Doch was nur wenige wissen, der berühmte Londoner Ermittler
hielt sich im Jahre 1892 für kurze Zeit in Darmstadt auf, um dort
einen mysteriösen Fall im Hause des damaligen hessischen
Großherzogs Ernst-Ludwig zu lösen. Lange Zeit blieben die
Unterlagen zu diesem Fall verschollen. Doch vor kurzem fand man auf
dem Dachboden eines historischen Darmstädter Hauses eine alte
verrostete Blechkiste mit verschiedenen Dokumenten.
Unter anderem enthielt die Kiste diese Tagebuchaufzeichnungen
von Holmes´ treuem Gefährten und Chronisten Dr. Watson:
Es war an einem nebligen grauen Novembernachmittag des Jahres
1892. Mein Freund Sherlock Holmes und ich hatten es uns gerade zu
einer Tasse Tee in unserem gemeinsamen Wohnzimmer bequem gemacht,
als unsere Haushälterin Mrs. Hudson ziemlich aufgeregt mit einem
gut gekleideten älteren Herren an unserer Zimmertür erschien.
„Mr. Holmes. Das britische Königshaus und das Herzogtum
Hessen-Darmstadt benötigt Ihre Hilfe!“ platzte es sogleich
aus unserem Besucher hervor, der meinem Freund einen in einen
kostbaren Umschlag gehüllten versiegelten Brief überreichte.
Verblüfft nahm Holmes den Brief an, während der Bote
fortfuhr:
„Ich habe die Anweisung hier zu bleiben und Ihre Antwort
abzuwarten. Entschuldigen Sie bitte, Sir“.
„Da gibt es nichts zu entschuldigen“, beschwichtigte
mein Freund und wies den Boten an Platz zu nehmen, während er das
edle Kuvert öffnete und mir den Inhalt des mit sorgfältigen
Buchstaben beschriebenen Briefes vorlas:
„Sehr geehrter Mr. Holmes,
mein geschätzter Enkel Ernst-Ludwig – Großherzog von Hessen
Darmstadt - benötigt Ihre Hilfe in einer wichtigen
Angelegenheit.
Vor zwei Wochen fand er in seinem Jagdschloss in der Residenz
Kranichstein eine alte Holzkiste mit einem sonderbaren Dokument von
seinem Urahn Ludwig, dem Sechsten. Sie müssen wissen, dass jener
Ludwig ein Mitglied des Palmenordens war - ein Orden, der auch
unter dem Namen „Fruchtbringende Gesellschaft“ bekannt
war - und sich im 17. Jahrhundert den Erhalt der Deutschen Sprache
und alter Deutschen Tugenden zur Aufgabe gemacht hatte. Jedes
Mitglied des Ordens erhielt einen Gesellschaftsnamen, mit dem er
fortan angesprochen wurde, und so wurde Landgraf Ludwig in einer
feierlichen Zeremonie im Jahre 1661 mit dem Namen „Der
Unerschrockene“ bedacht.
Das Dokument, das mein Enkel in seinem Jagdschloss fand, ist
signiert von jenem Ludwig dem Unerschrockenen und trägt das Wappen
des Palmenordens. Es scheint sich hierbei um eine Art Land- oder
Schatzkarte zu handeln, denn teilweise sind darin Orts- und
Wegesangaben erhalten. Dann wiederum sind merkwürdige kryptische
Zeichen auf dem Pergament verzeichnet. All unsere Bemühungen diese
Zeichen zu enträtseln und herauszufinden, auf welchen Ort innerhalb
des Herzogtums die Karte verweist, blieben jedoch erfolglos.
Das britische Königshaus erbittet daher im Auftrag des Herzogtums
Hessen-Darmstadt Ihre Hilfe. Da wir allerdings fürchten, dass Ihre
Ermittlungen auch höchst unangenehme selbst uns bislang verborgene
Ereignisse aus dem Deutschen Adelsgeschlecht hervorbringen könnten,
müssen wir Sie und Ihren nicht minder berühmten Freund Dr. Watson
schon jetzt um höchste Diskretion bitten.
Sollten Sie unter diesen Bedingungen dazu bereit sein, für uns
arbeiten zu wollen, teilen Sie dies bitte dem Überbringer dieses
Briefes mit. Er wird Sie sogleich mit weiteren Informationen
versorgen.
Ich verbleibe hochachtungsvoll, hoffe auf Ihre außergewöhnlichen
Talente und verlasse mich dringend auf Ihre unbedingt erforderliche
höchste Diskretion.
London, den 15. November 1892, gez. Queen Victoria von
England“
Holmes´Augen leuchteten vor Erregung, als er den Brief zu Ende
gelesen hatte und zu unserem Boten sprach. „Nun ich denke,
ich spreche auch im Interesse meines Freunds und Kollegen Dr.
Watson, dass es uns eine große Ehre ist, in dieser Angelegenheit zu
Rate gezogen zu werden, und selbstverständlich kann sich unsere
Hoheit, die verehrte Queen Victoria, auf unsere vollste
Verschwiegenheit verlassen.“
Ich nickte zustimmend, woraufhin uns der Bote dieses vergilbte
höchst sonderbare Dokument überreichte. Es hatte eine Größe von
29,7 x 21 cm und war mit einer Vielzahl bunter Symbole und
kartographischer Elementen beschrieben. Es handelte sich dabei ohne
Zweifel um das im Brief erwähnte Dokument des geheimnisvollen
Landgrafen.

Sherlock Holmes studierte das Dokument eingehend, und als er
dessen Rückseite zur besseren Betrachtung in die Nähe einer
Kerzenflamme hielt, geschah plötzlich etwas Sonderbares. Wie von
Geisterhand geschrieben, tauchten eine Reihe bisher verborgene
handschriftliche Zeilen auf, die sich zu folgendem geheimnisvollen
Gedicht formierten:
Ein jeder, der sich hineinbegibt, das Unbekannte
schätzt,
Fruchtbringend wird Dir all jenes sein was aus der Erde
wächst.
Versteckt in Bäumen, Wurzeln, Brücken und dergleichen
Wird das Nichts der grossen Wahrheit weichen.
Die Frucht der Erkenntnis wird den Weg Dir ebnen
Und Dich mit einer grossen Gemeinschaft segnen.
Die Zahlen führen Dich zum Beginn der Reise,
suche und finde, doch stets sei weise,
denn jeder neue Ort ist eines alten Ortes Frucht,
darum seid wachsam, solang Ihr Früchte sucht.
North 49° 53.905 / East 008° 41.906
Die Wangen meines Freundes waren leicht gerötet als er mit dem
Vorlesen des Gedichts und den sonderbaren Zahlangaben geendet
hatte. Aufgeregt rieb er seine Handflächen aneinander und
verkündete frohen Mutes: „Die Nebel lichten sich. Wie in
einem Puzzle reiht sich ein Glied ans Nächste, und das Ganze nimmt
Gestalt an.“
Flink wie ein Wiesel und sehr zur Verwunderung unseres Besuchers
eilte Holmes durch den Raum und suchte halblaut dozierend ein
munteres Sammelsurium von Ausrüstungsgegenständen zusammen.
„Also, mein Lieber, zum Lösen dieses Rätsels werden wir
unbedingt brauchen:
- Jenes Dokument in der Originalgröße von 21 x 29,7
cm
- Selbstverständlich das verborgene Gedicht
- Ein Gerät zur Ermittlung geografischer Koordinaten
- Ein Gerät zur Aussendung ultravioletten Lichts
- Ein Notizbuch, sowie einen Stift zum Schreiben
- Eine Pinzette
- Und eine Schere
Ich müsste mich schon sehr täuschen, wenn wir damit dem Rätsel
des geheimnisvollen hessischen Landgrafen nicht auf die Schliche
kommen würden.“
Holmes verstaute alle Sachen in seiner kleinen Umhängetasche,
die er stets bei seinen Ermittlungsarbeiten mit sich führte. Dann
ging er zu unserem Wandregal, und sein dünner Zeigefinger fuhr über
unsere Sammlung ausländischer Landkarten, bis er zielsicher ein
Exemplar aus dem Stapel zog. Er faltete die Karte auf, studierte
dessen Inhalt, zog ein paar Linien mit einem Lineal, bis er
schließlich siegessicher verkündete: „Genau hier, bei
North 49° 53.894 und East 008° 41.685 werden wir die
Droschke auf uns warten lassen und uns ab dort zu Fuss durch den
Kranichsteiner Forst schlagen. Oder sollten wir lieber per
Veloziped den Weg antreten? Was denken Sie, mein guter
Watson?“
Doch leider war ich in jenem Moment nicht dazu in der Lage auch nur
einen klaren Gedanken zu fassen. Ich war zu verblüfft und verwirrt
um meinem Freund folgen zu können, geschweige denn ihn bei dem
momentanen Stand seiner Ermittlungen beraten zu können. Und so kam
es, dass mir der berühmte Detektiv ganz ohne Antwort meinerseits
belustigt mit seinen grauen Augen zuzwinkerte und mich
enthusiastisch aufforderte: „Watson. Packen Sie Ihre Sachen
für einen kurzen Aufenthalt in Deutschland, und vergessen Sie bitte
auf keinen Fall Ihre festen Schuhe. Die Jagd beginnt!
…“
Leider enden hier die Aufzeichnungen Dr. Watsons, und man
wird niemals erfahren, welche Geheimnisse des hessischen Landgrafen
der Meisterdetektiv damals enthüllte.
Niemals? Wer weiss … Denn vielleicht ist es ja
möglich, mit diesen Aufzeichnungen und den gefundenen Unterlagen
den Spuren von Sherlock Holmes und Dr. Watson im Kranichsteiner
Wald zu folgen.
Drei Dinge sind sicherlich noch von Bedeutung:
1.) Vielleicht gelingt es Euch auch unterwegs das Rätsel des
Geheimnisvollen Schlüssels zu lösen, und ...
2.) Nur wem es gelingt, sich im Logbuch zu verewigen, der darf auch
hier seinen Erfolg verbuchen ;-)
3.) Je nach Wetterlage riskiert man an einer Stage nasse Füße. Man
beachte das "wading" Attribut. Im Sommer vielleicht nicht schlimm,
aber in der feuchten kalten Jahreszeit könnte es sinnvoll sein, die
Ausrüstungsliste noch um ein Paar Gummistiefel zu
erweitern.
Und somit bleibt mir jetzt nur noch, Euch viel Erfolg und
Glück bei der Suche zu wünschen und Eure Suche mit den berühmten
Worten des Englischen Meisterdetektivs „Watson, die Jagd
beginnt!“ einzuleiten.
Leider ist momentan der "Hebemechanismus"
von Stage4 defekt und bedarf demnächst einer größeren Reperatur.
Damit die Suche trotzdem weitergehen kann, habe ich an den gleichen
Koordinaten ein Alternativversteck erstellt. Es ist nicht so schön
wie das Original, erfüllt aber vorübergehend auch seinen
Zweck.
Wichtig: Das Gedicht, das Ihr an Stage3
findet, ist nun ein wenig anzupassen.
Anstatt ... "Dies Rätsel hat Deine Neugierde erweckt, das
nächste Ziel ist in der Höhe versteckt."
muss es heißen: "... das nächste Ziel ist am Fuße eines Baumes
versteckt."
Falls die Wartungsarbeiten länger dauern,
werde ich die Beschreibung in Stage3 demnächst entsprechend
anpassen. Ansonsten beachtet bitte diese Note und bei der Suche
evtl. den Addi-Hint.
Die Suche kann also trotzdem weitergehen.
Weiterhin viel Spass beim Rätseln und Suchen
- gebweiler -