Das Basler Einkaufscenter „Stücki“
öffnete am 24. September 2009 seine Tore. Mit 32'000 Quadratmetern
Verkaufsfläche gehört das 260-Millionen-Franken-Projekt zu den zehn
grössten Shoppingcentern in der Schweiz. Gemessen an der Zahl der
Läden rangiert das „Stücki“ mit rund 120 Geschäften auf Rang 2
hinter dem „Shoppi&Tivoli“ in Spreitenbach AG (170 Läden).
Entworfen wurde das Shoppingcenter von einem Basler
Architekturbüro. Das 367 Meter lange, 113 Meter breite und 15 Meter
hohe Gebäude umfasst zwei Verkaufsetagen. Die Ecken bilden vier 38
Meter hohe Betontürme. Wer die ganze Mall mit Läden, Cafés und
Restaurants abschreitet, hat nicht weniger als zwei Kilometer
zurückgelegt. Es werden 20'000 Besucher pro Tag erwartet. Die
Umsatzerwartungen liegen bei rund 300 Millionen Franken pro Jahr.
Zum Center gehören des Weiteren ein Drei-Sterne-Hotel mit 122
Zimmern und 4'000 Quadratmeter Bürofläche. In der unterirdischen
Einstellhalle stehen den Kunden 824 Parkplätze zur Verfügung.
Von diesem Areal aus hat bis ins Jahr 1983 der zweitgrösste
Textilveredler der Schweiz wertvolle Stoffe in alle Welt geliefert.
Diese so genannte Stückfärberei gab dem Areal den Namen.
Wer öffentlich zur Stücki kommen möchte, kann mit dem Tram Nr. 8
nach Kleinhüningen fahren und bequem zu Fuss über den neuen
Stücki-Steg über die Wiese zum Shoppingcenter gelangen. Oder man
nimmt den Bus Nr. 36 und steigt bei der neu eingerichteten
Haltestelle „Stücki“, direkt vor dem Einkaufscenter, aus.
Aktuelle Infos rund um das Center gibt es hier.
Der Cache liegt ausserhalb des Centers und
kann jederzeit gefunden werden. Bitte tarnt den Cache wieder so wie
ihr ihn vorgefunden habt!
Der Behälter ist etwas grösser als ein Mikro und kann kleinere
Coins und/oder Gegenstände beherbergen.
Viel Spass rund um’s „Stücki“!
Euer Towerstar
Wer mehr über das Areal und seine
Geschichte wissen möchte bekommt hier noch weitere
Infos:
Das Stücki-Areal. Ein Areal, das
eine bewegte Geschichte hat, das aber zwölf Jahre lang totes Land
war. Genau gesagt: seit dem 2. September 1997. An jenem Tag stürzte
um zwei Uhr nachmittags mit einem lauten, dumpfen Sprengknall der
55 Meter hohe Backsteinkamin in sich zusammen. Damit verschwand
eines der wenigen übrig gebliebenen Industriedenkmäler in der
Stadt.
Das Areal an der Hochberger- und Badenstrasse ist eng verbunden mit
der Geschichte der chemischen Industrie in Basel. Johann Rudolf
Geigy und Alexander Clavel gründeten Mitte des 19. Jahrhunderts
unter anderem Farbenfabriken. Aus ihnen gingen die späteren
Chemiekonzerne Geigy und Ciba hervor. Für die Textilveredelung
liess Clavel an der Badenstrasse die Färberei- und
Appreturgesellschaft A. Clavel & Fritz Lindenmeyer errichten.
Während des Ersten Weltkriegs entschloss sich die Färberei Schetty,
die in Weil am Rhein beheimatet war, auf dem Areal in Kleinhüningen
eine neue Fabrik zu erstellen. Die einstigen Konkurrenten Clavel
und Schetty spannten nun zusammen. In der Rekordzeit von einem Jahr
wurde die Basler Stückfärberei AG gebaut, die 1918 schliesslich den
Betrieb aufnahm.
Die Stücki wurde zur Erfolgsgeschichte. In der Zeit nach dem
Zweiten Weltkrieg brachte sie die bis dahin selbstständigen
Garnfärbereien von Schetty und Clavel & Lindenmeyer unter ihr
Dach und übernahm die Clavelsche Druckerei. Damit zählte sie über
500 Beschäftigte. Ende der 60er-Jahre war es das zweitgrösste
Industrieunternehmen der Textilveredelung in der Schweiz mit
mittlerweile 700 Arbeitnehmern. Die Arbeiter färbten, druckten,
bleichten, veredelten. Kurz: Sie verarbeiteten Stoff in
gebrauchsfertigen Zustand. In der Stadt wurde insbesondere der
dazugehörige Stoffladen Stücki ein Begriff. Schneidergeschäfte
fanden hier das Passende, Fasnächtler kauften die Textilien für
ihre Kostüme.
In den 70er-Jahren kam die Wende. Einen Grossbrand im April 1971
konnte die Stücki noch verkraften. Doch die Branche kriselte. Es
gab ein Überangebot auf dem Schweizer Markt, die Aufträge und
Umsätze gingen zurück. 1974 kam es zu ersten Entlassungen. Die
Belegschaft ging sukzessive auf ein Drittel zurück. Im August 1984
gab Verwaltungsratspräsident Peter Schetty die Schliessung bekannt.
200 Arbeiter verloren ihre Stelle, die Hallen wurden geräumt. Auch
der Stoffladen wurde nur noch kurze Zeit weitergeführt. Es war das
Ende der Stücki – und das Ende eines traditionsreichen Basler
Industriebetriebs.
Die Industriehallen standen jedoch nicht lange leer. Bald wurde es
wieder farbig. Künstler richteten hier ihre Ateliers ein, Musiker
ihre Probelokale, Kleingewerbler ihre Werkstätten. Dieses zweite
Leben des Stücki-Areals war eng verbunden mit Klaus Littmann. Als
1989 auf dem Areal während der Basler Kunstmesse eine «Gegen-Art»
auf die Beine gestellt wurde, realisierte der Basler
Kulturunternehmer die «Stücki I» mit renommierten Künstlern wie
Richard Long, Mario Merz und Dieter Roth. Littmann brachte 1993
auch – für ein Jahr – «Bimbo Town» des englischen
Maschinenkünstlers Jim Whiting auf das Stücki-Areal. Es war ein
aufregendes Stück Nachtleben. Eine Mischung aus Kunst, Bühne, Club,
Konzertlokal und Videoinstallation. Wie eine Geisterbahn, voller
pneumatischer Puppen, fliegender Fetzen, Schleudersitzen.
Gleichzeitig wurde die Stücki zudem zur Heimat des «Planet E».
Dieser machte Basel kurzzeitig zum Mittelpunkt der Schweizer
Techno-Szene – mit einer Anziehungskraft über die Landesgrenzen
hinaus.
Die Stücki war für die 90er-Jahre das, was das nt/Areal im
laufenden Jahrzehnt ist: Ein wildes, kreatives Labor für
Kulturexperimente. Ein geglücktes Beispiel für eine
Zwischennutzung. Bei der letzten Party im Juni 1995 tanzten 5'000
Menschen bis in die Morgenstunden. Wobei damals wohl niemand
gedacht hätte, dass mehr als ein Jahrzehnt vergehen würde, bis das
Areal wieder belebt
wird.