Im Flörsheimer Stadtteil Bad Weilbach gibts es zwei Quellen.
Bekannt waren die Schwefelquelle und ihre Heilkraft unter der Bezeichnung "Faulborn" (Born = Brunnen) der umliegenden Bevölkerung schon seit Jahrhunderten. Die Quelle ist eine der an Schwefel reichsten kalten Mineralquellen Deutschlands, deren Wasser zu allen Zeiten bei Erkrankungen der Haut und der Atemorgane eingesetzt wurde und wird.
Erstmalig im Jahre 1650 erwähnt wurde die Quelle, die mit Bohlen aus Eichenholz eingefaßt wurde.
Der "Faulborn" wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts wiederentdeckt. 1783 gab der Landesherr, der Kurfürst von Mainz Friedrich Karl Joseph von Erthal den Auftrag, in seinem Herrschaftsgebiet nach Bodenschätzen zu suchen. Bei Bohrungen stieß man dabei wieder auf die Weilbacher Schwefelquelle. Sie wurde 1784 gefasst und für Heilzwecke der Allgemeinheit erschlossen. Insbesondere bei Erkrankungen der Haut und der Atmungsorgane entfaltet das Wasser des Faulborns seine heilende Kraft.
Unter nassauischer Herrschaft entwickelte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts rund um die Quelle ein reger Kurbetrieb. Anfang der 1830er Jahre wurde ein weitläufiger Kurpark angelegt, 1837/38 in unmittelbarer Nähe zur Quelle ein stattliches Kurhaus. Über dem Faulborn entstand 1832 ein gusseiserner Pavillon.
Auch der Wasserversand blühte in der Nassauer Zeit des Kurbades: um 1857 wurden jährlich über 200.000 Krüge gefüllt. Eine Verbesserung des Kurangebotes brachte die Fassung einer zweiten Quelle (Natron-Lithion), genannt "Kaiser-Adolf-Quelle" einige hundert Meter entfernt ( N 50° 02.222 E 008° 25.875, neben der heutigen BAB3 )
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam der Kurbetrieb in Bad Weilbach zum Erliegen. Das Brunnenhaus über dem Faulborn wurde 1952 abgerissen.
1968 wurde das schon lange in einen Dornröschenschlaf gefallene Bad Weilbach an eine Bank verkauft, die die Anlage 1980 an verschiedene Interessenten weiterverkaufte. Die Stadt Flörsheim konnte die Schwefelquelle und große Teile des Parks erwerben.
Mit der Neufassung der Schwefelquelle wurde der Frankfurter Bildhauer Reiner Uhl beauftragt, einen neuen Brunnenstein zu schaffen. Die Neufassung erfolgte mittels einer Beton-Glocke über den einzelnen Quellaustritten, die mit Kies gefüllt ist. Über der Quelle entstand ein neuer Pavillon.
Die achtziger Jahre unseres Jahrhunderts waren für v dann ähnlich denen 150 Jahre vorher. Mit hohem finanziellen Aufwand sanierte die Stadt Flörsheim den Schwefelbrunnen, die Platanenallee und den Park.
1993 kam die Natron-Lithion-Quelle ((bei N 50° 02.222 E 008° 25.875) ) in den Besitz der Stadt.
Die Schwefelquelle, der Kurpark und die ehemals zur Kuranstalt gehörenden Gebäude werden vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen als "besonders schützenswertes Kulturgut" ausgewiesen.
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