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Glaub was du willst - in Neuwied! Multi-Cache

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C@pricorn: Die Dose ist weg, hier ist jetzt Schluss!

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Hidden : 1/9/2009
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

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Glaub was du willst – in Neuwied!



Neuwied war schon immer eine sehr tolerante Stadt – besonders was die verschiedenen Glaubensrichtungen angeht.
Schon im Jahr 1662 verlieh der Graf zu Wied den Stadtbewohnern verschiedene Privilegien, zu denen auch das Recht auf weitgehende Religionsfreiheit gehörte, um so mehr Bewohner in die nur langsam wachsende Stadt zu locken. Diese Ansiedlungspolitik hatte auch das Ziel durch Handwerk, Gewerbe und Handel neue Einnahmequellen zu erschließen. Dies war für diese Zeit gar nicht selbstverständlich, denn bisweilen bestimmte allein der Landesherr das religiöse Bekenntnis seiner Untertanen. So war Neuwied schon im 17. und 18. Jahrhundert für seine Religionsfreiheit als eine sehr besondere deutsche Stadt bekannt. Diese neue Freiheit lockte immer mehr Menschen nach Neuwied, so dass im 18. Jahrhundert bereits Angehörige von sieben verschiedenen Religionsgemeinschaften in Neuwied lebten: Calvinisten, Lutheraner, Katholiken, Mennoniten, Inspirierte, Herrenhuter und Juden.
Dieser Cache führt Euch an verschiedene Stationen der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften zur Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts, soweit diese noch Spuren hinterlassen haben.

Station 1: Katholiken

Gehe zu N 50° 25.861 E 007° 27.818

Die Katholiken bildeten damals eine Minderheit. Da es im 17. Jahrhundert noch keine katholische Kirche in Neuwied gab, mussten die Katholiken ihre Gottesdienste im benachbarten Irlich abhalten. 1701 wurde dann die erste katholische Kirche, ein schlichtes Gotteshaus, auf einem Grundstück außerhalb der damals bebauten Stadt (heute obere Marktstraße) auf eigene Kosten der Katholiken gebaut. Aufgrund der wachsenden Glaubensgemeinschaft – waren doch fast 2300 der ca. 7000 Neuwieder mittlerweile Katholiken - wurde die Kirche zu klein, so dass ihre Größe 1852 nach einer Spendensammlung verdoppelt wurde. Erst Ende des 19. Jahrhunderts erwarb die katholische Gemeinschaft ein Grundstück für den Neubau einer Kirche, der heutigen St. Matthias Kirche. Sie entstand in den Jahren 1899-1904 im neugotischen Stil und wurde vom kölnischen Baumeister Heinrich Krings errichtet. Die alte Kirche musste aufgrund ihrer Baufälligkeit abgerissen werden.


Station 2: Herrenhuter

Gehe zu N 50° 25.575 E 007° 27.670

Die Herrenhuter Brüdergemeinde besteht seit 1750 in Neuwied. Bekannt wurde sie durch ihre Schulen und durch ihre Handwerksbetriebe, von denen die Werkstätten der Kunstschreiner Abraham und David Roentgen die bedeutendsten waren. Auch heute noch findet man im Herrenhuter Viertel ein Altenheim und eine Kindertagesstätte.


Station 3: Lutheraner und Reformierte

Gehe zu N 50° 25.621 E 007° 27.482

Nach der Gründung der Stadt Neuwied durch den damals protestantischen Grafen Friedrich III. von Wied im Jahr 1653 wurde in den Jahren von 1684 bis 1687 die erste Kirche der Reformierten-Gemeinde am Marktplatz gebaut. Die zweite Kirche wurde 1789 an der Friedrichstraße von der Lutherischen Gemeinde gebaut, 1876 brannte diese Kirche jedoch ab. Dieses Unglück veranlasste Lutheraner und Reformierte, sich zu einer evangelischen Gemeinde zusammenzuschließen. Gemeinsam beschlossen sie, die Kirche am Markplatz, die mittlerweile baufällig und zu klein für die immer weiter wachsende Glaubensgemeinschaft geworden war, im Jahr 1880 abzureißen und an ihrer Stelle eine neugotische Hallenkirche zu errichten. Die heutige Marktkirche wurde in den Jahren 1881 bis 1884 errichtet.


Station 4: Juden

Gehe zu N 50° 25.772 E 007° 27.390

Bereits 1740 schlossen sich die Neuwieder und die Heddesdorfer Juden zu einer Kultusgemeinde zusammen. 1748 feierte die jüdische Gemeinde die Einweihung ihrer Synagoge. In der Pogromnacht am 9.11.1938 wurde die Synagoge angezündet und brannte aus. Da sie stark beschädigt war, wurde sie kurz darauf abgerissen. In der heutigen Synagogengasse wurde in den 60er Jahren am ehemaligen jüdischen Schulhaus eine Gedenktafel enthüllt. Dieses Schulgebäude wurde 1980 abgerissen. Die Gedenktafel wurde an einer Seitenwand des dort errichteten Neubaus wieder angebracht.


Station 5: Calvinisten

Gehe zu N 50° 25.725 E 007° 27.316

Das Grafenhaus der Wieds gehörte im 18. Jahrhundert den Calvinisten an. Diese Glaubensrichtung entwickelte sich während der Reformation und beruht auf den Lehren von Johannes Calvin. Der Calvinismus bereitete durch seine spezifische Arbeit- und Wirtschaftsethik der Industriellen Revolution eine wesentliche Grundlage.


Station 6: Mennoniten

Gehe zu N 50° 25.705 E 007° 27.287

Bereits um 1600 siedelten Mennoniten in der Region. Wegen der freien Religionsausübung in Neuwied bildete sich hier bald eine erste kleine Gemeinde. Im Jahr 1766 wurde mit dem Bau einer eigenen Kirche am Ende der Schloßstraße begonnen. Die Mennonitenkirche, ein Bau im spätbarocken Stil und ohne Kirchenturm, wurde im Jahr 1768 fertig gestellt. Später wurde das Gotteshaus mit Glocke und Orgel ausgestattet, was für die Mennoniten unüblich war. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm die Anzahl der Mennoniten in Neuwied immer weiter ab. Dennoch wurde die Kirche weiter als Versammlungsort genutzt. Aufgrund eines Zustroms vertriebener Mennoniten im 2. Weltkrieg stabilisierte sich die Zahl der Mennoniten wieder. Viele von ihnen siedelten sich außerhalb der Stadt an (Torney), wo nun ein mennonitisches Gemeindehaus steht. Kurz nach dem 200jährigen Jubiläum der Kirche verkaufte die Mennonitengemeinde die Kirche an die Familie zu Wied. 1985 brannte die Kirche größtenteils ab. Sie wurde anschließend wieder aufgebaut und wird seitdem als Galerie der Stadt Neuwied genutzt.


Final: Inspirierte

1739 wurde in Neuwied eine Inspirationsgemeinde gegründet. Die Inspirierten waren in der Regel Christen, die sich von der Orthodoxie des lutherischen oder reformierten Landeskirchentums enttäuscht abgewandt hatten. Sie hatten nie ein gemeinsames, in sich geschlossenes theologisches System ausgebildet. Dieser Glaubensrichtung gehörte nur eine Minderheit an, die von vielen abgelehnt wurde. Aufgrund dieser Ablehnung entschlossen sich die meisten Inspirationsgemeinden bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur Auswanderung, hauptsächlich in die USA.
Diese Religionsgemeinschaft hat in Neuwied leider keine Spuren hinterlassen, daher findest du das Final nicht an einer religiösen Stätte, dafür hoffe ich, dass es euch dort gefällt!


Viel Spaß!

Additional Hints (Decrypt)

Fgngvba 5: qvr xyrvarera Xervfr Svany: Nz Raqr qre "tebßra" Znhre

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)