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Der Ikarus vom Lautertal Traditional Cache

Hidden : 11/18/2009
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Der Ikarus vom Lautertal

Gustav Mesmer (1903 -1994) war ein Flugfahrradbauer, Visionär und Korbflechter, der lange in Buttenhausen gelebt hat. Er träumte sein Leben lang vom Fliegen: mit Flugapparaten nach antikem Vorbild, nur von Muskelkraft angetrieben.

Vor 30 Jahren ist uns auf einer Albwanderung durch Zufall Gustav Mesmer begegnet und wir konnten an genau diesem Hang bei einem seiner Startversuche mit seinem "Flugfahrrad" zusehen. Für uns Kinder war das damals ein beeindruckendes Erlebnis, mit welcher Begeisterung dieser kleine alte Mann seine Flugmaschinen aus einem alten Fahrrad, Holzlatten und Stoff zusammenbastelte und fest daran glaubte, dass er eines Tages damit fliegen wird.

Fotoquelle: Gustav Mesmer Stiftung

Hier ist seine Geschichte:

Gustav Mesmer wurde 1903 in der Nähe von Ravensburg geboren. Durch eine Krankheit und den Ausbruch des ersten Weltkriegs kann er nur 4 Jahre die Schule besuchen. Er wird von seinen Eltern als Kind schon als "Verdingbub" auf fremde Höfe geschickt und schließlich überredet ins Kloster Beuron einzutreten, wo er aber nicht zurechtkommt.
Zurück in seinem Heimatort beginnt der eigenbrötlerische Junge eine Schreinerlehre. Wohl noch beeinflusst durch seine Klosterzeit störte er eine Konfirmationsfeier. In der vollbesetzten Kirche soll er mehrmals laut erklärt haben, "dass hier nicht das Blut Christi ausgeteilt werde und sowieso alles Schwindel sei."

Er wird von seinen Eltern als "sonderlicher Kauz mit religiösen Wahnvorstellungen" abgelehnt und landet durch einen unglücklichen Zufall und der schnellen Diagnose ""paranoide Schizophrenie" in der geschlossenen Psychiatrie in Bad Schussenried. Aus Nachlässigkeit der Behörden und mangelndem Interesse seiner Verwandten blieben seine Anträge auf Entlassung auf Jahre ungehört. Er träumt von einem selbstbestimmten Leben in Freiheit, bricht mehrfach aus, läuft nach Hause zurück und landet letztendlich doch immer wieder hinter Anstaltsmauern.

Ab den dreissiger Jahren zeichnet er erste Flugmaschinen und bastelt Flugmodelle in allen Variationen. Der Gedanke ans Fliegen beschäftigt den eingesperrten Mesmer seitdem ununterbrochen. Noch erkennt niemand darin den unbändigen Freiheitsdrang und seine genialen Ideen ernten nur Hohn und Verachtung. Der intelligente Mann kennt zwar durchaus moderne Flugzeuge. Ihm schwebt jedoch ein kleiner Flugverkehr vor, von Dorf zu Dorf, nur mit Muskelkraft.

Mit viel Glück entging er in der NS-Zeit den Kranken-Vernichtungsaktionen in Grafeneck. Weil er ein tüchtiger Arbeiter war, schützte ihn die die Schussenrieder Anstaltsleitung vor der Verfolgung. Nach Kriegsende drängt Mesmer auf Entlassung, jedoch niemand setzt sich für ihn ein, obwohl längst klar ist, dass er in einer psychiatrischen Anstalt nichts zu suchen hat. Er bekommt zunehmende Freiheiten, arbeitet als Korbmacher, schreibt eine Biografie und bastelt weiter an seinen Fluggeräten.

Seine Isolation war erst nach 35 Jahre beendet. Erst als alter Mann wird er 1964 schließlich in ein selbstbestimmtes Leben entlassen und zieht in das Buttenhausener Altenheim. Dort kann er in seiner Werkstatt endlich ungehindert an seinen Flugideen basteln und seine unerschöpfliche Kreativität in Konstruktionszeichnungen ausleben. Mit seinen Fluggeräten auf Basis eines umgebauten Damenfahrrads sorgte er in Buttenhausen für Aufsehen, wenn er sonntags seine Flugversuche machte und mit seinem Flugfahrrad die steilen Wege hinterdonnerte. Mit einfachsten, gebrauchten Materialien konstruierte der Erfinder komplizierte Mechanismen. Trotz der oftmals wackeligen und waghalsige Konstrukte gab es bei den Flugversuchen nie ernsthafte Verletzungen; Er ist lediglich ein paar Mal in die Lauter gefallen. Nach jedem Fehlversuch hat er seine zerbrochenen Flugradüberreste eingesammelt und sich für eine Neukonstruktion in seine Werkstatt verzogen.

Die Bevölkerung nennt ihn bald liebevoll den „Ikarus vom Lautertal“. Mesmer durfte im hohen Alter noch miterleben, wie er als Erfinder und Künstler anerkannt und bewundert wurde. Unter anderem stand eines seiner Flugfahrräder auf der Expo 1992 in Sevilla im deutschen Pavillion unter dem Thema "der Traum von Fliegen".

Er wurde öfters gefragt, ob er denn wirklich mal geflogen sei. Seine verschmitzte Antwort war dann, dass es ihn einmal fast 50 Meter ins Tal hinunter getragen habe - aber leider sei niemand dabei gewesen.

Der Cache:

Kann als einzelner Tradi gemacht werden, oder als erste/letzte Dose auf der Albbauern-Runde.

Parkplatz: N 48°21.770 E 009°28.155. Auf dem Weg zum Cache ist nahe der Lauter ist ein schöner Grillplatz mit kleinem Spielplatz.

Die Koordinaten springen dort leider stark. Unsere Betatester (herzlichen Dank an Maran07) hatten teilweise 25 Meter Abweichung. Deswegen untenstehen ein Spoilerfoto dazu.

Wir wünschen viel Spaß beim Suchen und Finden

Additional Hints (Decrypt)

Onhzfghzcs/ Requütry zvg Fgrvara (fvrur Fcbvyreovyq). 5 Zrgre oretjäegf ibz Jrt.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)