Seit dem Herbst 2005 befindet sich in der ehemaligen Hohenemser
Synagoge ein Veranstaltungssaal, der Salomon Sulzer Saal. Der Name
des Saals erinnert an einen berühmten Hohenemser, den Kantor
Salomon Sulzer. Er reformierte den Synagogengesang und wurde auch
als Komponist weltlicher Lieder bekannt. Der Saal wird vor allem
für kulturelle Veranstaltungen, Vorträge und Konzerte verwendet.
Unter anderem beherbergt die ehemalige Synagoge die Musikschule
Tonart.
Geschichte:
Die Synagoge wurde 1771/72 nach Plänen des Bregenzer
Barockbaumeisters Peter Bein gebaut. Und bildete ca. 170 Jahre das
religiöse Zentrum der jüdischen Gemeinde in Hohenems. Im 19. Jh.
wurde sie noch einmal umgestaltet, und zwar vom Schweizer
Architekten Felix Wilhelm Kubly.
Nach der Zwangsauflösung der jüdischen Gemeinde im September
1940 wurde das Haus von den nationalsozialistischen Machthabern
beschlagnahmt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Synagoge von der
französischen Verwaltung an die Kultusgemeinde Innsbruck
zurückgestellt. Von dieser kaufe die Stadt Hohenems das Gebäude und
baute es 1954/55 in ein Feuerwehrhaus um. Mit diesem Umbau wurden
schließlich die letzten Elemente zerstört, die an die Synagoge
erinnerten.
2002 wurde das Anliegen, aus dem Haus wieder einen Ort der
Kultur zu machen, umgesetzt. Beim Umbau wurden die
charakteristischen hohen Fenster mit den Ochsenaugen und die
ehemalige Frauengalerie wieder hergestellt.
Wer sich für das jüdische Viertel interessiert, findet auf der
Stehle am Platz vor dem Salomon Sulzer Saal einen Plan und
Informationen zu anderen bedeutenden Häusern ihn der Umgebung.