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Vorderer Grot Traditional Cache

Hidden : 12/31/2007
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Die Grabhügel auf dem Vorderen Grot


Letzte Nacht hatte ich einen seltsamen Traum. Aber Ihr werdet meine Träume nicht hören wollen - oder vielleicht doch? - Nun, wo soll ich beginnen?

Es schien mir, als wäre ich ein Kind und mittendrin in einer Menschenmenge, die auf dem Kammweg der weiten Albhochfläche, dem heutigen Zigeunerweg, nach Süden wanderte. Meine Mutter ritt auf einem braunen Pferd und hielt mich im Arm und ich kuschelte mich an ihre Schulter. Zuweilen schaute ich nach hinten über die Schulter meiner Mutter und sah eine große Pferdeherde in einer Staubwolke folgen. Dann schaute ich nach vorne, aber ich konnte nur undeutlich erkennen, was dort vor sich ging. Die Nachmittagssonne stand am blauen Himmel und blendete mich. Zwischen herbstlich gefärbten Laubbäumen bewegten sich bunt gekleidete Menschen auf ihren Pferden. Sie trugen fahlgelbes, steifes, in die Höhe stehendes Haar, die Kleidung war kariert oder gestreift - alles in feinen kleinen bunten Karos und Streifen. Zwischen und über den Reitern blinkte, blitzte und funkelte es vom Waffenschmuck. Auf seltsamen Hörnern wurde schauerlich laut geblasen und die rauen Stimmen der Männer erfüllte die Luft. Und meine beiden kleinen schwarzen Hunde liefen zwischen den Pferdehufen hin und her und kläfften.

Von bescheidenen Hütten in der umliegenden Gegend zogen Familien mit ihrem Vieh zu uns und schlossen sich dem Zug an. Der Zug der Wanderer schien mir unendlich lang. Immer wieder kamen neue Menschen dazu. Es war schließlich eine unübersehbare Menschenmenge, die sich über eine liebliche Bergkuppe ergoss und sich hier offensichtlich zur Ruhe niederließ.

Meine Mutter ritt mit mir weiter, bis wir an einen Erdwall kamen. Vor dem Wall lag ein Wallgraben. Meine Mutter ritt bis zu einer Baumgruppe mit mächtigen Buchen, wo sie zum Torhaus einbog. Auf beiden Seiten des hölzernen Torhauses, waren lange, dünne Stangen aufgerichtet, auf denen weiße, kahle Schädel im Abendlicht leuchteten. Mir schien, wie wenn zwei Monde zu mir herabschauten - oder zwei Lampions. Vor uns lag ein großer Platz, der im Geviert von dem Wall umgeben war. Im Hintergrund stand ein größeres Holzhaus mit einem Umgang, einer Veranda. Dann lagen abseits noch einige kleinere Holzhütten und im dem Geviert, gleichsam in der Mitte, stand eine mächtige Eiche.

Meine Mutter durchritt den viereckigen großen Platz, schwang sich mit mir vom Pferd und betrat erhobenen Hauptes die Veranda des großen Hauses. In der Tür wurden wir von einem sehr alten Mann mit wallendem weißem Haar, das über sein blaues Gewand fiel, empfangen. Würdevoll begrüßte er meine Mutter.

Das Gespräch, das nun folgte, konnte ich nicht verstehen, aber ich fühlte, dass meine Mutter unendlich traurig wurde.

In einer Hütte nahebei saßen mehrere Frauen beisammen. Wir wurden begrüßt und es schien, als würden die Frauen ein Fest vorbereiten. Gewänder wurden genäht, Keramiktöpfe bemalt, Zopfgirlanden aus Pferdehaar kunstvoll geflochten und goldene Hals- und Armreifen poliert, dass sie im letzten Abendlicht aufleuchteten.

Meine Mutter wickelte mich in ein dickes Schaffell, strich mir zärtlich über das Haar und setzte sich zu den anderen Frauen in der Nähe. Sie sprachen leise miteinander, worüber ich einschlief. Beim Einschlafen sah ich Menschen aus einem tiefen Schacht im heiligen Geviert steigen. Sie trugen auf ihren Köpfen Metallschalen und flache Körbe aus Birkenrinde, die mit Erde und kleinen Steinen angefüllt waren. Aufrecht wandelten sie hinaus aus dem Geviert und ein Stück den Hang hinunter, entleerten dort ihre Schalen und kehrten zurück - ein ewiges Kommen und Gehen.

Ein Zug Reiter kam daher. Sie ritten mit gesenkten Häuptern. Einige Rösser trugen Lasten: es waren Menschen, die im Kampfe gefallen waren.

Männer zimmerten dort, wo die Menschen die Erde aus dem Schacht aufgehäuft hatten, kleine Holzräume.

Gleichzeitig sah ich im Traume, wie in den tiefen Schacht, in seinen Grund, ein langer heiliger Pfahl eingetrieben wurde. Inmitten vieler Menschen opferte der Druide über dem Schacht das Blut eines Stieres.

In der Nähe brannte ein großes Feuer. Über der Glut wurde das Opfertier an einem Spieß gebraten.

Da ertönten wieder die blökenden, quakenden und pfeifenden Instrumente und die Menschen fielen ein in das Instrumentengetöse mit ihrem Gesang. Danach begann das Festmahl: die Menschen verzehrten das gebratene Fleisch und das geröstete Korn, und Kelche mit Honigmet wurden in der Runde gereicht.

Der Tag verdämmerte. Die Menschen sammelten alles auf, was vom Mahl übrig geblieben war. Alle Knochen des Opfertieres wurden zerschlagen, auch die Töpfe, in denen das heilige Korn gelagert und die Schalen, aus denen das Korn und das Fleisch gegessen worden war. Das alles versenkte der Druide, der Gottheit opfernd, in den großen Schacht.

Es trat in den Schein der verglimmenden Feuersglut der Barde mit seiner Harfe. Er griff in die Saiten und sang uralte Sagen und Weisen, er sang von Taten der Helden in dieser Welt und von Taten der Helden im Totenreich. Und die Menschen umringten ihn und lauschten seinen Worten.

Und dann sah ich, wie die gefallenen Kämpfer in die Holzräume getragen wurden, jeder bekam seinen eigenen Raum und jeder Raum war vom andern fünfzig Schritt entfernt und jedem Gefallenen wurden die schönsten Kleider und Schmuck angelegt, auch glänzende Waffen trug man in die Räume und Schalen mit gerösteten Getreidekörnern. Dann kamen wieder die Menschen mit den Metallschalen und Körben aus Birkenrinde und trugen Erde auf die Holzräume. Ein Erdhügel nach dem anderen entstand. Der unendlich lange, eintönige Zug der Menschen, das monotone Kommen und Gehen, ließ mich in einen tiefen Schlaf fallen aus dem ich heute früh erwachte. Und was blieb von alledem? Es liegen sechzehn Grabhügel im Grothau nahe beieinander. Wenn ihr den Badweg hinaufwandert, findet ihr sie, sobald ihr den hohen Buchenwald betreten habt.

“geträumt“ von Michael Feiler
Danke für die Genehmigung! Quelle: http://www.feilerseiten.de

Informationen zu „Die Grabhügel auf dem vorderen Grot“

Die Kelten waren nicht sesshaft, ihre Habe konnten sie jederzeit mit sich führen. Die Bezeichnung "Druiden" für die geistigen Keltenführer lässt sich herleiten aus dem griechischen Wort "drus" für Eiche und dem indogermanischen "wid" für Wissen. Es bestand ganz offensichtlich auch eine kulturelle Verbindung mit Osteuropa und Vorderasien (Galater = Kelten).

Barden hatten im Volke als wandernde Sänger und Erzähler den Mythos lebendig zu erhalten. Sie waren ein Bindeglied zwischen den Druiden und den Fürsten.

Die Grabhügel um Steinheim - insb. im Grothau und südl. Küpfendorf im Küpfendorfer Holz - aus der älteren (800-700 v. Chr.) und der jüngeren Hallstattkultur (600 - 400 v. Chr.) sind vermutlich im Zusammenhang zu sehen mit je einer keltischen Viereckschanze, die nicht mehr auszumachen ist. Die Viereckschanzen waren mit größter Wahrscheinlichkeit keltische Kultstätten. (Peter Goessler und Friedrich Hertlein - Prof. Kurt Bittel ging davon aus, daß die Entfernung der Viereckschanzen zu den Grabhügeln kaum mehr als 300 m betrug.)

Die Grabhügelansammlung im Grothau liegt im Bereich einer vermuteten zeitweise keltisch besiedelten Anhöhe an einem Überlandweg, gleichzeitig Salzweg, von der Donau zum Neckar (zwischen dem Vorderen Orient mit Griechenland sowie Hallstatt und Hochdorf, Ludwigsburg, Hohenasperg).

Zusatzinfo:

Parken könnt Ihr hier:
N48°41.201'
E10°03.484'

Der Hin- und Rückweg sind ca. 2.5 km und sollten in knapp einer Stunde zu machen sein. Bis auf die letzten Meter sind es normale Schotterwege. Der Höhenunterschied zwischen Parkplatz und Cache sind ca. 90m.

Additional Hints (Decrypt)

rva xyrvare Tenora qhepu qra Jnyq ... xynffvfpurf Irefgrpx nz Onhz

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)