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Kafka im Jungborn Mystery Cache

Hidden : 7/13/2012
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:

Kafka im Jungborn



6. Tagebuch


6. Mai 1912. Zum erstenmal seit einiger Zeit vollständiges Mißlingen beim Schreiben. Das Gefühl eines geprüften Mannes.

9. Mai. Wie ich mich gegen alle Unruhe an meinem Roman festhalte, ganz wie eine Denkmalsfigur die in die Ferne schaut und sich am Block festhält.

23. Mai. Jetzt abends vor Langweile dreimal im Badezimmer hintereinander mir die Hände gewaschen.

25. Mai. Schwaches Tempo, wenig Blut.

1. Juni. Nichts geschrieben.

2. Juni. Fast nichts geschrieben.

Reisetagebuch Jungborn (erhaltene Blätter)


7. Juli. Siebenundzwanzig, Nummer des Packträgers in Halle. Ankunft Eckertal. Die Kutsche. Das Gefühl allein zu sein unter all den Fremden.

...

17. Juli. Ein wenig Freude gestern. Am Brunnen etwas geschrieben. Will die Eindrücke des Schützenfestes in meinem Roman verwenden.

...

21. Beim Nachtmahle Fräulein G., Lehrerin aus Berßel, eulenähnliches junges, frisches Gesicht, voll lebhafter, gespannter Züge. Sie unterrichte Erdkunde. Hat Karten und einen Kompass dabei. So verliere sie nie ihr Zuhause. Als Kind immer ihren Krebsberg bestiegen und Dörfer und Berge angepeilt. Seltenes Lachen.

26. Mit G. nach dem Frühstück
den Damenpark betreten. Gartenarbeiten. Zwei Tage geht jeder wo er mag. Bekleidet. Beim Tor der alte Gärtner. Still vertieft. Setzt einen Eichenbaum. Ich frage, ob das die Zeit sei. Er murmelt, es werde schon werden. G. wieder mit Karte und Kompass. Hantieren mit den Gerätschaften. Dann eine feste Geste: »dort - neunundvierzig Grad«. Bei mir Bewunderung beim Gärtner wieder Murmeln. Einhundertachtzig. Die Zahl der Meter, die wir fröhlich abschreiten, bis wir bei dem Gärtnerhäuschen sind. Allein. Blicke. Keine Worte. Unser Platz.

27. Abends die letzte Begegnung mit G. Wieder bei unserem Platze. Verabschiedung. Jeder in seine Hütte. Unordnung in meiner.

28. Juli. Abreise

6. Tagebuch (Fortsetzung)


29. Juli. Einige Blätter des Reisetagebuches vermisst. Im Sanatorium zurückgelassen? Die Verabschiedung von G.?

...


Auszug Handschrift "Das Urteil"

23. September. Diese Geschichte "das Urteil" habe ich in der Nacht vom 22 zum 23 von 10 Uhr abends bis 6 Uhr früh in einem Zug geschrieben. Die vom Sitzen steif gewordenen Beine konnte ich kaum unter dem Schreibtisch hervorziehn. Die fürchterliche Anstrengung und Freude, wie sich die Geschichte vor mir entwickelte wie ich in einem Gewässer vorwärtskam. ...
Die bestätigte Überzeugung, daß ich mich mit meinem Romanschreiben in schändlichen Niederungen des Schreibens befinde. ...
Die verlorenen Blätter des Reisetagebuches wie frühere Freunde in Übersee. Der Wunsch sie wiederzusehen um meiner selbst willen.

Der Cache


Im Cache findet Ihr die verschollenen Seiten aus K.s Reisetagebuch in einer kleinen Auflage. Nehmt Euch ein Exemplar heraus, sucht Euch einen schönen Platz im Jungborn und taucht mit seinen Beobachtungen in diesen, ihm wunderlich anmutenden Ort um 1912 ein.

Lasst bitte das Ansichtsexemplar im Cache und schreibt, wenn eine neue Auflage gedruckt werden muss.

Auf den letzten Metern bitte Vorsicht. Der Untergrund ist dort uneben und voller Löcher (sosoooo... ;-). Daher die Terrain-Wertung.

Viel Freude wünscht
MacFrank

Logo MacFrank

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