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Kirchheimer Historien 2 - Räubergeschichte Traditional Cache

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ApproV: Da es hier seit Monaten keinen Cache zu finden gibt, archiviere ich das Listing, damit es nicht mehr auf den Suchlisten auftaucht bzw. neue Caches in dieser Gegend blockiert.

Falls du den Cache innerhalb der nächsten drei Monate reparieren oder ersetzen möchtest, schreibe mir bitte per E-Mail. Sofern der Cache den aktuellen Guidelines entspricht (also inklusive Abstandsregel), hole ich ihn gerne wieder aus dem Archiv.

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Hidden : 11/2/2009
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Diese Serie (10 Tradis und ein Bonus) ist als Ausflug in die nähere oder fernere Geschichte der Stadt Kirchheim gedacht. Die meisten Schauplätze sind im Bewusstsein der großen Stadtgeschichte eher als Randnotizen einzuordnen – recht umfangreiche, wenn man den Textumfang hier überblickt. Nun - keiner wird gezwungen, alles zu lesen und auch Statistikfans werden hier wohl auf ihre Kosten kommen. Gleichwohl wünsche ich diesen Caches auch zahlreiche interessierte Zeitgenossen, die ein paar Minuten mitbringen, um in eine Momentaufnahme der Kirchheimer Vergangenheit einzutauchen…

Jedem Cache-Behälter liegt ein Buchstabe bei, der für den Bonus notiert werden sollte.

Im Jahr 1991 wurde auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse ein Heftchen angeboten, bei dem es sich vielleicht um das einzige noch existierende Exemplar der Schrift eines anonymen Verfassers handelt. Vermutlich handelt es sich dabei aber um den Tübinger Professor für Ästhetik und Mitglied des Frankfurter Parlaments von 1848 Friedrich Theodor Vischer. Der darin in gereimten Versen humorvoll erzählte Vorfall hatte aber tatsächlich in ganz Württemberg für großes Aufsehen gesorgt – gerade auch, weil es sich bei den Beschuldigten um ’Christenmenschen’ und bei dem Opfer um einen ’Israeliten’ handelte. Der Verlauf des sich anschließenden Gerichtsverfahrens wurde mehrfach in der ’Schwäbischen Chronik’ geschildert.



Was war geschehen? Auszüge aus der Anklageschrift:

"An einem Tage des Wollmarkts, Freitag den 15 Juni v.J. gerieth ein 26jähriger israelischer Wollenhändler aus Stuttgart … bei schönem mondhellen Abend, gegen 9 Uhr, in der Nähe der Post zu Kirchheim (also vor den Toren des Wollmarktes) an zwei Mädchen, die spazieren giengen und die ihm durch ihre helle Kleidung, so wie durch ihre späte Erscheinung einladend auffallen mochten."

Der junge jüdische Wollhändler lädt nun also die Mädchen zu einem Spaziergang ein, und auch wenn den Schwestern unterwegs wohl ein wenig mulmig zumute ist, so lässt sich die ältere zu einem tète-a-tète überreden:

"Sie trennten sich hier, das eine Mädchen, Catharine mit Namen, blieb stehen als Wache, der Israelite aber begab sich mit ihrer Schwester Marie etwa 50 Schritte weit in den Kleeacker hinein."

Unterwegs aber wurden die Drei von einer Gruppe von jungen Männern beobachtet, die gerade aus einem nahegelegenen Wirtshaus kamen und dem Pärchen folgen.

'In demselben Augenblick wurde unser Israelite von drei ihm unbekannten Burschen mit dem Ruf überfallen: „Was brauchst du Mädchen zu verführen.“ Sie fassten ihm am Hals, würgten ihn und warfen ihn zu Boden; ja, zwei knieten auf ihn hin und forderten ihm das Geld ab, wobei sie ihm … eine Doppelpistole vor das Gesicht hielten mit der Drohung: „Wenn er einen Laut von sich gebe, so lassen wir brechen und schießen ihn todt.“'

Unser Wollhändler wird nun also ausgeraubt (die Wertgegenstände sind kaum der Rede wert) und, nur leicht verletzt, liegengelassen. Er kann aus eigener Kraft auf die Wachtstube gehen und den Vorfall anzeigen. Tags darauf werden die drei Räuber verhaftet und in Ulm vor Gericht gestellt. Hier werden die Täter schließlich unter Anrechnung mildernder Umstände zu je 4 Jahren Zuchthaus verurteilt (die Anklage hatte noch achtjähriges Zuchthaus nebst 25 Streichen gefordert). Die Schwäbische Chronk beklagt einen ausbleibenden Freispruch und stellt sich gegen den Juden, der… "…es nicht über sich gewinnen konnte, um einen nicht bedeutenden Geldwert, wieder zu erhalten, sich selbst vor der öffentlichen Meinung in so schlechtem Lichte hinzustellen und drei junge Männern, die sonst wackre Bürger hätten werden können vielleicht auf Lebenszeit unglücklich zu machen.“

Bitte Stift selbst mitbringen!

Verlegung vom 16. November 2009:
Aus Einsicht in die 'sensible Location' Freihof wandert das Döschen an einen etwas ruhigeren Ort. Von hier aus hat man - wenigstens während der ersten Phase des Realschulneubaus einen recht guten Blick auf das 'Schlössle' (siehe Abb., heute Musikschule) und natürlich auch auf die Baustelle - von der 'sicheren' Seite aus...
Und wer weiß? Vielleicht fand ja hier in der Nähe das beschriebene tete-a-tete statt?


Additional Hints (Decrypt)

Yngrear, Yngrear... nhs Mjretra-Fpurvgryuöur.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)