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Gotteshäuser: Kirche Borstendorf Multi-Cache

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JG-Bodo&Co: 13:50Uhr
Dose wieder weg [:(]
Nun ist Schluss...

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Hidden : 3/12/2010
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Kirchen im Erzgebirge

Chronik der Borstendorfer Kirche

Niemand weiß genau, wann die ersten Siedler sich in unserer Gegend niederließen und Borstendorf gründeten. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1349. Es ist aber wahrscheinlich, dass jene ersten Siedler schon Christen waren und sich nach Errichtung ihrer Häuser auch bald in der Mitte des Dorfes, neben dem Lehngerichtsgut, ein kleines Kirchlein gebaut haben. Denn in den ältesten vorhandenen Urkunden finden sich nach der Aufzählung der Hufen, die den Bauern gehören, auch eine Hufe der Kirche, die dem Unterhalt des Pfarrers diente. Auf dieser Hufe Stand das Pfarrgut, "Wiedemgut" genannt. Dieses Gut habe der Richter in sein Gut vermengt, " … dafür er dem Pfarrer Essen und Trinken geben muss, sooft dieser seinen Kirchdienst im Filial hat".

Diese Notiz aus alten Kirchenbüchern bezieht sich allerdings auf die Zeit nach 1593. In diesem Jahr wurde in Sachsen die Reformation eingeführt. Borstendorf gehörte damals als Filiale zum Kirchspiel Waldkirchen, in dem auch Börnichen und Grünhainichen eingepfarrt waren. Ob Borstendorf in katholischer Zeit einen eigenen Pfarrer hatte, ist nicht bekannt. Die "Neue Sächsische Kirchengalerie", die im Jahre 1905 erschien, geht zwar davon aus, dass Borstendorf bereits in vorreformatorischer Zeit ein selbstständiger Pfarrort gewesen sei.

Das verschollene Dörflein Röthenbach - der Name eines Baches und eines Forstbezirkes zwischen Borstendorf und Lippersdorf erinnern noch daran und eingeweihte wollen heute noch die Stelle wissen, wo die Röthenbacher Mühle gestanden haben soll - sei damals Tochtergemeinde von Borstendorf gewesen. Die Sage erzählt ja bekanntlich, dass dieses Dorf durch Krieg und Pest ausgestorben sei. Der einzige Knecht, der übrig geblieben war, habe hier in Borstendorf die ebenfalls einzig überlebende Magd geheiratet. So sei Borstendorf erhalten geblieben.

Zu Waldkirchen gehörte Borstendorf kirchlich bis 1848. Alle Kirchenbücher über Amtshandlungen im 16. und 17. Jahrhundert liegen im dortigen Pfarrarchiv. Das älteste Kirchenbuch Borstendorfs stammt aus dem Jahre 1717. Seit dieser Zeit wurden alle Eintragungen über Taufen, Trauungen und Beerdigungen vor Ort vorgenommen. Der Pfarrer von Waldkirchen musste bei allen Amtshandlungen den Weg von 1 ½ Stunden auf sich nehmen, um nach Borstendorf zu gelangen. Deshalb finden sich öfters Klagen in den alten Kirchenbüchern, wie beschwerlich das gewesen sei. Bedenkt man dabei Wind und Wetter und die Straßenverhältnisse zur damaligen Zeit, der Anfang zu einer massiven Flöhabrücke wurde erst im trockenen Sommer des Jahres 1746 gemacht, wird das durchaus verständlich. Zwar hatte der Pfarrer von Waldkirchen nur aller drei Wochen "Amtsgottesdienst" in Borstendorf, aber zu jeder Trauung, Taufe und Beerdigung war er dennoch unterwegs. An den beiden anderen Sonntagen hielt der Küster eine Lesepredigt aus Luthers Postille.

Aus der Zeit, in der Borstendorf zu Waldkirchen gehörte, sei noch erwähnt, dass sich die Borstendorfer 1717 bis 1719 auch am Bau eines neuen Pfarrhauses in Waldkirchen beteiligen mussten. Sie hatten jede dritte Holzfuhre zu leisten und überhaupt ein Drittel aller Kosten zu tragen.

Doch im Jahre 1820 gab es dann ein großes Werk in der eigenen Gemeinde zu schaffen. In diesem Jahr musste die alte Borstendorfer Kirche wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Über die Größe und Bauweise, ob hier eine Holzkirche oder Steinkirche stand, darüber gibt es keine Aufzeichnungen. Es wird nur berichtet, dass der Kirchenvorstand 1820 beschloss, über dem alten Altar - wohl das älteste Teil in Borstendorf - eine neue Kirche zu errichten. Der Bau kostete damals 2000 Taler, trotz tatkräftiger Mithilfe der Gemeindeglieder und kostenloser Gespannstellung.

Dass der Altar (natürlich ohne Aufbau und Kanzel) noch aus der vorreformatorischen Zeit stammt, beweist die Aussparung im Mauerwerk an seiner hinteren Seite, die damals zur Aufnahme der Monstranz diente und durch eine eiserne Gittertür verschließbar das Monstranzhäuschen war. Außerdem stellt der Altar nicht genau im Winkel zur Längsachse der Kirche, woraus zu schließen ist, dass nicht der Altar in die Kirche, sondern die Kirche über den Altar errichtet wurde.

Neben dem Altar erinnern noch weitere Gegenstände an die ehemalige Kirche von Borstendorf:

•Die kleine Glocke. Sie trägt ein Wappen, das von den Buchstaben Z-H und G-H umgeben ist. Es sind vermutlich die Anfangsbuchstaben der Glockengießer Zacharias und Gabriel Hillger aus Freiberg. Die Glocke wurde im Jahre 1634 gegossen. Sie hat ein Gewicht von 110 kg und einen Durchmesser von 57 cm.
•Die große Glocke, die ebenfalls aus der Gießerei Hillger in Freiberg stammt. Die Innschrift in lateinischen Buchstaben lautet: "Samuel Heinel, Pastor; Hans Rechenberger, Lehnrichter, Anno 1653". Diese Glocke wiegt 220 kg und hat einen Durchmesser von 72 cm. Sie wird die Sühneglocke genannt, da im benachbarten Lehngerichtsgut während des 30jährigen Krieges ein schwedischer Offizier ermordet und ausgeraubt worden war. Zur Sühnung dieser Tat haben Borstendorfer diese Glocke gestiftet. 1942 wurde sie vom Turm genommen und sollte als Kriegsmaterial dienen. 1948 ist sie glücklicherweise auf dem Glockenfriedhof in Hamburg-Altona wiederentdeckt worden und konnte nach Borstendorf zurückgeführt werden.
•Ferner befinden sich bis heute auf dem Altar zwei zinnerne Leuchter, die folgende Innschrift tragen: "Christoph Hunger, Häusler, Verehret dis Par Leichter der Kirche zu Pors.-Dorff 1688".
•Schließlich ist noch ein Ölbild zu nennen, das die Kreuzigung Jesu darstellt. Es diente in der alten Kirche als Altarbild, wurde 1938 in Dresden restauriert und befindet sich heute im Gemeindesaal des Pfarrhauses. Das bild stammt von einem unbekannten Maler und wird auf 310 bis 360 Jahre geschätzt.
Das 1820 neu errichtete Gotteshaus war eine schlichte Dorfkirche. Man hatte - vermutlich aus finanziellen Gründen - auf die Bemalung der Emporen und Bänke verzichtet. Als aber dann 1846 bis 1848 das Gotteshaus eine Orgel erhielt, wurde dies nachgeholt.

Die Kirchgemeinde zählte zu dieser Zeit 831 Seelen und man ging daran, wegen des Bevölkerungszuwachses auch in den anderen umliegenden Dörfern neue Pfarrstellen einzurichten. Auch Borstendorf sollte 1848 ein eigenes Kirchspiel und Grünhainichen hierher eingepfarrt werden. Doch die Borstendorfer scheuten die damit verbundenen Kosten und halfen lieber Grünhainichen beim Bau ihrer Kirche und Pfarrhaus. So wurde Borstendorf Tochtergemeinde von Grünhainichen, bis schließlich beide Gemeinden so angewachsen waren, dass 1897 ein Hilfsgeistlicher mit Sitz in Borstendorf angestellt werden musste. Er wohnte in der 1861 erbauten Schule, die mit einer Beihilfe des Landeskonsistoriums als Pfarrhaus erworben werden konnte und bis heute dem gleichen Zweck dient. Am 1. Oktober 1903 wurde Borstendorf dann kirchlich selbstständig. In dieser Zeit wohnten über 2500 Einwohner im Ort.

Das 20. Jahrhundert hat ja in besonderer Weise tief greifende politische Veränderungen erlebt, und es trägt die Spuren zweier furchtbarer Weltkriege, die auch vielen Borstendorfern das Leben gekostet oder Not und Elend gebracht haben. Es gibt natürlich auch positives aus dieser Zeit zu berichten. Zum einen ist die große Glocke vom Hamburger Glockenfriedhof 1948 nach Borstendorf zurückgekehrt. Zum anderen konnten 1955 zwei neue Glocken geweiht werden, so dass der Glockenturm von nun an fünf Glocken beherbergt. Drei werden elektrisch und zwei mit Hand geläutet.

An etlichen Stellen geht die Kirchenchronik auf das Verhältnis zwischen Staat und Kirche ein. Ein Thema, das uns bis zur Wende - aber auch darüber hinaus - über Jahrzehnte beschäftigt hat.

Unser Gang durch die Geschichte der Borstendorfer Kirchgemeinde ist lückenhaft und unvollständig. Nur die wichtigsten Daten und Fakten konnten erwähnt werden. Doch die Kirche lebt im Wesentlichen von Menschen und von Taten, die nicht in die Geschichte eingehen, aber in ihrer Zeit und an ihrem Ort in Glauben, Liebe und Hoffnung leben. Wenn Menschen zu solchem lebendigen Glauben erwachen, sind das die eigentlichen Wunder auf dem Weg der Kirche durch ihre Geschichte. Mit solchen Menschen baut Gott seine Gemeinde, wie mit "lebendigen Steinen".

Auszug aus der Broschüre "170 Jahre Kirche zu Borstendorf" von Johannes Berthold, erweitert von Gert Bender

Zum Cache:
Bitte die Informationen in den Waypoints nutzen!

Am Ostermontag ist das Final bis 14.30Uhr wegen Osternestsuche für Kinder nicht zu finden.

Additional Hints (Decrypt)

[FINAL] nhs 2,2z zntargvfpu

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)