Habt
ihr euch auch schon manchmal beim Anblick hoch aufragender
Kreuzfahrtschiffe gewundert, warum die Dinger nicht einfach bei der
ersten Windböhe umkippen?
Hier die grobe Erklärung:
Das Metazentrum eines schwimmenden längsförmigen Körpers (Schiff)
entspricht dem Aufhängungspunkt eines vergleichbaren Stabpendels.
Während beim Stabpendel der Aufhängunspunkt gleichzeitig auch der
Drehpunkt ist, liegt beim schwimmenden Körper die Drehachse immer
auf der Flüssigkeitsoberfläche.
Beim
schwimmenden Körper wird die Strecke zwischen Metazentrum und
Körperschwerpunkt als metazentrische Höhe bezeichnet.
Bei einem homogenen schwimmenden Körper liegt das Metazentrum immer
über dem Körperschwerpunkt. Bei Schiffen ist dies nicht von
vornherein der Fall. Hier kommt es auf die konstruktive Ausführung
oder auf die Beladungssituation an. Es liegt auf der Hand, dass ein
Metazentrum beim Schiff unterhalb des Schwerpunktes instabil ist,
denn dies entspricht der Situation eines Stabpendels, welches
gerade senkrecht über dem Aufhängungspunkt steht.
Die
genaue Definition liest sich wie folgt:
Das Metazentrum liegt auf einer Linie, die durch Drehachse und
Schwerpunkt geht. Diese wird nachfolgend als Körpervertikale
bezeichnet. Diese Linie neigt sich mit, wenn der Körper ausgelenkt
wird (das Schiff krängt). In einer ausgelenkten Lage ergibt sich
das Metazentrum als Schnittpunkt der Wirklinie der Auftriebskraft
mit der Körpervertikalen. Für kleine Winkel bewegt sich das
Metazentrum auf einem Kreisbogen um die Drehachse. Der
Neigungswinkel heißt im Schiffbau Krängungswinkel.
Um
eine klare Aussage hinsichtlich der Instabilität einer
Schiffskonstruktion zu erhalten, hat sich die Interpretation
der metazentrischen Höhe
hm etabliert. Das folgende Bild veranschaulicht
recht schnell die grundsätzlichen Zusammenhänge:
Der entlang der Körpervertikalen
gemessene Abstand des Metazentrums vom Gewichtsschwerpunkt heißt
metazentrische Höhe hm (im Bild 2 die Strecke MS). Sie wird positiv
gezählt, wenn das Metazentrum bei Gleichgewichtslage oberhalb des
Gewichtsschwerpunkts liegt. In diesem Fall ist Stabilität gegeben,
denn das durch Neigung hervorgerufene Drehmoment wirkt
aufrichtend.
Bild 2 zeigt, wie sich der Angriffspunkt der Auftriebskraft von A
nach A' verschiebt. Die Schwimmlage ist also
Für hmgibt es EU-Richtlinien für einen minimal
zulässigen Wert bei Wasserfahrzeugen, dieser Wert sei weiterhin
mit hminbezeichnet und
beträgt 150mm.Ferner
existiert eine metazentrische
Anfangshöhe, die wir habezeichnen und
die 350mm beträgt. Die
Berechnung der metazentrischen Höhe erfolgt bei kleinen
Krängungswinkeln näherungsweise mit der Formel
Dabei ist
Iy das Flächenträgheitsmoment der
Oberfläche (Wasserlinienfläche) des verdrängten Wassers,
Va das Volumen des
verdrängten Wassers und s der Abstand vom
Körperschwerpunkt zum Schwerpunkt des verdrängten Wasservolumens
(positiv, wenn der Körperschwerpunkt oberhalb des
Wasserschwerpunkts liegt).
Lasst uns nun die graue Theorie an einem
Buxtehuder Beispiel anwenden:
Der 1897 vom Stapel gelaufene Ewer Margareta verfügt über folgende
Geometriedaten (Hambürger Maaß):
Wichtig: Zur Vereinfachung der Kielgeometrie
gehen wir von einem Halbkreisbogen aus!
Die Koordinaten der Dose berechnen sich nun wie
folgt:
N53°28.(600-(Iy -
Bodenlänge in Meter)*(hmin/3 –
50)+107)
E09°42.0((700-2ha)/(hm
+ Decksbreite in Meter)+20)
Und
nun viel Spaß beim Rechnen und anschliessendem Dosensuchen! Auf den
FTFler wartet eine Displayschutzfolie für ein Garmin
60CSX...