Dieser kleine Cache liegt bei der Ruine der Burg Rauenstein, in
der Nähe der Marien-Georgs-Kirche.
Burgruine Rauenstein
Burg Rauenstein und die Schaumberger
Die Burgruine Rauenstein wurde am 24. Mai 1349 erstmals
urkundlich genannt: Ihre Erbauer, die Brüder Karl [I.] und Heinrich
[XI.] von Schaumberg sowie deren Neffe, Heinrich [XVII.] von
Schaumberg, erklärten sich bereit, dass der Berg und die Vesten
(Burg), genannt Ruhe(n)stein, bei Schaumberg gelegen, jederzeit
Gräfin Jutta von Henneberg und ihren Erben nebst allen, denen
Coburg und Sonneberg zufallen möge, offen stehen soll. Sie
bekundeten zudem, dass sie die Burg von der hennebergischen Gräfin
Jutta als rechtmäßiges Lehen empfangen hätten und diese nur
verkaufen oder verpfänden würden, sofern der Käufer oder
Pfandnehmer in die Pflichten der Schaumberger gegenüber der Gräfin
und ihren Erben eintrete. 1350 bestätigte Gräfin Jutta den drei
Schaumbergern die Errichtung der Burg nebst Lehnsvertrag und
Öffnungspflicht.
Das Geschlecht der Schaumberger gehörte dem niederen fränkischen
Adel an und verfügte über zahlreiche Besitzungen im fränkischen
Raum sowie dem Thüringer Schiefergebirge. Ende des 12. Jahrhunderts
übernahmen sie die Zent Schalkau und die Burg Schaumberg, nach der
sie sich fortan benannten, von den Grafen von Sterker-Wolsbach.
Nach 1310 beerbten sie die Herren von Sonneberg um deren
Besitzungen, zu denen neben größerem Grundbesitz auch die Burg
Sonneberg und evtl. Burg Neuhaus[-Schierschnitz] zählten. Seit 1245
treten die Schaumberger als Urkundenzeugen in zahlreichen Urkunden
als Reichsministeriale auf. 1315 unterwarfen sie sich der
hennebergischen Landesherrschaft, deren Rechtsnachfolge 1353 die
wettinischen Markgrafen von Meißen antraten. Die Rauensteiner Burg
zählte als Ganerbenburg zum Familienbesitz der Schaumberger, deren
Geschlechtsältester die Burg als Burgvogt bewohnte. Die Burgvögte
sind seit 1474 namentlich überliefert.
Chronik der Burgruine |
1349 urkundliche Ersterwähnung der Burg durch ihre
Erbauer |
1350 Bestätigung der Errichtung, des Lehnsvertrages und der
Öffnungspflicht durch die Landesherrin, Gräfin Jutta von
Henneberg |
1353 Übergang der Landesherrschaft an die wettinischen
Markgrafen von Meißen
1366 Errichtung der Burgkapelle mit Hilfe einer Stiftung des
Markgrafen Friedrich III. |
1377 Burg als Amtssitz von Heinrich XVII. von Schaumberg
belegt |
1396 bis 1398 Wiederaufbau der Burg nach Zerstörung, weitere
Schaumberger werden durch die Wettiner zum Beitritt in den
Rauensteiner Burgfrieden gezwungen |
1452 und 1468 Ganerbenverträge zwischen den Schaumbergern für
Burg Rauenstein, seither diente die Burg als Sitz des
Geschlechtsältesten in der Funktion des Burgvogts |
1453 Wiederaufbau und bauliche Umgestaltung der Burg nach
erneuter Zerstörung, Bau der Burgkirche mit Ablassbriefen des
Kardinals Peter von Schaumberg |
1455 Dorf Rauenstein als Eigengut der Schaumberger erstmals
urkundlich genannt |
1516 sowie 1520 und 1570 wurde ein Archiv auf der Burg
erwähnt |
1525 möglicherweise Schäden an der Burg infolge des
Bauerkrieges |
1569 großer Brand, in dem die Burg großen Schaden nahm und das
Archiv verloren ging |
1616 Burg als „öd und wüste“ bezeichnet, da sie nach dem Brand
wohl nur notdürftig repariert wurde, bereits 1615 wurde ein älteres
„Neues Schloss“ erwähnt |
1635 endgültige Zerstörung und Brandschatzung der Burg im
Dreißigjährigen Krieg durch kaiserliche Söldner, seitdem Niedergang
der Burg als Ruine |
1688 Aufhebung der schaumbergischen Ganerbschaft |
1687/90 Baubeginn des „Neuen Schlosses“ |
1729 Verkauf des Burggutes samt „Neuem Schloss“ Rauenstein an
Herzog Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen |
1892 bis 1954 starke Eingriffe in die Bausubstanz |
1967 geplante Sicherung des Bergfrieds wird
ausgesetzt |
2000 scheitert die Notsicherungen des Bergfrieds und weiterer
Ruinenteile |
2006 Erwerb der Burgruine durch die Gemeinde
Effelder-Rauenstein, Sanierung des Bergfrieds |
Seit 2007 ehrenamtliche Arbeitseinsätze an der Burgruine durch
den Thüringisch-Fränkischen Geschichtsverein e.V. |
Quelle:
Thüringisch-Fränkischen
Geschichtsverein e.V.
Die Burgruine Rauenstein prägt mit ihren bizarren Resten des
Bergfrieds das Ortsbild Rauensteins. 1349 wird die Burg als
"Ruhestein" erstmals urkundlich genannt. Im Dreißigjährigen Krieg
wurde die Burg zerstört und seitdem dem Verfall preisgegeben. Erst
in Ende der 1990er Jahre wurden Sanierungsversuche unternommen,
diese jedoch nicht abgeschlossen. Seitdem setzte ein dramatischer
Verfall der Bausubstanz an Bergfried, Ringmauerresten, Torbau und
Schalentürmen ein. 2004 wurde mit dem Ziel der Rettung der
Burgruine Rauenstein der Thüringisch-Fränkische Geschichtsverein
e.V. gegründet. Durch die Initiativen des Vereins in Verbindung mit
anderen örtlichen Vereinen, der Gemeinde Effelder-Rauenstein und
den Denkmalschutzbehörden Thüringens, steht die Fortführung der
Sanierungsarbeiten unmittelbar bevor. Am 24. August 2006 wurde der
Kaufvertrag zwischen der bisherigen Eigentümergesellschaft
(LEG-Thüringen)und der Gemeinde Effelder-Rauenstein
unterzeichnet.
Wappen der ehemaligen Gemeinde Rauenstein
Quelle (Text und Wappen):
Wikipedia