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Die Streckeneröffnung am 30. Mai/1.Juni 1926.
Bereits Monate
vor dem offiziellen Eröffnungstermin lag der erste Fahrplan für die
Strecke Göppingen - Boll vor. Dabei fanden die täglichen
Milchlieferungen von Boll und Schlat (ca. 2.000 Liter) nach
Stuttgart besondere Berücksichtigung. Der Fahrplan sah folgende
Abfahrtszeiten an den Streckenendpunkten vor:
Boll
|
Göppingen
ab |
5.25
Uhr |
07.40
Uhr |
10.50
Uhr |
13.05
Uhr |
16.30
Uhr |
18.23
Uhr |
18.20 Uhr
(Sonntags) |
20.1
5 Uhr (Sonntags) |
Die letzte
Fahrt eines Betriebstages endete demnach in Boll. wo das
Zugpersonal im dortigen Lokschuppen übernachtete. Die Fahrzeit für
die Gesamtstrecke wurde mit 87 Minuten (!) angesetzt. Gegenüber der
noch bis zum 30.05.1926 verkehrenden Pferdepost, die nach Göppingen
den kürzesten Weg über Jebenhausen fuhr, erreichte das neue
Verkehrsmittel nur um 8 Minuten kürzere Fahrzeit - damals hatte man
eben noch Zeit. Die Ursache lag hierfür in den langen
Rangieraufenthalten auf den Unterwegsbahnhöfen, denn eine getrennte
Beförderung von Personen und Güter gab es in der Anfangszeit noch
nicht.
Bedingt durch
die einsetzende Massenmotorisierung gingen die Fahrgastzahlen bei
den Eisenbahnen in den 60er Jahren merklich zurück, auch die Boiler
Bahn machte hier keine Ausnahme. Zu jener Zeit benutzten täglich
noch über 2.500 Personen das Zugangebot (12 Zugpaare) im
Voralbgebiet, als die Bundesbahndirektion Stuttgart betriebliche
Rationalisierungsmaßnahmen einleitete: Der Fahrzeugpark wurde
modernisiert („Verdieselung", 1966) und z.T. in die Strecke
investiert (z.B. neue Stahlbrücke über die ehemalige B 10, 1959),
was eine Fahrzeitreduzierung auf 25 Minuten je Fahrt zur Folge
hatte. Es erstaunt deshalb umso mehr, dass 1967, also genau ein
Jahr nach Einführung der modernen Schienenbusse, das gefürchtete
Wort „Stillegung" erstmals in der Presse
auftauchte.
Am 27. Mai 1989, einem sonnigen Samstag, verkehrte
schließlich der letzte fahrplanmäßige Zug über die Boller Bahn.
1994 wurde dann auch der Güterverkehr
eingestellt.
Die Trasse mit Gleiskörper ist bis Bad Boll erhalten (Stand
06/2005). Es sind Bestrebungen einer Bürgerinitiative vorhanden,
die Strecke zu reaktivieren.
(Quelle:
Michael
Ott - Die Geschichte der Nebenbahn Göppingen –
Boll)
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Station 11 der Serie rund ums heißgeliebte Boller
Bähnle.
Das war das "Hotel" für die
Nacht...
... und das Plätzle für den letzten der
Serie!