TRAUNSTEIN -Prinz
Eugen-
by sergeant_tom
Geschichte der Traunsteiner
Kaserne von der Nachkriegszeit bis zu ihrem
Ende
1976 - Die 4. Batterie vom
Die Kaserne hatte eine
eigene
Gebirgsflugabwehrbataillon
8
Verladestation. Hier werden
in Paradeaufstellung
1990 Panzer verladen
Nach einer Weisung des
Bundesministeriums für Verteidigung vom 19. Oktober 1956 wurde die
Errichtung einer Standortverwaltung in Traunstein ab 5. November
1956 angeordnet. Erste Aufgabe dieser Dienststelle war es, die
Belegung der alten Kaserne durch Bundeswehreinheiten
vorzubereiten.
Anfang Mai 1957 war es dann so weit, dass die ersten
Bundeswehreinheiten Teile der Kaserne belegen konnten. Ende April
1957 traf ein Vorkommando ein und am 6. Mai 1957 kamen 150 Soldaten
des neu aufgestellten Gebirgspanzerjägerbataillons 8 nach
Traunstein in die Kaserne.
Nach den Instandsetzungsarbeiten standen der Truppe das
Stabsgebäude, zwei Wirtschaftsgebäude und vier Unterkunftsgebäude
zur Verfügung. Die ordnungsgemäße Unterbringung von bis zu 1.200
Soldaten bei der zu erwartenden Vollbelegung war dadurch gesichert.
Die Unterbringung der Fahrzeuge und des Truppengeräts blieb jedoch
noch für Jahre unbefriedigend. Insbesondere die Unterbringung und
Pflege der Kettenfahrzeuge bereitete laufend fast unlösbare
Schwierigkeiten. Der Panzerabstellplatz glich einer Schlammwüste.
Die Probleme im Kraftfahrzeugbereich konnten dann aber Zug um Zug
gelöst werden. Zuerst wurde ein Wagenwaschplatz hergestellt. 1961
begann man damit, die Gebäude im früheren Stallbereich abzureißen
und Fahrzeughallen und Stellflächen zu bauen. Mit der
Fertigstellung der Kraftfahrzeugwerkhalle im Mai 1964 war der Bau
des Kraftfahrzeugbereiches abgeschlossen. 1978 erfolgte dann noch
der Umbau der Heizzentrale von Koksfeuerung auf Öl- und
Erdgasbetrieb.
Nun zurück zur Truppenbelegung. Das bereits erwähnte
Gebirgspanzerjägerbataillon 8 wurde 1959 in das Panzerbataillon 243
umgegliedert und 1960 nach Landsberg verlegt. Als zweite Einheit
traf am 11. Juli 1957 das Gebirgsflugabwehrbataillon 8 ein. Dieses
Bataillon verlegte man im Februar 1958 nach Füssen, aber 1960
kehrte es als Stabszug mit zwei Brigadekompanien nach Traunstein
zurück. Am 1. Mai 1963 war dann endgültig das
Gebirgsflugabwehrbataillon 8 aufgestellt. Es wurde am 1. Juli 1978
in das Gebirgsflugabwehrregiment 8 umgegliedert. In den Jahren 1957
bis 1965 lagen in Traunstein auch noch die
Gebirgspanzeraufklärungskompanie 230 und die
Gebirgspanzerjägerkompanien 220 und 230. Von 1962 bis 1972 war auch
noch die Ausbildungskompanie 6/8 hier stationiert.
Den Truppen in der Kaserne standen verschiedenste Radfahrzeuge für
Transportzwecke, aber auch gepanzerte Fahrzeuge zur Verfügung. Zum
Beispiel hatte die Flugabwehr zuerst das Halbkettenfahrzeug M 16
mit Vierlingskanone, dann die Panzerflugabwehrkanone M 42 und
schließlich den Flak-Panzer Gepard aus deutscher Fertigung.
Zur Geschichte der Kaserne gehört auch die Namensänderung von 1964.
Mit Wirkung ab 5. November 1964 trat eine nicht leicht
nachvollziehbare Entscheidung der Bundeswehrverwaltung in Kraft;
die
Badenweiler Kaserne
wurde umbenannt in
Prinz-Eugen
Kaserne. Rücksichtnahme auf den Nachbarn Frankreich war es
wohl, dass man den Namen Badenweiler Kaserne aufgab. Es überrascht
aber, dass man dann Prinz Eugen als neuen Taufpaten auswählte.
Eugen, Prinz von Savoyen-Carignan, der österreichische Feldherr und
»Türkenbezwinger«, gilt als einer der fähigsten Heerführer seiner
Zeit. Er hat 1704 die französischen und bayerischen Truppen bei
Höchstädt vernichtend geschlagen mit der Folge, dass Bayern von den
Österreichern zehn Jahre lang besetzt und ausgebeutet wurde. Zwar
ist es sicher das natürliche Recht eines Feldherrn, eine Schlacht
zu gewinnen; es ist aber nicht die Pflicht des Besiegten, ihn dafür
posthum zu ehren. In der deutschen Militärgeschichte wäre so manche
verdiente Persönlichkeit zu finden gewesen, nach der man die
Kaserne in Traunstein hätte benennen können.
1996 beschloss das Bundesministerium für Verteidigung die Auflösung
der Garnison in Traunstein und die Verlegung der Truppe nach
Kirchham bei Pocking. Vermutlich waren hierfür politische Gründe
maßgebend. Wirtschaftliche können es wohl kaum gewesen sein.
Am 20. Februar 1997 verabschiedeten sich die Soldaten mit einem
öffentlichen Gelöbnis von Traunstein. Zum letzten Mal sprachen 84
Rekruten auf dem Traunsteiner Stadtplatz die Gelöbnisformel
Am 1. April 1997 begann der Truppenabzug und am 14. Mai 1997
verließen die letzten Soldaten die Garnison. Rund 200 Bürger fanden
sich vor den Toren der Kaserne ein, um Abschied von den Soldaten zu
nehmen und der Oberbürgermeister hielt die Abschiedsrede.
Ein nahezu unheimlicher Anblick. Ein hydraulischer Greifarm holt
sich Stück für Stück vom Landsknecht.
Der
Cache
befindet sich an
den Toren der ehemaligen Kasernen-Gelände, dem letzten übrig
gebliebenen Teil:
der Standortverwaltung
bei den Koordinaten:
N 47° 52.931
E 012° 38.092
winter- und wetterfest verborgen.
Bitte keinesfalls das Gelände
der Standortverwaltung betreten!
Wie immer wünsche ich Euch viel
Spass und allzeit Happy
Hunting
Euer
sergeant_tom