In der Frankelbacher Schlucht,
einer tiefen Höhenbucht,
schimmert vorn ein Dörflein mild,
dunkeln hinten Klüfte wild.
Wie so still ist´s dort ringsum!
Selbst die Vögel scheinen stumm.
Durch die Erlen weint der Bach;
leise seufzt die Luft ihm nach.
Hoch gewölbt, lang hingestreckt,
von des Wald´s Gesträuch verdeckt.
Starrt ein Fels im moos´gen Kleid,
wie ein Rätsel grauer Zeit.
Riesengrab und Opferstein,
scheint in einem es zu sein.
Dran Natur und Menschenkraft,
haben einst vereint geschafft.
Wanderer, kannst du ohne Grau´n,
diese tiefen Rinnen schau´n.
Drin das Blut der Opfer quoll
und die Schrift geheimnisvoll?
Schlachteten Druiden hier,
manchen Menschen wie ein Tier?
Ließ der Frankenpriester Wut,
fließen hier der Feinde Blut?
Lauerten sie hier versteckt,
wo kein Auge sie entdeckt.
Wo von fern den Feind sie sah´n
und wie Wölfe fielen an?
Wer erhellt des Rätsels Nacht?
Nur dass Graus´ges ward vollbracht.
In der Schlucht im dunklen Hain,
sagt noch heut der Teufelstein.
Ja, es ruht auf ihm der Fluch!
Deutlich sagt´s und laut genug
uns die alte Sage noch,
von dem unschliessbaren Loch.
An den Felsenhügels Schweif,
hing sich einst ein Feuerreif.
Fest an eines Bauers Pflug,
der die Ochsen fluchend schlug.
Huh, wie floh´n sie da entsetzt,
wie von Geister Wut gehetzt!
Doch ein Loch blieb seit dem Tag,
das zu schließen nichts vermag.
(Pfarrer Böhmer, Bosenbach, 1874, in: "Palatina", Beiblatt der
"Pfälzer Zeitung")
Vor Ort gibt es dann noch einen etwas weniger blutrünstigen
Erklärungsansatz.
Frohes Gelingen!