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stolpersteine #2: die ermordung der schumms Traditional Geocache

This cache has been archived.

fortwo: Leider wurde auf die Reviewer-Notiz bislang nicht geantwortet. Deshalb erfolgte heute die Archivierung dieses Caches, d.h. er wird nicht länger auf den Listen auffindbarer Geocaches geführt. Sollten sich neue Aspekte ergeben nimm bitte Verbindung mit mir auf, die Archivierung lässt sich jederzeit wieder rückgängig machen.

Gruß
fortwo
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Hidden : 9/3/2008
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Am 1. April 1933 riefen die Nationalsozialisten reichsweit zum Boykott jüdischer Geschäfte auf. Auch in Kiel zogen schaulustige Bürger in die Innenstadt, um Zeugen der Ereignisse zu werden. Vor dem Möbelgeschäft des Ehepaares Georg (*23.05.1873) und Hedwig Martha Schumm (*03.07.1877) in der Kehdenstr.16 bezogen kurz vor neun Uhr zwei SS-Männer Posten, um Kunden am Betreten des Geschäftes zu hindern. Der Sohn der jüdischen Kaufmannsfamilie - Rechtsanwalt Dr. Friedrich Schumm (*04.11.1901) - versuchte gegen 11Uhr das Geschäft seiner Eltern zu betreten. Hierbei kam es zu einem Handgemenge, ein Pistolenschuss löste sich und der SS-Mann Wilhelm Asthalter erlitt einen Leberdurchschuss, überlebte jedoch. Friedrich Schumm flüchtete, stellte sich jedoch am selben Tag der Polizei und wurde in das Polizeigefängnis Ecke Blumen-/Gartenstraße eingeliefert. Bewusste Falschmeldungen, etwa dass der SS-Mann getötet worden sei, heizten die Stimmung unter den Nationalsozialisten auf. SA- und SS-Männer plünderten das Möbelgeschäft und stahlen das vorhandene Geld. Anschließend zogen sie auf Befehl des NSDAP-Kreisleiters Behrens bewaffnet zum Polizeigefängnis und forderten die Herausgabe Schumms. Polizeipräsident Otto Graf zu Rantzau gab der Forderung nach, so dass ca. 30 Männer in das Gefängnis eindrangen, Friedrich Schumms Zelle aufsuchten und ihn sofort durch ca. 30 Schüsse ermordeten. Während der Ermordung saß sein Vater in der benachbarten Zelle. Die Mörder zogen danach unbehelligt ab. Die Leiche von Friedrich Schumm durfte nicht in Kiel beigesetzt werden und wurde auf dem Friedhof der Rendsburger jüdischen Gemeinde in Westerrönfeld beigesetzt.

Obwohl der genaue Tathergang bis heute nicht rekonstruiert werden konnte, erhielt Asthalter den „Blutorden” der NSDAP für seine Verletzung. Laut eigener Aussage vom Juli 1982 erhielt er nach einer Zivilklage gegen Georg Schumm eine Entschädigung in Höhe von 17.500 Reichsmark. Das entsprach dem 7-10 fachen seines damaligen Brutto-Jahreseinkommens. In den 1940er Jahren machte er Karriere innerhalb der SS und war in Belgien an der Deportation von Juden in Konzentrationslager beteiligt. Bis 1962 saß er in belgischer Kriegsgefangenschaft und lebte bis zu seinem Tod in den 1980er Jahren in Süddeutschland.

Die Familie Schumm zog später nach Hamburg. Den Geschwistern Friedrich Schumms und der Witwe gelang die Flucht nach Palästina. Die Eltern wurden 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Georg Schumm wurde hier am 01.10.1942 und seine Frau Hedwig am 24.02.1943 ermordet. Auf einer kleinen Gedenktafel, die in der Rathaus-Galerie (I.OG) angebracht ist, heißt es:

Geschichte darf sich nicht wiederholen: Nie wieder Nationalsozialismus und Rechtsextremismus!

PS: Da das Quellenmaterial zum Teil sehr dürftig ist, sind wir dankbar für Hinweise auf Fehler und weiterführende Informationen, die wir selbstredend in die Cache-Beschreibung einarbeiten werden.

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