Der verschwundene
Zug
Am 23. Juni 1944 um 23:12 sollte ein Sonderzug
von Paris über Saarbrücken nach Berlin aufbrechen. Der Zug bestand
aus 23 Güterwagons mit insgesamt 844 Kisten mit aus der
französischen Hauptstadt geraubter Beutekunst, gezogen von der
neuesten und stärksten Lokomotive ihrer Zeit, einer DRG 42 mit der
Nummer 42016. Eine Stunde vor der geplanten Abfahrt wurde auf
direkten Befehl des SS Obergruppenführers Carl Albrecht Oberg,
Leiter der SD Abteilung Paris, ein 24. Wagon angekoppelt. Über den
Inhalt dieses Wagons gibt es keine Aufzeichnungen. 11 Stunden
später traf der Zug am Saarbrücker Bahnhof ein und hielt für etwa
eine halbe Stunde, um neue Kohle und neues Wasser aufzunehmen. Die
Unterlagen des Bahnhofsvorstehers belegen, dass der Zug 530304,
bestehend aus 24 Wagons, im Saarbrücker Bahnhof um 09:34 ankam. Der
nächste Halt fand in Kassel statt. Hier wurden nur noch 23 Wagons
gezählt. In den Archiven des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg
finden sich zwar genaue Dokumentationen über Zug Nr. 530304,
allerdings ist auch hier immer nur von 23 Wagons die Rede.
65 Jahre lang blieb der Verbleib und Inhalt des 24. Wagens ein
Rätsel, bis durch einen Zufall das Tagebuch von Josef Schmeer, zur
damaligen Zeit Lokführer auf dem Bahnhof Saarbrücken, aufgefunden
wurde.
Leider sind vom betreffenden Tag nur noch 2
Seiten lesbar:
Sowohl Josef Schmeer als auch ein Major Albert
Stiller befinden sich unter den Toten des Luftangriffes vom 5.
Oktober 1944. Dr. Fritz Dietrich, der damalige Polizeipräsident von
Saarbrücken starb am 4.1. 1946 in französischer Gefangenschaft.
Kannst Du das Rätsel um den verschwundenen Zug
lösen? Folge von den Startkoordinaten aus den alten Bahngleisen in
Nordöstlicher Richtung etwa 300 m weit und suche die Brücke,
vielleicht findest du ja dort einen Hinweis auf den Verbleib des
Wagoninhaltes.