![Bilder hochladen](https://imgproxy.geocaching.com/4bb67359729f0cfa39db44f7ed4b7016b42c06ba?url=http%3A%2F%2Fwww.imgbox.de%2Fusers%2FFrittenbude70%2FK800P1000811.jpg)
Miss Baba
(gest† 1857) war eine indische Elefantenkuh, die Mitte des 19. Jahrhunderts
von einer Wandermenagerie
im Besitz einer
Familie Kreutzberg durch Mitteldeutschland getrieben und zur Schau
gestellt wurde.
Der Elefant konnte
einige Dressurstücke vorführen, erlitt aber ein
spektakuläres und qualvolles Ende,
das im bäuerlichen
Thüringen des 19. Jahrhunderts weithin Aufsehen erregte und an das
in Niederroßla
alle 25 Jahre mit
einer Jubiläumsfeier, dem Elefantenfest, erinnert wird.
Das Tier war die
Attraktion der Menagerie
und wurde aufgrund seines Gewichts in einem rundum geschlossenen
Wagen
ohne Boden
transportiert, der um den Elefanten aufgebaut wurde und in dem er
die Wegstrecke zu Fuß zurück legte,
ohne von
Schaulustigen gesehen werden zu können. Andernfalls wäre es nicht
möglich gewesen, mit der Besichtigung
des Tieres Geld zu
verdienen.
An den Orten der
Schaustellung wurde er bei Bauern einquartiert, meist in Pferdeställen oder Scheunen.
Die Verpflegung
erhielt der Elefant durch vor Ort angekaufte, landesübliche
Futtermittel.
Am 13. Februar 1857
kam die Menagerie nach Niederroßla an der Ilm, wo gastiert wurde und
auch Vorführungen stattfanden.
Der Elefant war
während dieser Zeit im Stall einer Witwe Burckhardt untergebracht,
in dem außerdem hinter einer Trennwand
eine größere Menge
Runkelrüben eingelagert war. In der Nacht zum
15. Februar drückte der Elefant unbemerkt die Trennwand
ein
und fraß die
Rüben, die zu dieser Jahreszeit eiskalt bzw. gefroren
waren.
![Bilder hochladen](https://imgproxy.geocaching.com/38a461983ac23caf65796900e204ce1d9c8b8ddd?url=http%3A%2F%2Fwww.imgbox.de%2Fusers%2FFrittenbude70%2FK800P1000814.jpg)
Es kam zunächst zu
einem Streit über einen Schadensersatz, der zu Gunsten der Witwe
Burckhardt entschieden wurde.
Die Besitzer von Miss
Baba mussten Rüben und Trennwand bezahlen, waren verärgert und
bereiteten die vorzeitige Abreise vor.
Der Elefant wurde in
den Wagen eingebaut und die Menagerie verließ den Ort in Richtung
Buttstädt,
der nächsten geplanten Station
auf der Reise.
Über die folgenden Ereignisse gibt es im wesentlichen zwei
Varianten, die der Familie Kreutzberg
sowie die der
Dorfbewohner von Niederroßla, die später nicht mehr rechtskräftig
geklärt werden konnten.
Der Elefant, der die
kalten, zuckerhaltigen Rüben gefressen hatte, bekam Koliken
und sein Gesundheitszustand
verschlechterte
sich zunehmend, so dass die Reise nicht zügig vonstatten gehen
konnte. Unweit der Flurgrenze von Niederroßla
brach der Elefant im
Wagen zusammen, worauf der Wagen zu seiner Erleichterung abgebaut
(Kreutzberg-Variante)
oder vom
Elefanten selbst zertrümmert wurde (Dorfbewohner-Variante).
Zahlreiche Schaulustige fanden sich ein,
darunter angetrunkene
Mitglieder des örtlichen Gesangsvereins, die von einer Probe kamen
und die den Elefanten
geärgert und
gepiesackt
haben sollen. Es war Fastnachtszeit. Die Kreutzberg-Variante
berichtet von einer johlenden Menge,
die
Dorfbewohner beschrieben das Treiben später als nicht besonders
ungewöhnlich.
Nach dem Erscheinen
von Mitgliedern des Gemeinderates kam ein weiterer Streitfall
auf,
denn sollte das Tier
auf Niederroßlaer Flur verbleiben, sah die Rechtslage vor, dass die
Gemeinde
ihn auf
Gemeinschaftskosten versorgen und pflegen musste. Sollte er
verenden, musste der gewichtige Kadaver
auf
Gemeinschaftskosten beseitigt
werden. Der Streit heizte die Menge weiter an, es kam zu Tumulten,
in deren Verlauf
der Gesangsverein das
kranke Tier mit Stöcken und Stangen über die Grenze zu treiben
versuchte.
Auf der steiler
werdenden Straße nach Wersdorf verendete der Elefant auf bislang
umstrittene Weise,
jedoch wenige Meter
vor der Grenze.
![Bilder hochladen](https://imgproxy.geocaching.com/66f75e7e06106a2f0c5ab657bb413caa3ed45876?url=http%3A%2F%2Fwww.imgbox.de%2Fusers%2FFrittenbude70%2FK800P1000815.jpg)
Der dritte Streitfall
war eine juristische Schadenersatzklage der Familie Kreutzberg
gegen den Gesangverein Niederroßla
vor dem Weimarer
Landgericht, wobei die Familie Kreutzberg behauptete, der teure
Elefant hätte aufgrund seines
übermäßigen
Rübenfraßes nur Koliken gehabt, sei aber nicht sterbenskrank
gewesen und wäre auch nicht gestorben,
wenn er nicht
von den betrunkenen Schaulustigen so fürchterlich geprügelt und
geängstigt worden wäre.
Der Gesangsverein
Niederroßla argumentierte hingegen, sie hätten den Elefanten mit
den Stangen und Stöcken
nicht geschlagen,
sondern lediglich gekitzelt. Über die wahren Geschehnisse an
diesem Tag gab es eben
so viele
unterschiedliche Berichte, wie Augenzeugen zugegen waren. Das
Landgericht hat die Schadensersatzforderung
der Familie
Kreutzberg zwei Jahre später abgewiesen. Dieses Urteil hat im
Landkreis für allgemeine Erheiterung gesorgt,
zeitweise wurde
Niederroßla im Volksmund als Kitzelbach bezeichnet, wo
Elefanten todgekitzelt werden.
![Bilder hochladen](https://imgproxy.geocaching.com/554f7aad7962cdbafbabe5e7421ca0dffa10c346?url=http%3A%2F%2Fwww.imgbox.de%2Fusers%2FFrittenbude70%2FK800P1000812.jpg)
Seit 1907 findet in
Niederroßla alle 25 Jahre ein
Elefantenfest statt, das diesem Ereignis gewidmet
ist.
Im Stadtwappen
des Orts ist heute ein Elefant abgebildet. Zur 75. Jubelfeier 1932
wurde ein Gedenkstein errichtet,
zum 100-jährigen
Jubiläum 1957 wurde auf dem Dorfanger ein Elefantendenkmal
errichtet und die ausgestopfte Elefantenhaut
von Pferden durch den
Ort gezogen. Der Platz, an dem der Elefant starb, heißt heute
Elefantental.
Miss Baba ist
Ehrenbürger in Niederroßla.
Quelle Wikipedia
Der Cache befindet
sich an der Ehrentafel ausserhalb des Ortes. Die Blumenfläche
braucht nicht zu betreten werden!
Parken könnt Ihr bei
N 51´02.483 E 011´28.727
Viel
Spass!
|
Park
'n Grab / Hin und Mit |
Ganzjährig
verfügbar |
Hügeliges
Gelände |
nicht
Rollstuhl geeignet |
Auch
bei Schnee erreichbar |
Fahrrad
möglich |
Stift
mitbringen |
|
|
![Geocache Forum Thüringen](https://imgproxy.geocaching.com/32dc3a21d77f6613a981f55b3e758ee12c480087?url=http%3A%2F%2Fmr2w3.de%2Froute%2Fgeologo_thueringen.jpg) |
Erzeugt mit CacheIcons. |