt, in deren Verlauf man tatsächlich die Fundamentmauern eines Vorgängerbaus der heutigen, aus der Zeit um 1500 stammenden gotischen Kirche ergraben konnte. Etwa 7 x 5,50 m maß das Langhaus des alten Baus; die aus Feldsteinen gemörtelten Fundamente hatten die Stärke von 0,80 m und können der romanischen oder gar einer älteren Epoche zugewiesen werden. Allerdings fehlt es an datierenden Funden. Diese Untersuchungen zogen sich mehrere Tage hin.



Grobe Grabe-Arbeit wechselte ab mit feiner Vermessungs- und Zeichentätigkeit. Den Archäologen Dr. Peter Schwenk und Pit Freiberger vom LfD gingen zwei freiwillige interessierte Helfer aus der Nachbarschaft, nämlich Hans Maier, Unterwendling, und Thomas Poller, Egerdach, zur Hand. Während einer Brotzeitpause wollten diese beiden Hilfsarchäologen – weil gerade das geeignete Werkzeug zur Stelle und auch die Fachleute vor Ort waren – »endlich mal« einen Stein aufräumen, der schon seit Generationen unmittelbar vor dem Kircheneingang ein wenig aus dem Boden ragte und an dem viele sich schon die Zehen wund gestoßen hatten. Sie wollten den von ihnen vermuteten »Brocken« ein für allemal aus dem Weg schaffen. Doch je länger die beiden pickelten und schaufelten, desto größer wurde das »Trumm«. Auch die neugierig ihre Brotzeit unterbrechenden Archäologen wunderten sich zunächst über die Ausmaße des Steins, erkannten jedoch bald, daß hier »etwas Römisches« ans Tageslicht wollte. Und wirklich – inzwischen hatte man vor Aufregung den Fortgang der Arbeiten im Kirchen-Innern vergessen – war am Ende der schweißtreibenden Graberei ein 2,25 m langer und im Durchmesser 0,58 m dicker runder säulenförmiger marmorner Stein freigelegt, den die Archäologen mühelos als römischer Meilenstein identifizierten. Sogar eine Inschrift war deutlich zu erkennen.

Die geglättete Säule besteht aus Untersberger Marmor und wächst aus einem würfelförmigen Sockel heraus. Die Maße des Steins betragen: Höhe 2,25 m, Trommeldurchmesser 0,58 m, Sockel 0,70 x 0,60 x 0,56 m. Der Stein weist eine elfzeilige schlecht erhaltene Inschrift auf, die nur unter Anwendung spezieller Methoden, z.B. von Streiflicht, zum Sprechen zu bringen war. Weil aber der standardisierte Text von anderen Steinen her bekannt ist, konnte er auf der Egerdacher Säule, wenn nicht mehr genau gelesen, so doch sicher erschlossen werden. 34 weitere Meilensteine der gleichen Art, 14 in der Provinz Raetien und 20 in der Provinz Noricum, sind bisher bekannt geworden – keiner jedoch ist so vollständig erhalten wie das Egerdacher Exemplar.

Für besonders Interessierte gibt es hier mehr Informationen:
http://www.wonneberg.de/tourismus/ortschaften/tourismus_ortschaft_egerdach_meilenstein.htm


Viel Spaß beim Suchen !

 

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