In Dumte gab es von 1810 bis 1928 eine Windmühle. Wenn ihr durch
die Unterführung geht seht ihr links oben ein Haus an der Dumter
Straße, dessen vordere Front aus Sandsteinen gemauert ist. Genau an
dieser Stelle hat die alte Mühle gestanden.
Der Chronist Vicarius Joseph Wildt schreibt im Jahre 1810:
"Gegen Mitte des Juli war das Mauerwerk der Mühle beendet. Am 17.
Juli wurde die äußerst schwer und noch dazu mit 700-800 Pfund
beschlagene Achse mit einem Kranen glücklich aufgezogen, wobei eine
Menge Zuschauer zugegen war."
Der erste Müller, der die Mühle bauen ließ, hieß Caspar Oskamp.
Der letzte Müllermeister, der die Mühle von 1901 bis 1913 betrieb,
war Bernhard Hülsmann. Danach mußte sie wegen Baufälligkeit
stillgelegt und geschlossen werden.
Nach dem ersten Weltkrieg gab es einige Bemühungen, die Mühle zu
erhalten. Es gab Planungen, eine Jugendherberge in ihr
unterzubringen. Mir ist nicht bekannt, ob bauliche oder finanzielle
Schwierigkeiten (oder beides) diese Pläne scheitern ließen.
1925 kaufte der Unternehmer Ludwig Konermann die alte Mühle und
ließ sie 1928 abreißen. Auf einem Königsschild an einer Königskette
der Prinzen Schützengesellschaft soll die Mühle noch abgebildet
sein. So hat sie ausgesehen:
Neben der alten Mühle muss früher noch ein anderes Haus
gestanden haben. Die Borghorster Heimatblätter Nr. 56 verweisen
darauf, dass das Kreuz an dem Haus auf der anderen Seite der
Unterführung aus Eichenbalken erstellt wurde, die aus dem alten
Konermannschen Fachwerkhaus stammen, welches früher unweit des
Kreuzes, ganz in der Nähe des jüdischen Friedhofs stand.
Zwischen dem alten Konermannschen Haus und dem dahinter
liegenden Judenfriedhof hat es noch einen Bunker gegeben, der aber
wahrscheinlich erst vor oder zu Beginn des zweiten Weltkrieges
entstanden ist. Ein alter Borghorster berichtete jedoch, dass er zu
diesem Bunker wenig Vertrauen gehabt hätte. Die Betondecke soll
zwar sehr dick und noch durch Balken verstärkt gewesen sein, die
Wänder wären jedoch ein einfaches 24er Mauerwerk gewesen.
Noch in den 70er war es möglich, in den Bunker hinunter zu
steigen.
Die Inschriften der ältesten Grabsteine auf dem Jüdischen
Friedhof lauten:
"Fanny Heimann gest. 01.03.1875;
Beer Heimann gest. am 15. Oktober 1890,
Selig Hertz, 86 Jahre, gest. am 05. April 1894;
Julia Gumprich, geborene Koppel, geboren am 12. September 1825,
gestorben im 83. Lebensjahr 1908."
Der Judenfriedhof wurde bis 1935 von der Fam. Bülter gepflegt, die
auf der Dumter Str. in der Nähe wohnte. Karl Bülter hat hierzu
später in dem Buch "Borghorst - Ein Porträt in Berichten und
Bildern" einen Bericht verfasst.
Die Bahngleise müssen natürlich nicht betreten werden.