Glaub was du willst - in Neuwied! Multi-Cache
C@pricorn: Die Dose ist weg, hier ist jetzt Schluss!
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Glaub was du willst - in Neuwied!
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Difficulty:
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Terrain:
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Size:  (micro)
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Glaub was du willst – in
Neuwied!
Neuwied war schon immer eine sehr tolerante Stadt – besonders
was die verschiedenen Glaubensrichtungen angeht.
Schon im Jahr 1662 verlieh der Graf zu Wied den Stadtbewohnern
verschiedene Privilegien, zu denen auch das Recht auf weitgehende
Religionsfreiheit gehörte, um so mehr Bewohner in die nur langsam
wachsende Stadt zu locken. Diese Ansiedlungspolitik hatte auch das
Ziel durch Handwerk, Gewerbe und Handel neue Einnahmequellen zu
erschließen. Dies war für diese Zeit gar nicht selbstverständlich,
denn bisweilen bestimmte allein der Landesherr das religiöse
Bekenntnis seiner Untertanen. So war Neuwied schon im 17. und 18.
Jahrhundert für seine Religionsfreiheit als eine sehr besondere
deutsche Stadt bekannt. Diese neue Freiheit lockte immer mehr
Menschen nach Neuwied, so dass im 18. Jahrhundert bereits
Angehörige von sieben verschiedenen Religionsgemeinschaften in
Neuwied lebten: Calvinisten, Lutheraner, Katholiken, Mennoniten,
Inspirierte, Herrenhuter und Juden.
Dieser Cache führt Euch an verschiedene Stationen der
unterschiedlichen Religionsgemeinschaften zur Zeit des 18. und 19.
Jahrhunderts, soweit diese noch Spuren hinterlassen haben.
Station 1: Katholiken
Gehe zu N 50° 25.861 E 007° 27.818
Die Katholiken bildeten damals eine Minderheit. Da es im 17.
Jahrhundert noch keine katholische Kirche in Neuwied gab, mussten
die Katholiken ihre Gottesdienste im benachbarten Irlich abhalten.
1701 wurde dann die erste katholische Kirche, ein schlichtes
Gotteshaus, auf einem Grundstück außerhalb der damals bebauten
Stadt (heute obere Marktstraße) auf eigene Kosten der Katholiken
gebaut. Aufgrund der wachsenden Glaubensgemeinschaft – waren
doch fast 2300 der ca. 7000 Neuwieder mittlerweile Katholiken -
wurde die Kirche zu klein, so dass ihre Größe 1852 nach einer
Spendensammlung verdoppelt wurde. Erst Ende des 19. Jahrhunderts
erwarb die katholische Gemeinschaft ein Grundstück für den Neubau
einer Kirche, der heutigen St. Matthias Kirche. Sie entstand in den
Jahren 1899-1904 im neugotischen Stil und wurde vom kölnischen
Baumeister Heinrich Krings errichtet. Die alte Kirche musste
aufgrund ihrer Baufälligkeit abgerissen werden.
Station 2: Herrenhuter
Gehe zu N 50° 25.575 E 007° 27.670
Die Herrenhuter Brüdergemeinde besteht seit 1750 in Neuwied.
Bekannt wurde sie durch ihre Schulen und durch ihre
Handwerksbetriebe, von denen die Werkstätten der Kunstschreiner
Abraham und David Roentgen die bedeutendsten waren. Auch heute noch
findet man im Herrenhuter Viertel ein Altenheim und eine
Kindertagesstätte.
Station 3: Lutheraner und Reformierte
Gehe zu N 50° 25.621 E 007° 27.482
Nach der Gründung der Stadt Neuwied durch den damals
protestantischen Grafen Friedrich III. von Wied im Jahr 1653 wurde
in den Jahren von 1684 bis 1687 die erste Kirche der
Reformierten-Gemeinde am Marktplatz gebaut. Die zweite Kirche wurde
1789 an der Friedrichstraße von der Lutherischen Gemeinde gebaut,
1876 brannte diese Kirche jedoch ab. Dieses Unglück veranlasste
Lutheraner und Reformierte, sich zu einer evangelischen Gemeinde
zusammenzuschließen. Gemeinsam beschlossen sie, die Kirche am
Markplatz, die mittlerweile baufällig und zu klein für die immer
weiter wachsende Glaubensgemeinschaft geworden war, im Jahr 1880
abzureißen und an ihrer Stelle eine neugotische Hallenkirche zu
errichten. Die heutige Marktkirche wurde in den Jahren 1881 bis
1884 errichtet.
Station 4: Juden
Gehe zu N 50° 25.772 E 007° 27.390
Bereits 1740 schlossen sich die Neuwieder und die Heddesdorfer
Juden zu einer Kultusgemeinde zusammen. 1748 feierte die jüdische
Gemeinde die Einweihung ihrer Synagoge. In der Pogromnacht am
9.11.1938 wurde die Synagoge angezündet und brannte aus. Da sie
stark beschädigt war, wurde sie kurz darauf abgerissen. In der
heutigen Synagogengasse wurde in den 60er Jahren am ehemaligen
jüdischen Schulhaus eine Gedenktafel enthüllt. Dieses Schulgebäude
wurde 1980 abgerissen. Die Gedenktafel wurde an einer Seitenwand
des dort errichteten Neubaus wieder angebracht.
Station 5: Calvinisten
Gehe zu N 50° 25.725 E 007° 27.316
Das Grafenhaus der Wieds gehörte im 18. Jahrhundert den Calvinisten
an. Diese Glaubensrichtung entwickelte sich während der Reformation
und beruht auf den Lehren von Johannes Calvin. Der Calvinismus
bereitete durch seine spezifische Arbeit- und Wirtschaftsethik der
Industriellen Revolution eine wesentliche Grundlage.
Station 6: Mennoniten
Gehe zu N 50° 25.705 E 007° 27.287
Bereits um 1600 siedelten Mennoniten in der Region. Wegen der
freien Religionsausübung in Neuwied bildete sich hier bald eine
erste kleine Gemeinde. Im Jahr 1766 wurde mit dem Bau einer eigenen
Kirche am Ende der Schloßstraße begonnen. Die Mennonitenkirche, ein
Bau im spätbarocken Stil und ohne Kirchenturm, wurde im Jahr 1768
fertig gestellt. Später wurde das Gotteshaus mit Glocke und Orgel
ausgestattet, was für die Mennoniten unüblich war. Zu Beginn des
20. Jahrhunderts nahm die Anzahl der Mennoniten in Neuwied immer
weiter ab. Dennoch wurde die Kirche weiter als Versammlungsort
genutzt. Aufgrund eines Zustroms vertriebener Mennoniten im 2.
Weltkrieg stabilisierte sich die Zahl der Mennoniten wieder. Viele
von ihnen siedelten sich außerhalb der Stadt an (Torney), wo nun
ein mennonitisches Gemeindehaus steht. Kurz nach dem 200jährigen
Jubiläum der Kirche verkaufte die Mennonitengemeinde die Kirche an
die Familie zu Wied. 1985 brannte die Kirche größtenteils ab. Sie
wurde anschließend wieder aufgebaut und wird seitdem als Galerie
der Stadt Neuwied genutzt.
Final: Inspirierte
1739 wurde in Neuwied eine Inspirationsgemeinde gegründet. Die
Inspirierten waren in der Regel Christen, die sich von der
Orthodoxie des lutherischen oder reformierten Landeskirchentums
enttäuscht abgewandt hatten. Sie hatten nie ein gemeinsames, in
sich geschlossenes theologisches System ausgebildet. Dieser
Glaubensrichtung gehörte nur eine Minderheit an, die von vielen
abgelehnt wurde. Aufgrund dieser Ablehnung entschlossen sich die
meisten Inspirationsgemeinden bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts
zur Auswanderung, hauptsächlich in die USA.
Diese Religionsgemeinschaft hat in Neuwied leider keine Spuren
hinterlassen, daher findest du das Final nicht an einer religiösen
Stätte, dafür hoffe ich, dass es euch dort gefällt!
Viel Spaß!
Additional Hints
(Decrypt)
Fgngvba 5: qvr xyrvarera Xervfr
Svany: Nz Raqr qre "tebßra" Znhre