Das Treffen bei Hemsbach und der Revolutions-Schatz
Markerschütternde Schreie und ohrenbetäubende Detonationen hallen durch die Gassen, Lichtblitze erhellen den hereinbrechenden Morgen und der beißende Geruch der Schwarzpulver-Schwaden ist allgegenwärtig.
Wir schreiben den 30. Mai 1849, die Badische Revolution hat ihren Höhepunkt erreicht und steht kurz vor dem tragischen Scheitern. Badische Revolutionstruppen und Freischärler werden auf ihrem Weg nach Darmstadt von hessischen Regierungstruppen an der Landesgrenze erwartet und blutig zurückgeschlagen.
Auf ihrem Rückzug erfahren die badischen Aufständischen in Laudenbach allerdings nicht viel Rückhalt in der Bevölkerung. Man erzählt sich sogar, der Laudenbacher Pfarrer Wundt sei den Hessen mit der weißen Flagge entgegen gegangen und habe um Schonung des antirevolutionär eingestellten Ortes gebeten.
Hemsbach jedoch, das mit den Revolutionären sympathisiert, leistet erbitterten und opferreichen Widerstand.
Die zeitgenössische Lithographie "Treffen bei Hemsbach", deren Original in einem Berliner Museum ausgestellt ist, zeugt von dieser schrecklichen Schlacht um heute selbstverständliche Freiheits-Rechte.
Ebenso gibt es in beiden beteiligten Orten jeweils einen Zeitzeugen in Form einer in die Hauswand geschossenen Kanonenkugel.
Bis hier bewegen wir uns auf historisch bekanntem Terrain.
Dass die Hemsbacher allerdings beim Anblick der nahenden Regierungstreuen den gesamten Dorfschatz im Wald versteckten, war bis dato unbekannt, dachte man doch, er sei den Plünderungen der Hessen zum Opfer gefallen. Scheinbar waren alle Beteiligten dieser Aktion im Kampf gefallen.
Bei Arbeiten an der besagten Lithographie entdeckte nun ein Berliner Restaurator einen versteckten Text, aus dem ebenfalls hervorgeht, dass die genaue Positionsangabe des Schatzes mit Hilfe einer Kanonenkugel in den Wald geschossen wurde (er entzifferte sogar Worte wie "Baumtreffer" und "vermutlich Augenhöhe") und dass kurioserweise alle drei Kanonenkugeln gleich weit voneinander entfernt seien.
Euphorie machte sich daraufhin in Hemsbach breit, gab es doch endlich eine Lösung für das aktuelle Haushaltsloch.
Doch noch immer wurde der Revolutions-Schatz nicht gefunden, es mangelt hier offensichtlich an fundierten Vermessungs-Kenntnissen.
Ich hoffe ihr enttäuscht die Hemsbacher Bevölkerung an dieser Stelle nicht, habe ich ihnen doch großzügig die Hilfe der lokalen Cacherszene in Aussicht gestellt.
Und nun viel Erfolg und Spaß bei der Suche. Die angegebenen Koordinaten führen euch zum Parkplatz an der Hemsbacher Grillhütte. Dort sind an Sommer-Wochenenden oft Grillveranstaltungen der örtlichen Vereine. Passt bitte beim Final genau auf, wo ihr hintretet und was ihr bewegt, besonders wenn Kinder dabei sind. Es hat wahrlich schon genug Tote und Verletzte um diesen Schatz gegeben.
........es lebe die Revolution........