Vorschlag für Spaziergang von ca. 45 Minuten:
1.
Parken
N 49°09.250 / E 009°18.068
2.
Brücke
über die Sulm N 49°09.269 / E 009°18.043
3.
Brücke
über die A6 N 49°09.394 / E 009°18.327
4.
Bänkle
für die erste Rast N 49°09.528 / E 009°18.280
5.
Kreuzung
nach rechts N 49°09.583 / E 009°18.192
6.
Kreuzung nach
rechts N 49°09.728 / E 009°18.887
7.
Kreuzung
nach rechts N 49°09.659 / E 009°18.945
8.
Kreuzung
nach links N 49°09.422 / E 009°18.333
9.
wie 3.
10.
wie 2.
11.
wie 1. (sofern das Auto noch da ist...)
Vorgeschichte:
Das
Flurbereinigungsgesetz (FlurbG) ist Grundlage jeder Flurbereinigung
in Deutschland. § 1 FlurbG legt fest:
"Zur
Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Land-
und Forstwirtschaft sowie zur Förderung der allgemeinen
Landeskultur und der Landentwicklung kann ländlicher Grundbesitz
durch Maßnahmen nach diesem Gesetz neugeordnet werden
(Flurbereinigung)."
Die
Flurbereinigung oder auch seit neuestem (wegen dem besseren Ruf)
Flurneuordnung ist übrigens schon im Grundgesetz der Bundesrepublik
Deutschland unter Artikel 91a als Staatliche Gemeinschaftsaufgabe
definiert.
In diesem
Sinn ergeben sich für die jeweilige Flurbereinigungsbehörde, welche
die Flurbereinigung durchführt, drei Forderungen:
1.
Verbesserung
der Produktions- und Arbeitsbedingungen durch Zusammenlegung der
Grundstücke
2.
Sicherung
eines geregelten Wasserabflusses
3.
Sicherung
und Erhaltung des gewachsenen Landschaftsbildes und Verbesserung
der ökologischen Gesamtverhältnisse
Es gibt
drei Flurbereinigungsbehörden in Baden-Württemberg:
1.
Untere
Flurbereinigungsbehörde: im jeweiligen Landratsamt
2.
Obere
Flurbereinigungsbehörde: in Kornwestheim (Landesamt für
Flurneuordnung)
3.
Oberste
Flurbereinigungsbehörde: in Stuttgart (Ministerium für den
Ländlichen Raum (MLR))
Art der
Flurneuordnungsverfahren:
1.
Regelflurbereinigung
(= Standard für Äcker und Rebland)
2.
Unternehmensflurneuordnung
(= u. a. mit Bau von Straßen, Eisenbahnnetzen oder
Flugplätzen)
3.
vereinfachte
Flurbereinigung (= wie Regelflurbereinigung aber ohne großartigen
Wegebau)
4.
beschleunigte
Zusammenlegungen (= Neuordnung von Grundeigentum, schnelles
zusammenlegen von Flächen)
5.
freiwilliger
Landtausch (= Tausch landwirtschaftlicher Grundstücke (hier spart
man die Grunderwerbsteuer!))
6.
freiwilliger
Nutzungstausch (= Tausch von landwirtschaftlichen Nutzflächen,
Eigentum /Pachtfläche)
Wird ein
Flurneuordnungsverfahren von staatlicher Seite neu angeordnet, dann
sind alle Grundstückseigentümer per Gesetz automatisch
Zwangsmitglied in einer neu gegründeten Körperschaft des
öffentlichen Rechts, der Teilnehmergemeinschaft. Die
Grundstückseigentümer wählen sich einen Vorstand, welcher somit
gesetzlicher Vertreter der Teilnehmergemeinschaft wird und diese
nach innen und außen vertritt. In der Regel tritt die einzelne
Teilnehmergemeinschaft dem Verband der Teilnehmergemeinschaften
Baden-Württemberg (siehe
http://www.vtg-bw.de)
bei.
Dieser Verband
kümmert sich um die Bauplanung, Bauausführung,
Kostenbeitragseinzug, Zwischenfinanzierung von Baumaßnahmen,
Zahlung anfallender Baurechnungen und die Beitreibung von
Steuerzuschüssen von Gemeinden, Land, Bund und/oder EU. Der Verband
hat heute seinen Sitz in Neckarsulm, früher in
Weinsberg.
In jedem
Regelverfahren werden außer der Eigentumsneuordnung und dem Wegebau
auch Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt. In den 70er und 80er Jahren
hatten die Flurbereinigungen nicht dieses Ziel. Das vollkommene
Ausräumen der Landschaft war das Ergebnis. Felder ohne Hecken,
Büsche, Bäume und mit begradigten Gewässern führten zum
Artenschwund, einer langweiligen Landschaft und bei Starkregen
sagte immer wieder die freiliegende Erde „Grüß Gott“ und schwamm
mit fort. Hochwasser waren immer häufiger festzustellen. Dies war
auch ein Grund, warum im Sulmtal und seinem Einzuggebiet so viele
Hochwasserrückhaltebecken (RHB) gebaut wurden. Das erste RHB in
Neckarsulm an der Reisachmühle, um AUDI und somit über 10.000
Arbeitsplätze vor dem „absaufen“ zu bewahren. Oberstes Ziel war
Ökonomie vor Ökologie (hier lässt es sich natürlich trefflich
argumentieren, welche Kosten höher sind/waren).
Der Cache:
Dieser Cache
ist in einer solchen "Ausgleichsmaßnahme" versteckt. Ältere Cacher
wissen noch, wie früher hier unsere Weinberge ausgesehen haben.
Sandsteinmauern, Wengertstäffele, Pfirsichbäume und jede Menge
unterschiedliche wilden Tiere.
Wenn ihr hier
den Boden genau untersucht, werdet ihr neben dem Cache einen
Rehwildwechsel feststellen. Eidechsen sitzen im Sommer auf den
warmen Sandsteinen und wilde Bienen bauen ihre Nester.
Viel Spaß bei
der Suche nach dem Cache. Bitte kräftig winken, dann sehe ich euch
von zuhause aus!
sulm.de