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Borghorst im Zeitalter der Industrialisierung: 1 Traditional Cache

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mw2002: und tschüss

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Hidden : 8/13/2009
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Die Firma Brader, Rabe und Co.


Mit dieser Cache-Serie möchte ich die Entwicklung von Borghorst vom Dorf zur Industriestadt verfolgen, die etwa in der Mitte des 19. Jahrhundert begonnen hat.

Was bedeutet Industrialisierung?

Die Geschichte der Leinenweberei in Borghorst lässt sich bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Die ersten Weber waren Hausweber. Im 19. Jahrhundert kamen die Begriffe Faktorei oder Fabrik auf. Sie waren aber noch nicht genau definiert. Daher war bereits frühzeitig die Rede von ersten Fabriken. Nach unserer heutigen Definition ist eine Fabrik erst dann eine Fabrik, wenn die Arbeiter ihre Tätigkeiten in dem Fabrikgebäude ausführen.
Heimarbeiter, die sich zusammenschließen oder gemeinsam von einem Kaufmann angeheuert werden, sind nach unserem jetzigen Verständnis keine Fabrikarbeiter.

Nach diesem Verständnis war die Fabrik der Firma Brader, Rabe & Co. die erste Fabrik in Borghorst. Mit ihrer Inbetriebnahme begann in Borghorst die Industialisierung.

Die zeitliche und geographische Entwicklung

Im Jahre 1852 hatte das Dorf Borghorst erst 1702 Einwohner. Dementsprechend gab es noch deutlich weniger Straßen und Häuser. Eine Karte aus dem Jahre 1841 findet ihr unter
http://www.kreis-steinfurt.de/C12573D40043021C/html/7D7B2217AE39D7AEC1257402004E52EA?opendocument&nid1=34657_39521> http://www.kreis-steinfurt.de/C12573D40043021C/html/7D7B2217AE39D7AEC1257402004E52EA?opendocument&nid1=34657_39521
(Hinweis für Auswärtige: unter dieser Adresse sind historische Karten aller Orte des Kreises Steinfurt zu finden.)

Die Gantenstraße ist bereits deutlich älter als die Altenberger Str., die erst zwischen 1840 und 1845 gebaut wurde. Die Eisenbahnstrecke zwischen Münster und Gronau hat erst am 30. September 1875 ihren Betrieb aufgenommen. Da aber bereits 1789 die Garn-, Leinen und Baumwoll- Großhandlung Rubens und Hageböck an der Gantenstraße gegründet wurde, ist der Verkehrsweg als solches wahrscheinlich noch deutlich älter.

Insgesamt gab es in dieser Ecke von Borghorst schon frühzeitig Textilunternehmen. So stand früher auf der Ecke Münsterstraße – Meerstraße (Heute Werner Otto) die Gaststätte „Zur Krone“, das Elternhaus von Anton Wattendorf, welches ab 1824/25 zu einer Webwarenhandlung wurde.

Dort, wo heute der Baustoffhandel Dalhoff ist, wurde 1858 die Färberei Tenbaum gegründet.1871 nahm hier eine mechanische Baumwollweberei mit 60 Arbeitern und 110 Webstühlen den Betrieb auf. 1896 ging aus diesem Unternehmen die Firma Heine & Elperting hervor. Gegenüber von Heine & Elperting gab es einmal die Firma Wildt und Matthesen, die aus der bereits oben erwähnten Großhandlung Rubens und Hageböck hervorging.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich hier, wo der Cache liegt, gewissermaßen die Keimzelle der beginnenden Industrialisierung befindet.

Die Firma Brader, Rabe und Co.

Der Kaufmann Johann Heinrich Brader (1833-1897) aus dem Großherzogtum Oldenburg gründete mit seinem Schwager Johann Rabe, der als Geldgeber fungierte, die Firma "Brader, Rabe und Co."
Hinter dem „Co.“ verbargen sich die in Borghorst nicht unbekannten Leinen- und Nesselverleger Wattendorff, Kock und Hageböck.

Im Jahr 1856 nahm eine Stärkerei und Schlichterei ihren Betrieb auf. Bereits ein Jahr später folgte die erste mechanische Spinnerei mit einer Dampmaschine von 80 PS. Das Unternehmen, in dem 16000 Spindeln zum Einsatz kamen und 185 Arbeitsplätze geschaffen wurden, war damals das größte seiner Art im Münsterland.

Im Jahr 1860 wurde die Spindelzahl um 3000 Stück vergrößert und 260 Arbeiter beschäftigt. Der Firma wurde 1877 eine mechanische Weberei angegliedert, in der 1879 bereits 260 Webstühle liefen und 100 Arbeiter beschäftigt waren. Im Jahr 1880 eröffnete die ebenfalls zu Brader, Rabe & Co. gehörende Färberei und Bleicherei Nünningsmühle an der Aa den Betrieb. Aus dem Unternehmen wurde später die Spinnerei und Weberei Borghorst AG.

Wegen eines permanenten Geschäftsrückgangs wurde der Betrieb 1906 an die Borghorster Warps Spinnerei (BWS) verkauft.

Am 17. September 1907 entstand im Mischraum der Spinnerei ein Feuer, dass sich binnen kurzer Zeit auf die ganze Fabrikanlage ausweitete. Trotz Hilfeleistung der Burgsteinfurter Wehr brannte die Fabrik fast ganz aus. Es entstand ein Versicherungsschaden von über 1 Million Mark.
Dieser Brand dürfte wohl der größte gewesen sein, den Borghorst jemals erlebt hat. Für viele Borghorster ist er einer Katastrophe gleich gekommen.


Brand der BWS am 17.09.1907

Die Gesellschafter der BWS begannen bereits bald, die Fabrik nach den modernsten Gesichtspunkten wieder aufzubauen. Es entstand das Fabrikgebäude, dass im Jahre 2006 dem heutigen BWS-Zentrum weichen musste.


Die BWS-Fabrik um 1956

Etwa dort, wo heute die LKW-Belieferung des Einkaufszentrums (EDEKA) stattfindet, muss es noch bis vor nicht allzu langer Zeit einen Teich gegeben haben, der den älteren Borghorstern noch als „Braden Diek“ (Braden Teich) bekannt ist. Abgesehen davon ist der Name „Brader, Rabe & Co.“ in Vergessenheit geraten.

Zum Cache:
Dort, wo früher die Firma Brader, Rabe & Co. war, ist heute das BWS-Centrum. Auf dem Cache findet Ihr einen Hinweis für den Bonus.

Additional Hints (Decrypt)

20717

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)