Rahmeninfos: Die Bottwartalbahn
(Quelle: Wikipedia: Bottwartalbahn)
Die Bottwartalbahn (zur Zeit der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen Bottwarbahn genannt) war eine schmalspurige Eisenbahn der Spurweite 750 mm in Baden-Württemberg von Marbach am Neckar entlang der Murr, der Bottwar und der Schozach zum Heilbronner Südbahnhof.
Das erste Teilstück zwischen Marbach und Beilstein wurde 1894 eröffnet, im November 1899 folgte die Verlängerung bis Ilsfeld und im Dezember 1900 bis Heilbronn-Süd. Beilstein war Betriebsmittelpunkt, hier wurden auch die Lokomotiven gewartet. Mit einer Streckenlänge von etwa 35 Kilometern war die Bottwarbahn die längste Schmalspurstrecke der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Für das meist freilaufende Federvieh scheint die Bottwarbahn eine Gefahr gewesen zu sein, denn sie erhielt, wie viele andere Nebenbahnen auch, vom Volksmund den Namen "Entenmörder".
Sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr hatte diese Strecke von Anfang an ein bedeutendes Verkehrsaufkommen, wahrscheinlich das höchste aller württembergischen Schmalspurbahnen.
Landwirtschaftliche Produkte sowie Lieferungen und Abfuhren für die im Südteil angesiedelte Holz- und Möbelindustrie prägten das Frachtgeschäft. Spitzenbelastungen traten im Herbst während der so genannten Rübenkampagne auf, wobei die direkte Anbindung der Strecke an die Zuckerfabrik in Heilbronn besonders vorteilhaft war. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges musste das kohlegefeuerte Dampfkraftwerk in Marbach vollständig über die Bottwartalbahn mit Brennstoff versorgt werden, da die Brücke der Normalspurstrecke über den Neckar zerstört worden war. Der Güterverkehr wurde mit Rollböcken abgewickelt, so daß ein Umladen nicht erforderlich war.
Trotz allem führten der stetig wachsende Individualverkehr und parallele Buslinien 1966 zur Einstellung des Personenverkehrs. Die Einstellung des Güterverkehrs am 31. Dezember 1968 bedeutete dann das endgültige Aus für die Bottwartalbahn.
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