SB Schäl Sick: SB steht für Seelsorgebereich, in diesem Fall
meint es den katholischen SB Köln-Mülheim/Buchheim/Buchforst, aber
da das nicht so schön klingt und wir nach den jüngsten
Entwicklungen eh nicht wissen, mit wem wir in Zukunft noch alles
fusionieren müssen, geben wir dem Cache lieber einen
zukunftssicheren Namen :-) Derzeit besteht der SB aus 7 ehemaligen
Pfarrgemeinden mit 8 Kirchen, 2 Kapellen und einem Kirchhof. Einige
dieser z.T. sehr sehenswerten Kirchen wollen wir Euch in diesem
Cache vorstellen. An jeder Kirche gibt es eine Bonusaufgabe, mit
der Ihr Informationen für das Finale sammeln könnt. Die meisten
Caches sind auf dem Privatgelände der Kirchengemeinde gelegt. Dies
geschieht mit ausdrücklicher Erlaubnis der Verantwortlichen im SB.
Wir laden Euch ein, Euch in Ruhe bei uns umzuschauen, wünschen Euch
viel Spaß beim Kirchen-Caching und bitten nur darum, dass Ihr Euch
an unseren Gotteshäusern angemessen verhaltet.
Cache and pray!
Kirchhof Sonderburger Straße
Die Öffnungszeiten des Kirchhofs sind: 9-17 Uhr. Im Sommer z.T.
länger: bitte informiert Euch am Aushang neben dem Eingang. Hunde,
Fahrräder und andere Gefährte (außer Rollstühle und Kinderwagen)
sind hier leider nicht erlaubt.
Die Startkoordinaten führen Euch an den Eingang des Kirchhofs an
der Sonderburgerstr. Ein Kirchhof ist ein Friedhof, der um eine
Kirche herum angelegt und im Besitz einer Kirchengemeinde ist. Über
die Anfänge des hiesigen Kirchhofs liegen keine gesicherten
Erkenntnisse vor, aber man kann annehmen, dass er zur Zeit der
Gründung von St. Mauritius im 11. Jahrhundert angelegt worden ist.
Am 10.9.1795 besetzten die französischen Revolutionstruppen das
Herzogtum Berg. Die Napoleonischen Bestattungsgesetze, die
Beerdigungen innerhalb von Ortschaften untersagten, wurden ab 1804
auch in den rechtsrheinischen Gebieten eingeführt. Diese Regelung
bedeutete das Ende der meisten Kirchhöfe. Der Gemeinde St.
Mauritius gelang es jedoch - vermutlich wegen der abgeschiedenen
Lage des Kirchhofs - ihren Kirchhof weiter zu nutzen. Das bedeutet,
dass hier seit über 1000 Jahren ohne nennenswerte Unterbrechungen
Menschen beerdigt werden. Der älteste Teil des Friedhofs liegt
direkt an der Kirche. Der Friedhof wurde mehrmals bis zur heutigen
Größe erweitert. Seit dem Jahr 2000 gibt es auf dem neuesten
Friedhofsteil auch eine Begräbnisstätte für Früh- und Totgeburten,
deren Plätze den Eltern für 5 Jahre kostenlos zur Verfügung
gestellt werden und von ihnen nach ihren Wünschen gestaltet werden
können.
Bei einem Gang über den Friedhof trifft man nicht nur auf die
älteste Kirche des Seelsorgebereichs
Köln-Mülheim/Buchheim/Buchforst, sondern auch auf die bekannten
Namen der Mülheimer Geschichte. Es gibt also einiges zu
entdecken.
Wir haben uns sehr bewusst dafür entschieden, den Friedhof in
unsere Reihe mit einzubeziehen. Das Thema Tod wird in unserer
Gesellschaft gerne an den Rand gedrängt. Der Kirchhof ist ein Ort
gegen das Vergessen, anonyme Gräber oder Grabstätten werdet Ihr
hier nicht finden. Wenn Ihr über den Friedhof geht und die
Grabsteine anschaut, werdet Ihr die Symbole der Hoffnung der
Menschen, die hier bestattet sind, in Stein gemeißelt finden. Die
Toten könnt Ihr also nicht stören, nehmt aber Rücksicht auf die
Lebenden, insbesondere dann, wenn sie sichtlich trauern.
Vom Eingang
geht Ihr über den Hauptweg bis zur Friedhofskapelle St.
Mauritius. Es handelt sich hierbei um die ehemalige
Pfarrkirche von Buchheim und Mülheim. Die erhaltene
Bausubstanz der Kapelle reicht bis ins Jahr 1200 zurück. Über
viele Jahrhunderte war sie die alleinige Pfarrkirche von
Buchheim und Mülheim. Im 13. und 14. Jahrhundert erstarkte das
benachbarte Mülheim dank seiner günstigen Verkehrslage und
seine Bürger errichteten um 1200 bis 1220 eine eigene Kapelle
- St. Clemens (vgl. GC GC1Y3XY), doch diese blieb zunächst
Filialkirche von St. Mauritius. Erst im Jahr 1803 löste St.
Clemens St. Mauritius als Pfarrkirche ab. St. Mauritius,
dessen Patronat die neue Kirche St. Mauritius in Köln-Buchheim
weiter führt, wurde im Laufe der Geschichte oft zerstört und
wieder aufgebaut. 1849 wurde sie schließlich als
Friedhofskapelle hergerichtet. Aber auch diese wurde beim
großen Angriff auf Mülheim 1944 wieder zerstört. Der heutige
Bau wurde 1952 begonnen und zog sich mit allen
Renovierungsarbeiten bis in die 90er Jahre hin.
Aufgabe: Das Portal der Kirche wird von 2 Heiligen gerahmt.
Der Wert des 3. Buchstabens im Namen des linken Heiligen ist
a.
Unmittelbar an der
Südostseite der Kirche liegt die Grabstätte der Familie Keup,
die das ehemalige Dreikönigenhospital in Köln-Mülheim
gestiftet hatte und nach der heute eine Mülheimer Straße
benannt ist. Der Grabstein stammt von 1841 und ist das älteste
erhaltene Grabmonument.
Aufgabe: Die letzte Zahl der Inschrift ist b.
Wenn Du weiter um die Apsis herumgehst, triffst Du auf die
Grabstele der Familie Thurn. Dies ist die älteste verzeichnete
Bestattung aus dem Jahr 1827.
Aufgabe: Die Anzahl aller Säulen auf der Stele ist
c.
Auf dem nördlichen Teil
des Friedhofs findest Du die höchste Grabstele des Mülheimer
Friedhofs. Sie ist von Ludwig Köhler (1798-1868), der
Großgrundbesitzer in Mülheim war und einen beträchtlichen Teil
seines Vermögens der Gemeinde Liebfrauen vererbt hat. Das
Hauptrelief auf der Vorderseite zeigt die Auferstehung
Christi, zwei kleinere an den Seiten die Erweckung des
Jünglings von Nain und der Tochter des Jairus. Die Stele krönt
eine mächtige Engelfigur mit Kranz und Kreuz.
Aufgabe: Wieviele Menschen sind auf der rechten Seite der
Stele abgebildet (es zählen auch die "Kopflosen")? Die Antwort ist
d.
Errechne nur die Finalkoordinaten: N 50° 57.(a-1)dd E 007°
00.(c-3)b(a+1)
Erstausstattung der Cachedose: Logbuch, Stift, Bronzekreuz, Engel
in diversen Ausführungen, Plakette der Liebfrauenkirche,
Theraband.
Die Friedhofsverwaltung weiß Bescheid - nicht jedoch die
Gärtnermuggel!
Und wenn Ihr Garfield, die Friedhofskatze, trefft: bitte nicht
füttern, sie ist schon zu dick!
![](http://www.geocaching.com/images/icons/icon_smile.gif)
Bonus-Aufgabe: An der Westseite der Kapelle stehen 2 nur
noch schwer zu entziffernde Trachytplatten aus dem 17. Jh., die
ursprünlich aus dem Inneren der Kirche stammen. Die Anzahl der
Wappen auf der linken Platte ist F.
Die übrigen Teile der Reihe findet Ihr hier:
SB Schäl Sick 1: St. Clemens
SB Schäl Sick 2: Mülheimer Dom
SB
Schäl Sick 3: Liebfrauen und Marienkapelle
SB Schäl Sick 4: St. Antonius
SB
Schäl Sick 5: St. Elisabeth
SB Schäl Sick 7: St. Petrus Canisius
SB Schäl Sick 8: St. Theresia
SB Schäl Sick Bonus: St. Mauritius