Brüder des
Phönix
Als sich Großmutter Elisabeth auf ihren alten,
eingesessenen und mit rosa Blumen bestickten Sessel setze, knarzte
der Sessel ganz erbärmlich.
In dem Gesicht der alten Frau machte sich Entspannung breit und sie
wirkte ausgeglichen und mit der Welt um sich vollkommen
zufrieden.
Es roch nach frischem Kaffee und die Sonnenstrahlen durchfluteten
das Wohnzimmer, das von vielen Jahrzehnten Lebensgeschichte
gezeichnet war.
Die Enkelkinder Lara und Maurice hauchten dem Raum Leben ein.
Vergnügt hüpften sie durch das Zimmer und erhellten durch ihr
kindliches Gemüt die Atmosphäre.
Maurice blieb an einer sonderbar aussehenden Vase stehen. Das Gefäß
war nicht größer als sein Kopf und es befanden sich dunkle
Einkerbungen und Muster auf der Vase. Der Junge strich mit seinen
Fingern vorsichtig über das Gefäß und er spürte ein
unbeschreibliches Gefühl von Wohlwonnen in seinem Inneren. Genau in
der Mitte des Gefäßes schien etwas zu fehlen.
Das junge Mädchen Lara, das noch kurz vorher vergnügt durch das
Zimmer sprang, wendete nun auch ihren Blick auf die sonderbare
Vase. Sie nahm die Vase aus den Händen ihres Bruders und stolzierte
gespannt damit zu ihrer Großmutter.
Elisabeth saß noch immer in ihrem Lieblingssessel und genoss ihren
frisch gebrühten Kaffee. Als sie das alte Gefäß sah, veränderte
sich ihre Mimik schlagartig. Ihre alten, trüben Augen waren weit
aufgerissen und ihr gesamtes Gesicht schien um Jahre gejüngert. Der
kleine, rothaarige Maurice eilte zu seiner Großmutter und fragte
neugierig nach dem fehlenden Teil in der Vase.
Wie in Trance umfasste Elisabeth die Vase und saß einige Zeit
bewegungslos in ihrem Sessel. Dann fing sie an zu erzählen und die
beiden Kinder rissen ihre Münder weit auf und umklammerten sich
gegenseitig. Was sie dort hörten, schien ihr gesamtes Leben zu
verändern.
„Ein lilafarbender Stein von unvorstellbarem
Wert befand sich vor Jahrhunderten in der Mitte der Vase.
Derjenige, der diesen entnommen hatte, entwendete den Stein aus
ehrbarem Grund. Nur kühne, herzenstreue und mutige Geschöpfe Gottes
können mit der Macht des Steines umgehen. Zum Schutze nahm sich der
Bund des Phönix dem Stein an.“
Maurice saß sprachlos neben seiner Großmutter
und konnte seine Gedanken nicht mehr von dem mysteriösen
lilafarbenden Stein und dessen Beschützern ablenken. Seitdem er die
Vase umklammert hatte, wusste er, dass er diesen Stein haben
musste. Seine Großmutter gab ihm einen letzten Rat.
„Wenn du das 21te Lebensjahr erreicht hast,
mach dich auf den langen und steinigen Weg, der durch viele
Prüfungen gekennzeichnet sein wird. In dir fließt das Blut eines
ehrbaren Jungen, der einen Platz im Kreise der Eingeweihten
verdient.“
Dann schlief die Großmutter ein...
Jahre vergingen und Elisabeth verweilte schon
lange nicht mehr unter uns. Die Geschichte um den Bund des Phönix
schien vergessen. Doch als Maurice kurz vor seinem 21ten Geburtstag
mit seiner Schwester Lara das Grab der Großmutter besuchte,
bemerkte er zum zweiten Mal ein ihm schier unerklärliches Gefühl
von Wohlwonnen. Maurice fühlte sich in seine Kindheit
zurückversetzt und konnte seine Gedanken nicht mehr von den Brüdern
des Phönix ablassen. Neuer Tatendrang entflammte und Maurice
durchforstete stundenlang den Nachlass seiner Großmutter nach
Hinweisen zum Standort des Steines. Als er schon fast aufgeben
wollte, entdeckte er etwas auf dem Dachboden des alten Hauses.
Der Dachboden der alten Dame hatte nur ein
kleines Fenster, das kaum genug Licht durchließ, um sich im
gesamten Raum unbehindert bewegen zu können. Die Beleuchtung
funktionierte schon lange nicht mehr, sodass der junge Mann
ausgestattet mit einer Taschenlampe den großen Dachboden erforschen
musste.
Maurice hustete unentwegt, da sich der Staub der letzten Jahrzehnte
auf den Möbeln breit machte und auch einige Spinnenweben
erschwerten das Stöbern in den alten Schätzen der Großmutter.
Neben alten Büchern, Kleidung und Möbeln fand Maurice eine
Schatulle. Der junge Mann befreite mit seinem Jackenärmel die
kleine Schatulle von Staub und Spinnenweben und öffnete das
Döslein. Ein vergilbtes Zettelchen kam zum Vorschein und Maurice
wusste ganz genau, dass er einen entscheidenden Hinweis auf den
Standort des Steines gefunden hatte.
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Werter
Freund,
Deine Reise beginnt bei
N 51°23.439 E 007°22.167
Bleib stets unerschrocken, kühn und bedacht, dann wirst du würdig
sein dem Kreise der Eingeweihten beizutreten und die Macht des
Steines zu spüren.
Wenn Du mündig bist, werden dich die Brüder des Phönix
erwarten.
Einen letzten Rat gebe ich dir auf deine Reise:
Geschöpfe mit 8 Beinen werden dir einmal hilfreich sein.
Dein treuer Freund
Eduard
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Hinweise zum Nachtcache
Spezialausrüstung: unbedingt mitbringen!!
2 Batterien AA
ein Becher
eine Taschenlampe ohne LED
Desgleichen eine Lichtquelle, festes Schuhwerk, Notizzettel und
Stift
Weglänge:
ca. 6 km
Stationen:
2 Reflektoren kennzeichnen eine Station
Einschränkung:
Ihr solltet mindestens zu zweit gehen, Rudelbildung sollte jedoch
vermieden werden (Optimal 2-4 Personen). Bei schlechten
Sichtverhältnissen wie Regen oder Nebel ist der Nachtcache nicht zu
machen!
Vor Ort braucht ihr neben der Spezialausrüstung nur den kleinen
Brief von Eduard. Die Geschichte muss nicht ausgedruckt
werden!
Im Logbuch findet ihr die Koordinaten zum Bonuscache
"Das Ei des Phönix"
Viel Spaß wünschen euch
Brini & Marcy alias
Karategurus
Susanne & Christian alias
Ottifanten
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