Die Wampenschleifer: Die alten Aborigines glaubten, die Welt in der wir leben, sei ein Traum. Für sie verkörperte der Prozess der Veränderung mehr Wahrheit, als jegliche Beständigkeit.
Doch wenn Träume an ihrem Vergehen gehindert werden, beginnen sie zu stagnieren. Auskühlend umwebt dann der sterbende Puls des Lebens jegliches Farbenspiel und trägt es hinein in die Leblosigkeit. Das fließende Naturell erträumter Landschaften verdorrt im Schatten einer alles erfassenden Gleichgültigkeit. Wenn Berge in sich zusammensacken und die Wälder sich verdunkeln, wenn Ozeane weichen und die Winde klagend weinen, dann bleibt außer Frage, dass ein Traum zu sterben beginnt.
Wie das letzte Flackern der Flamme, die sich unweigerlich gegen ihr Erlöschen wehrt, so geschieht es auch mit jenen Träumen, deren Endzeit eingeleitet wurde. Sie türmen sich auf zu phantastischen Giganten ähnlich einem wachsenden Stern kurz vor seiner Explosion. Strukturen und Formen gehen ineinander über, Licht und Schatten verschlingen sich gegenseitig in einer nahezu chaotischen Manier im Kampf gegen den unvermeidlichen Untergang. Aus den tiefen Wunden der realen Phantasie, wallt feuriges Phönixblut mit der letzten Aussicht darauf, das Messer der steinernden Monotonie für immer zum Schmelzen zu bringen. Die ewige Gleichheit richtet ihre Zerstörungskraft nicht nur gegen den Traum, sondern auch gegen den Träumer und nimmt dabei unterschiedlichste Gestalten an. Sie verwurzelt sich in den tiefsten Ebenen und keimt langsam aber stetig bis ihr Wesen an Fülle und Macht so gewaltig ist, dass sie schließlich die Oberhand gewinnt, sodass Märchen verblassen und Raben verstummen.
Doch sieben sterbende Träume hinterlassen ihre Spuren und wie auch immer der gespenstische Keim ihres Unterganges ausgesehen haben mag, so bleiben es am Ende allein die Träumer und Schöpfer des Neuen, die ihn in Freiheit und Kreativität ersticken und sich den Phantasiefressern in all ihren Manifestationen stellen können.
Am Ende bleiben Spuren die es mit den Farben eines neuen Anfanges zu füllen gilt.
Der Wampenschleifer jedenfalls konnte flüchten, bevor sein Traum zerbrach und sucht nun nach neuen Farben.
Vielen Dank für die vielen super Logs! Wir haben Euren Geschichten immer gern gelauscht.