9. Jhd.
Laer ist eine sehr alte Gemeinde, die das erste Mal in einer Schenkungsurkunde Ludwigs des Deutschen erwähnt wurde (851). In Laer, das in Form einer liegengenden Acht auf einer Kalksinterplatte besiedelt wurde, liegt die Kirche Mariae Geburt inmitten einer noch heute erkennbaren Kirchhofburg. Dem Rundling schließt sich ein zweiter mit dem Thieplatz, dem Zentrum profaner Bebauung, an. Vermutlich hatte Laer bereits um 800 eine erste Kirche aus Holz.
11. Jhd.
In der Zeit des Osnabrücker Bischofs Benno II., der ab 1080 das Iburger Benediktinerkloster baute, wurde wahrscheinlich auf seine Initiative als weiteres Mittel zur Befestigung seines Einflussgebietes der Wehrturm in Laer errichtet. Vom „griesen Toarn“ (grauer Turm) konnten mittels eines Zeichensystems Nachrichten an den Bischofssitz in Iburg weitergegeben werden; so bot die Anlage innerhalb der Kirchburg Schutz für Leben und Gut der Menschen in unsicheren bzw. Kriegszeiten gegen Räuber und Plünderer, zumindest solange, bis von der Iburg Hilfe geholt werden konnte. Das Steinwerk wurde mit zwei Meter dicken Mauern auf einer Grundfläche von 9 x 9 Metern und einer Höhe von 36 Metern gebaut.
13. Jhd.
Im 13. Jhd. wurde an den Turm eine romanische Saalkirche aus Piepsteinmauerwerk angebaut. In dieser Zeit erhielt der Wehrturm ein Satteldach mit Treppengiebel. Der Wehrturm konnte nach dem Neubau der Kirche nur noch aus dem Kirchenraum betreten werden.
19. Jhd.
Trotz umfangreicher Reparaturen seit dem 16. Jahrhundert erwies sich die Kirche um 1868 als baufällig, einsturzgefährdet und zu klein. Den Abbruch der alten Kirche hatte die Gemeinde selbst bis zum März 1871 zu besorgen, auch sonst half sie mit Diensten, Steinen und Holz. Die Pläne der im neugotischen Stil errichteten Kirche stammten von dem Architekten Johann Bernhard Hensen, der vor Baubeginn starb. Die Bauausführung oblag dem Unternehmer Friedrich Hamerle aus Beckum. Beim Bau des größeren Kirchenschiffes wurde die Westseite des Turms für ein Portal durchbrochen. Die 1874 geweihte Hallenkirche besteht aus drei Längsschiffen und vier hohen Jochen im Langhaus. Dazu kommen noch ein Querschiff mit einem noch höheren Jochen und ein Chorabschluss. Die Außenmauern der Kirche sind aus dem heimischem Sinterkalk, dem „Piepstein“, errichtet. Die versteinerten Schilfstängel sind bis heute gut im Gestein zu erkennen und sehen aus wie Pfeifen, auf Plattdeutsch „Piepen“. Die Ecken und Fenstereinfassungen sind aus Sandstein.
Es ist noch heute beachtenswert, dass die Kirche fast ausschließlich mit Mitteln der Laerer Bevölkerung er baut wurde (40.000 Taler Gesamtkosten) – staatliche Zuschüsse sind nicht eingeflossen. Und das in einer Zeit, in der der Kirchenvorstand feststellte: „Die Gemeinde Laer ist im Ganzen dürftig, dürftiger wie unsere Nachbar-Gemeinden (...) und zwar ganz ohne ihre Schuld“.
In den Jahren 1966 bzw. 1985 wurde die Kirche von innen renoviert und erhielt ihr heutiges Aussehen.
Architektur:
Die Pfarrkirche Mariae Geburt ist eine dreischiffige Hallenkirche im neugotischen Stil. Eine Besonderheit ist, dass die Kirche neben dem Haupt- und den beiden Seitenschiffen zusätzlich einen vollständig um den Bau führenden Umgang besitzt, in dem sich u.a. der Kreuzweg und die Gedächtnisstätten befinden. Bei den Säulen wurde auf den sonst genutzten Sandstein verzichtet und stattdessen gebrannte Formziegel verwendet, die in der hiesigen Ziegelei Bernhard Feldhaus handgeformt wurden.
Die Orgel:
1991 wurde eine neue Orgel von der Firma Seifert in Kevelaer eingebaut. Sie hat 33 Register, zwei Manuale, 2170 Pfeifen, Zimbelstern, Vogelgezwitscher und ist vollmechanisch. Besonders zu beachten sind die Ornamente am Orgelprospekt, die an die Blumen und Pflanzen des hiesigen Blombergs erinnern.
Die Glocken:
Die historischen Glocken wurden im 1. Weltkrieg eingeschmolzen. 1949 wurden die Notglocken durch ein schönes Bronzegeläut ersetzt, dass in Gescher gegossen wurde. Die vier Glocken sind Maria, Katharina, Heinrich und den Schutzengeln geweiht und läuten in den Tönen cis‘ – e‘ – fis‘ – gis‘.
Die Kirchenfenster:
Besonderes Augenmerk verdienen die Fenster der Kirche, die aus der damals überaus bekannten Glasmalerei Hein Derix aus Kevelaer stammen (1924). Eindrucksvoll ist die Darstellung „Sturm auf dem Meer“, in der Jesus den Sturm stillt (Nordseite der Vierung). An der Südseite der Vierung wird der auferstandene Christus als Sieger über den Tod dargestellt. Die beiden Fenster in den Seitenkapellen neben dem Altarraum zeigen biblische Szenen: die Flucht nach Ägypten (rechts) und der Besuch Jesu bei Maria und Martha (links). Im Altarraum stellt das zentrale Fenster die Kreuzigungsgruppe dar. Am unteren Rand ist ein Pelikan dargestellt, der Christus symbolisiert: nach einem alten Glauben füttert der Pelikan seine Jungen mit seinem eigenen Blut. Links und rechts sehen wir ebenfalls zwei Mariendarstellungen: Die Aufnahme Mariens in den Himmel und die Krönung Mariens im Himmel. Die weiteren beiden Fenster zeigen die Hl. Cäcilia, Patronin der Kirchenmusik, und Johannes den Täufer, den Vorläufer Jesu.
Quelle: "Ein kleiner Kirchenführer"
Kirchengemeinde Bad Laer + Remsede
Zum Geocache:
Die Dose ist nicht an der Kirche oder in den Blumenbeeten versteckt!
Um an das Logbuch zu kommen, müßt Ihr folgende Fragen beantworten. Hier ist ein Spaziergang um die Kirche ratsam.
1. Wie ist die offizielle Hausnummer der Kirche "St. Marien"?
2. Der kleine Zeiger der Kirchturmuhren zeigt auf welche Zahl?
3. Wieviel Kirchturmuhren hat das Original?
Habt Ihr die Pforte geöffnet, könnt Ihr Euch in das Logbuch eintragen. Es besteht auch die Möglichkeit einmal zu läuten
Bitte keine Gewalt!!
Achtung: In der Nachbarschaft wohnt der Muggel mit dem guten Draht nach „oben“. Auch sein Gehilfe und ganz viele junge Muggel sind oft vor Ort!
Die Nachbarn sind informiert und wissen Bescheid.
Während der heiligen Messe bitte den Cache nicht heben ( in Ruhe Eis essen und dann noch einmal wiederkommen )!
Viel Spaß!!