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Der Westernplan Multi-Cache

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Hidden : 10/25/2008
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Eine Zeitreise ins Magdeburg der 30 Jahre.




Achtung! Änderungen der Cachebeschreibung vom 24.09.2009 beachten.

Magdeburg, Mai 1929

Die Schweißperlen auf der Stirn mit dem speckig-dreckigen Ärmel seines alten, abgewetzten Sakkos weg wischend, steht Schorsch zwischen den frisch hochgezogenen Häusern, von deren Fassaden ihm zwei Königskinder entgegen lächeln. "So nah und doch unerreichbar", schießt ihm durch den Kopf. Doch schön findet er die Statuen, noch so neu und schick. Er muss lächeln: Ja, in der Wilhemstadt (Stadtfeld-Ost) hinten, dem Beamtenviertel - Ja da gibts Häuser, prunkvolle Bauten, vor denen die großen Automobile geparkt oder nur so zum Sehen-und-Gesehen-Werden durch die Goethestraße gefahren werden. "So nah und doch so fern....", sinniert er.

Aber er wird sich nicht beschweren, er hat es geschafft. Die harte Arbeit der letzten Jahre in all den unruhigen Zeiten seit Kriegsende hat sich bezahlt gemacht. Die von der Heimstätten Baugenossenschaft HBG seit 1923 gebauten Wohnungen im neuen Stadtteil Westernplan waren der Traum so vieler seiner Kumpel. Doch er hatte es geschafft, eines der 900 kleinen eleganten Wohnquartiere zu ergattern, deren Miete gerade so erschwinglich war für einen Arbeiter in seiner Position, schließlich hatte er das Sagen im Lager und war respektiert im Kollegenkreis.

Genau 10 Minuten braucht er mittlerweile nur noch vom Handelshafen rüber bis hier. Seit er mit Irmgard und den Kindern letzten Monat beim Fahrrad-Frank im Breiten Weg war und er voller Stolz sein neues Diamant-Rad aus dem Laden schieben konnte, hatte sich der Weg in den verdienten Feierabend für ihn drastisch verkürzt. Mit dem Rad nun war die Strecke über die neuen Pflaster der Königstraße (Walther-Rathenau-Straße) und Hindenburgstraße (Albert-Vater-Straße) für ihn ein Klacks. Dass es genau 10 Minuten waren wusste er, denn stets verließ er pünktlich um 17:10 Uhr das Lagerverwalter-Büro, seinen vertrauten Arbeitsplatz, und nun zeigte die alte Taschenuhr seines Vaters zehn vor halb. Na gut, er musste sich eingestehen, dass es eventuell doch nicht so genau bestimmbar war - Letztere zeigte bereits seit einigen Wochen immer wieder mal nicht dieselbe Zeit wie die große Uhr der Pauluskirche, hinten in der Wilhelmstadt. Ja, auch er ging hier mal mit den Kindern spazieren und am Sonntag in die Messe und besah sich die Schmuck-Fassaden. Auch wenn ein Leben hier für ihn in weiter, unerreichbarer Ferne lag. Wenn sie erst ihr eigenes Gemeindehaus hier im Westernplan genehmigt bekommen würden, mit eigenem Pfarrer - Das wär was. Aber zur Zeit wollten die da oben in der Kirchenverwaltung nicht so recht.

Aber er schweifte schon wieder ab. Heute galt es noch ein paar Besorgungen machen bevor er heimfuhr. Schorsch hatte vor, seiner Irmgard eine Freude zu machen und ein paar Kleinigkeiten mitzubringen.

Er stieg ab und schob das Rad, welches er Hubert getauft hatte, an den Königskindern vorbei, die neu angelegte Straße Richtung Süden entlang. Die heimeligen Wohnhäuser waren echt nach seinem Geschmack. Der Architekt, Lippsmeier - oder wie der hieß - hatte sich wirklich Mühe gegeben. Besonders die Reliefs der Jungs und Mädels fielen ins Auge, trugen diese doch unter anderem Besen (A) und Krüge (B). Nach 150m stand er im Schatten einer jungen Kastanie. C Stück davon standen hier direkt an der Straße - niemand konnte ahnen, dass zwei von ihnen Jahrzehnte später einem Trupp Gärtnern mit Sägen zum Opfer fallen würde.

Schorsch genoß den warmen Wind, der durch die Straßen zog und er verspürte sowas wie Zufriedenheit.... oder war es doch Erschöpfung von der Arbeit? Nein, es war Durst! Er wollte was trinken und wusste auch schon wo.
150m weiter die Straße entlang gab es eine Wasserpumpe, dies war sein nächstes Ziel.

Kühl und erfrischend rann ihm der Strahl aus der Pumpe über Gesicht und Nacken. Belebt ging er weiter durch den von E Pfeilern getragenen Durchgang. Hier hatten sich wohl Hobbymaler ausgetobt und die frisch verputzten Wände für sich eingenommen. Rechter Hand fand er eine Jahreszahl unter dem Bild: 19D0. "Kann doch nicht sein", dachte Schorsch verwirrt. Auf der Straße hinter dem Durchgang hielt er sich links.

150m weiter stand er auf einer Kreuzung. Einer Laune folgend wand er sich in Richtung Norden und nach etwa 75m sah er links die Fleischerei. Hier wollte er für heute Abend ein schönes Stück Wurst besorgen. Der Fleischermeister Mollenhauer war ein merkwürdiger Zeitgenosse, die meiste Zeit des Tages verbrachte er wahrscheinlich mit zuviel totem Vieh, was ihn ruhig und in sich gekehrt hatte werden lassen. Schorsch zögerte kurz und betrat dann doch den Laden. Drinnen fiel ihm ein Stein vom Herzen und sein Gesicht hellte sich auf: Gisela, die Tochter, stand heute hinter der Theke. Freundlich und alle Beteiligten und Außenstehenden stets mit dem neuesten Klasch aus der Stadt versorgend, war sie ein wahrer Gegenpol zu ihrem Vater. "'n ordentlischet Stück von der Bollwoarscht bidde.", verschaffte er seinem Verlangen Ausdruck.

Nach einem kurzen Plausch mit der jungen Fleischersmagd gut gelaunt und mit einem Stück grober Zwiebelleberwurst in dem Beutel, der am Lenker baumelte, ging Schorsch weiter zur Bäckerei, vorbei an einer Hauswand mit F ausgefallenen Erkern. Beim alten Schoch, einem der angesehensten Ladenbesitzer im Viertel, besorgte er noch eines dieser leckeren Brote: "Jenau, damit ich morjen ne ordentliche Bemme uff Orbeet hab." quitierte er die entsprechende Frage, grüßte und setzte seinen Weg gen Norden fort.

Er wollte noch Blumen für Irmgard kaufen. "Frauen freu'n sich immer über das Gestrüpp.", dachte er sich. Vorn auf der Hauptstraße sollte ein neuer Florist seinen Laden eröffent haben. Doch wo nur? Er ging suchen.

Ihr könnt rechnen:
N 52° 8, [ D ] [ C-B ] [ F ]'
E 011° 37, [ B ] [ A ] [ C+D ]'

Nach einigen Wirrungen hatte er es gefunden, einen Strauß binden lassen und war dem schrecklich lauten Trubel der Hauptstraße durch den Durchgang entflohen.
Ah, was für eine himmlische Ruhe. Durch die Straße, die von jungen Birken gesäumt war setzte er seinen Weg fort. Ihre Anzahl +14 ist (G).

Als er die nächste Querstraße erreichte, traf er Frau Schimmelpfennig, eine resolute Mitt-Fünfzigerin, deren unaufhörlich in Bewegung begriffenes Mundwerk stadtweit berühmt und berüchtigt war. "Blos weg hier!", dachte er noch, aber es war zu spät, die Primaballerina der flotten Zunge hatte ihn in der Mangel. Schorsch sah sich hilfesuchend um, doch wir nutzen die Gelegenheit und flüchten 175m weiter in östlicher Richtung.

Hier befindet sich seit 1933 das eingangs erwähnte, frühere Gemeindehaus der Paulusgemeinde. Heute findet ihr hier die 1954 gegründete Matthäusgemeinde Magdeburg. Eine Sandsteinplastik an der Fassade erinnert an die den Dreißigern Jahren nachfolgenden Kunstvorstellungen. Trotzdem solltet ihr hier die Anzahl der Familienmitglieder als H notieren. Doch nun zurück zum leidenen Schorsch und der Quasselstrippe...

"Ich muss los.... Irmgard wartet schon..." konnte er gerade in einer unerwarteten Atempause der Schimmelpfennig rauspressen und fliehen.

"Dass mir sowas passieren muss, ausjerechnet heute, nee nee nee.", schalt er sich und sah zu dass er wegkam. Auf diesen Schreck musste er sich erst einmal setzen. Er stellte Hubert am Zaun nebenan ab, setzte sich auf den Bordstein und zog seine Schnupftabakdose aus der Tasche. Selten gönnte er sich ein Priese, aber jetzt musste es einfach mal sein.

"Hey was machstn Du hier?", donnerte es ihn von hinten an. "Hier wird nich rumjelümmelt! Komm mal hoch da und dann sieh zu daste weiterkommst." Schorsch musste nicht lange grübeln, um drauf zu kommen wer jetzt hinter ihm stand: Unterwachtmeister Lischmann, ein kleinkarierter Paragraphenreiter wie er im Buche stand, nur dumm das er in einer Polizeiuniform steckte und nicht brav zu hause Briefmarken sortierte. "Jetzt blos keen' Stress mit dem Idioten anfangen.", schoss es ihm durch den Kopf. Er sprang auf, schnappte sich sein Rad und eilte die letzten Meter zur Wohnungstür, in die Arme seiner geliebten Irmgard. Heute hatte er ihr und den Kindern wieder viel zu erzählen.

Dem guten Schorsch ist bei dem ganzen hin und her die Dose mit dem Schnupftabak abhanden gekommen. Vielleicht könnt ihr sie ja finden.
Es muss und soll nix geöffnet, angehoben, verschoben oder gedreht werden um an den Final zu kommen, einfach nach oben reingreifen und die Beschreibung genau lesen.
Sucht bei:
N 52° 8, [ B ] [ D+H ] [ A-B ]'
E 011° 37, [ C ] [ (G-D)/B ] [ E+A ]'


Schön, dass Ihr mir in eine andere Zeit gefolgt seid.
Bitte beachtet, dass es sich um ein Wohngebiet handelt, das dank umfangreicher Sanierungen wieder hoch im Kurs steht. Also werden Euch eventuell neugierige Augen begleiten. Seid unauffällig, wir wollen keinen nervös machen.
Wer einen Blick in die Hinterhöfe ergattern kann, sieht wie auch schon damals Kleingärten direkt aus der Wohnung heraus gepflegt werden können. (Im Moment sieht es so aus als ob diese Gärten dem erhöhten Parkplatzbedarf der modernen Stadtbevölkerung zum Opfer fallen. Es fahren wohl nicht mehr viele nur noch einen "Hubert".)

Bitte achtet sehr auf Muggles, besonders in der Nähe des Finals, damit der Cache lange überleben kann.

Erstausstattung:
Logbuch & Stift
2 Ü-Ei-Figuren
ungedeckelter Kronkorken
OvGU-Chips
TravelSlug "Veliko Tranowo's Silver Spoon"
Erstfinderurkunde

Viel Spass und Erfolg bei der Suche in der Vergangenheit.
Mr_Power


Gratulation dem Erstfinder am 26.10.2008: Deichbiber


Additional Hints (No hints available.)