Auf dem Höhenkamm
zwischen Nieste und Lossetal, oberhalb von Niederkaufungen, wurde
im Jahre 1769 im Auftrag von Generalleutnant Martin Ernst von
Schliefen von den Künstlern Johann August Nahl, Johann August
Tischbein und Simon Louis Du Ry ein Rittergut gebaut. Bis 1920
befand sich das Gut in Besitz der Familie von Schliefen, die es an
die Familie Rehm verkaufte. 1930 erwarben die Industriellen Louis
und Heinz Oberau aus Bozen das Anwesen. In den Jahren 1958 und 1962
kaufte das Land Hessen den beiden Brüdern das Gut in zwei Etappen
ab. Bis heute kümmern sich Pächter um den 238 ha großen
landwirtschaftlichen Betrieb.
Der Germanische
Garten von Schloss und Gut Windhausen war ein englischer
Landschaftsgarten. Er wurde ab 1781 vom preußischen und später
hessischen General und Staatsminister Martin Ernst von Schlieffen
als gartenarchitektonische Ergänzung und Abrundung von Schloss
Windhausen angelegt.
In der
Gartenanlage befanden sich eine Vielzahl gartenarchitektonischer
Bauwerke, die sich in die natürlich belassene Gartenanlage
eingefügt hatten. Zum Garten gehörten ein Altar, ein
Freundschaftsdenkmal, eine Teufelsbrücke und das so genannte
Arminiusgrab, das dem Garten seinen Namen Germanischer Garten
verlieh. Die Bauwerke im Garten wurden durch natürlich verwundene
Wege verbunden.
In einer Menagerie
wurde eine Horde Affen gehalten, bis diese bösartig wurden,
Menschen anfielen und erschossen wurden. General von Schlieffen
setzte ihnen zur Erinnerung am kleinen Teich eine Säule. Die
Darstellungen auf der Affensäule inspirierte später Wilhelm Busch
zu seiner bekannten Humoreske Fips der Affe.
Der Germanische
Garten vom Schloss Windhausen ist heute in seiner Gesamtheit nicht
mehr erhalten, sondern als natürlich belassener, verwilderter Park
vorhanden. Es erinnern nur noch das Mausoleum, das
Hertha-Heiligtum, der Freundschaftsstein, der Tuisco-Stein, das
Arminiusgrab und die Affensäule an seine Existenz.
Gleich hinter dem
Affendenkmal findet sich eine Vertiefung in der Landschaft, die
früher einmal der Affenteich gewesen ist, allerdings lässt der
Bewuchs am Grunde des ehemaligen Sees erkennen, dass hier schon
seit einigen Jahren höchstens zeitweilig Wasser anzutreffen
ist.
Auch zwei andere Seen weiter nördlich im Gelände des ehemaligen
Parks von Windhausen sind als solche heute nicht mehr vorhanden und
deshalb im Wald nur schwer zu finden. In einem der ehemaligen Seen
gab es zwei kleine Inseln, die sich noch deutlich über das
inzwischen dicht bewachsene Gelände erheben. Diesen See findet ihr
bei diesen Koordinaten: N 51 18.412; E 009 37.098
Dieser
Cache führt euch zu dem dritten trocken gefallenen See. In diesem
See steht der so genannte Freundschaftsstein auf einer kleinen
Erhöhung, wohl einer ehemaligen Insel. Es ist ein kannelierter
Stein, der oben durch ein Kopfgesims abgeschlossen ist und keine
Inschrift enthält. Schlieffen selbst schrieb, dass er ihn „heilig“
halte und nicht jedem Besucher seines Parks zeige. Der See war vor
Schlieffens Zeiten vermutlich einmal eine
Mergelgrube.