Das ist ein Huldigungscache zu Ehren meines Onkels. Der ist
mittelmäßig prominent, aber immerhin der einzige in der Familie,
der es zu einem Eintrag in wikipedia gebracht hat.
Der Cache wurde vom österreichischem Pendant des
Goetheinstituts, der Helmut-Qualtinger-Trinkerheil-Anstalt, die sich mit der
Förderung und Verbreitung der Österreichischen Hochkultur befasst,
gestiftet,
Technische Ausrüstung
Das ist ein HiTec Cache. Ihr braucht neben einem GPS System noch
eine Taschenlampe und/oder ein Handy und/oder einen MP3 Spieler.
Ein PDA mit Pocket Excel ist auch nicht schlecht, wenn euer GPS
nicht selbst
Richtung
und Entfernung in neue GPS Koordinaten umrechnen kann. Wenn ihr
aus dem Süden Deutschlands kommt oder gar aus Österreich, hilft
das. Wenn nicht, borgt Euch eine Urbayerin aus, besser aber noch
eine Österreicherin, weil die haben sicher einen Schminkspiegel in
ihrem Täschchen und auch das könnte sich als hilfreich erweisen.
Nachsichtgeräte, Metalldetektoren, Spaten, Leitern und dgl. machen
zwar einen professionellen Eindruck und verhindern, dass man bei
starken Wind weggeweht wird, sind aber sonst bei diesem Cache nicht
besonders hilfreich. Eine Knoblauchzehe empfiehlt sich allerdings
doch zu Zwecken der Selbstverteidigung
Erste Station
An den Startkoordinaten werdet ihr vermutlich erst einmal durchs
ruassschwoazzane Ofenrerl in de pechschwoaz brodelnde Höö
schaun, wie mein Onkel sich auszudrücken belieben würde, oder
wie ihr vielleicht sagt, in die Röhre gucken. Aber an dieser
Stellen gibt es wie beim Jauch den Telephonjoker.
Ruft einfach meinen Onkel an. Der hat enorm viel Zeit, dem ist
oft fad und ihr dürft ihn zu jeder Tages und Nachtzeit anrufen.
Ihr habt seine Telephonnumer nicht? Keine Sorge! Der lässt
überall seine med ana schwoazzn dindn geschriebenen
Visitenkarte herum liegen. Ihr braucht sicher nicht lange danach zu
suchen. Entspannt Euch. Das in die Röhre oder ins Rerl schauen,
hilft bei dieser Übung auch nix. Vielmehr müsst Ihr Euch in die
Lage meines Onkels versetzen, und die ist ziemlich horizontal, mit
einem Brettl vorm Hirn im nassen Grab
Seine Telefonnummer, die er auf seiner Visitenkarten angegeben
hat, ist ein normaler deutscher Festnetzanschluss und keine
Sondernummer. Ihr könntet ihn gleich von dort anrufen: weil die
Telefonzelle in der Nähe nicht mehr in Betrieb ist, braucht ihr ein
Handy. Wenn ihr keine Flatrate habt - mein Onkel ist sowie ich kein
Meister der Prägnanz und Knappheit; der wäre für den Jauch nicht
zugebrauchen; der braucht schon mal fünf Minuten bis er Euch alles
erklärt hat. Ihr könnt deshalb meinen Onkel auch in der Dose
mitnehmen. Die Audiodose könnt ihr
an dieser
Stelle runterladen. Keinesfalls aber dürft ihr euch die Datei
anhören bevor ihr vor Ort seid. Sonst mache ich einen Voodoozauber
gegen euch und stecke Nadeln durch die Ohrläppchen eurer Effigien.
Und glaubt mir, Grausamkeit ist bei mir in der Familie erblich. Ihr
werdet schon noch sehen wie grausam. Und außerdem zerstört sich die
Nachricht wie in James Bond Filmen nach dem Anhören nicht nur
selbst, sondern auch gleich Euren Computer mit, wenn ihr die nicht
im Umkreis von 10 Metern der ersten Station abhört.
Erste Frage
Meinen Onkel, dessen Nachnamen ihr jetzt dank Visitenkarte kennt
und der A Buchstaben hat, müsst ihr fragen wann er genau geboren
wurde.
{Tag}.{Monat}.19{Jahr}
Und wieviele Treppen zu seiner Wohnung führen: {Treppen} (Das nennt
man bei uns Stiegen)
Wíeviele Räume hat seine Wohnung: {Räume}
An der zweiten Station
Von der Ausgangsstation geht
({Tag}-1)*{Jahr} Meter
Richtung {Tag}*{Jahr}-{Räume}°.
Wenn ihr nicht Richtung West-Süd-West geht habt ihr etwas falsch
gemacht.
Dort findet ihr einen Gegenstand, der dem Herrn Blaubart gehört.
Die Rösser sind gerade ausgespannt, aber mit etwas Glück findet ihr
sie auf der gegenüberliegenden Seite des Spielplatzes hinter dem
Zaun beim Weiden. Die braucht ihr nicht zu zählen, aber sie sind
dennoch niedlich anzusehen.Dort in der Nähe, ca. 35 Meter
süd-östlich von Blaubarts Besitz fängt auch die Reflektorstrasse
an, deren erste Station sich nicht zufällig an einem einem Galgen
ähnlichen Objekt mit Henkerspodium befindet.
Vom Galgen aus geht ihr
({Treppen}-{Räume}-{Tag})*2 Meter
Richtung {Treppen}-{Monat}-{Jahr} °.
Wenn ihr nicht Richtung Ost-Nord-Ost geht, habt ihr entweder nicht
mit meinem Onkel gesprochen oder ihr könnt nicht rechnen.
zur dritten und letzten Station.
Keinesfalls dürft ihr die Sintflut betreten. Nicht nur würden euch
die Untoten augenblicklich in den Morast ziehen und ihr würdet
irgendwann in 10.000 Jahren wie Ötzi als Moor- und/oder
Gletscherleiche mit euren Waffen und Werkzeugen (Navi, Handy,
Taschenlampe und MP3Spieler)in einem volkskundlichen Museum
ausgestellt. Wenn ihr dort dann in 10.000 Jahren aufwacht, wäre
eure erste Frage: "Gibt´s die Nina Hagen noch", und ja die gibts
dann noch, Schauder Schauder.
Was aber viel schlimmer ist, die Sintflut steht unter Naturschutz,
also bleibt draussen vom Zaun, da kennen Bayrische Naturschützer
keine Gnade
..do gibt s kan bardaun:
a keazzn a kescha und a messa!
en so ana xööschoft do is eana net z draun
do reid s a koischwoazza kefa...!
Am Ziel lasst Euch noch von meinem Onkel über die verheerenden
Folgen des Anstieges des Meeresspiegels aufklären, aber auch
darüber, dass es so schlimm auch wieder nicht ist.
Den Cache kann man problemlos bei Tage finden. Alle Stationen
sind aber auch mit Reflektoren versehen. Wenn man ihn allerdings
als Nachtcache macht, erfasst man eher den doch ziemlich morbiden
Charakter meines Großonkels und kann sich so richtig schön
gruseln.
Apres-Caching
An der Ausgangsstation an der ihr vermutlich euer Auto geparkt
habt, wenn ihr nicht mit der Buslinie 55 gekommen seid könnt ihr
Euch laben. Wenn ihr mit diesem deutschen Dichter sogar verwandt
seid, kriegt ihr sogar ein Gratisbier bei mir zu hause, gleich um
die Ecke. Schließlich seid ihr ja dann auch mit mir verwandt,
irgendwie, und sei es über die Marschikecke.
Viel Spaß und bildet Euch schön in deutscher Literatur.
irgendwer
Mit der Absolvierung dieses Caches, erhaltet ihr ein Zeugnis in der
sicheren Sprachbeherrschung des Wienerischen. Die berechtigt an der
Teilname der Lehrveranstanstaltung für Fortgeschrittene,
dem Austrokoffer