
Rauchmühle
Die
Geschichte der Rauchmühle, im Grundbuch ursprünglich Aestmühle
genannt, reicht weit in das 14. Jahrhundert zurück. Nach den
ältesten Aufzeichnungen war die damalige Wassermühle an der Glan im
heutigen Lehen hofurbar. Sie musste daher Abgaben in Form von Geld,
Naturalien und Robotdiensten an Hof, Kammer und Erzbistum
leisten.
Die Aestmühle
spielte eine bedeutsame Rolle in der Mehlversorgung der Salzburger
Bevölkerung. Die Erzbischöfe sorgten daher für eine sachkundige
Führung. Rund ein halbes Jahrtausend lang, bis in die siebziger
Jahre des vorigen Jahrhunderts, wurde an der Mühle technisch wenig
verändert. Die Einrichtung bestand aus vier Wasserrädern mit
Triebwerk, vier deutschen Mahlgängen, vier Beutelkästen und einem
Backofen.
1884 wurde
die Mühle mit den eben erst erfundenen Metallwalzen als
Zerkleinerungsmaschinen ausgerüstet und bedeutend vergrößert.
Außerdem ließ Franz Fisslthaler, der damalige Eigentümer, die vier
kleinen Wasserräder durch ein großes unterschächtiges Rad ersetzen,
einen Gleisanschluss anlegen und den "Fisslthaler-Bahnhof" erbauen,
der auch der Allgemeinheit diente. 1890 baute Fisslthaler ein mit
Torf aus dem Mittermoos beheiztes Dampfkraftwerk in den Westtrakt
der Mühle. Durch den Zukauf des Andessner'schen Sägewerks im Jahre
1896 konnte das Bachgefälle wesentlich erhöht und eine
Girardi-Turbine eingebaut werden, die 1910 wiederum durch eine 57
PS starke Francis-Turbine ersetzt wurde.
Anfang der
dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts war die Fisslthalermühle
freilich wieder veraltet. Von der Ungunst der Verhältnisse wurde
sie in den Konkurs getrieben. Als Leopold Rauch aus Innsbruck den
Betrieb 1933 erwarb, war das angesichts der politischen und
wirtschaftlichen Lage eine ungeheure Herausforderung. Die Mühle
musste durchgreifend modernisiert werden.
Heute ist die
Rauchmühle die größte Mühle im Land Salzburg. Durch ihren modernen
technischen Standard zählt sie zu den österreichischen
Spitzenbetrieben.
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Finden wünscht RIED1
