Bonn,
Februar 2010
Liebe
Geocacher,
wahrscheinlich seid Ihr überrascht, dass sich jemand wie ich mit
einem Schreiben an Euch wendet. Ich habe allerdings auch ein
besonderes Anliegen und Ihr seid mir von meinen Kollegen George und
Willy als Experten für rätselhafte Fundstücke empfohlen worden. Die
beiden sind im Gegensatz zu mir schon sehr lange im Geschäft und
haben viel von der Welt gesehen. Ihren Wissensvorsprung kann ich
als Neuling auch mit dem größten Enthusiasmus nicht überbrücken.
Deshalb war ich natürlich gerne bereit, ihren Rat anzunehmen und
Euch mein Ersuchen vorzutragen. Aber eins nach dem
anderen:
Meine Kollegen erzählten mir neulich, dass
einzelne Stationen ihrer Reisen von einer großen, über das Internet
kommunizierenden Interessengemeinschaft beobachtet und
aufgezeichnet werden. Es werden umfangreiche Statistiken geführt,
die unter anderem Angaben über Fundort, Datum und Besitzer
enthalten. George und Willy ist gemeinsam, dass sie kein bestimmtes
Ziel verfolgen und beide die Gefahr sehen, dass sie von jemandem
achtlos eingesteckt werden und dann vorübergehend oder sogar für
immer verschwinden. Dafür kommt es recht selten vor, dass sie in
einer Dose sehr lange darauf warten müssen, wieder erlöst zu werden
und weiterziehen zu können.
Ich suchte mir daraufhin etwas Vergleichbares
in meiner Region und ließ mich ebenfalls registrieren. Allerdings
wollte ich das Risiko vermeiden, unbeteiligten Dritten in die Hände
zu fallen. Trotzdem sollte meine Statistik natürlich möglichst
viele Kontakte und nette Kommentare enthalten. Aus diesem Grund
habe ich mich dazu entschlossen, bei meiner Registrierung einen
Hinweis auf den Ort zu hinterlassen, an dem ich mich versteckt
habe. Er ist in meiner Statistik nachzulesen. Ich war durchaus
überzeugt, dass dieser Hinweis ausreichen würde, denn im
Allgemeinen habe ich keine Schwierigkeiten, neue Leute
kennenzulernen, wenn ich alleine unterwegs bin.
Die Belehrung meiner Kollegen ließ nicht lange
auf sich warten. Das sei doch nicht Sinn der Sache, erklärten sie
mir. Außerdem sei ich zu optimistisch, wenn ich davon ausgehen
würde, dass überhaupt jemand den Hinweis auf meinen Aufenthaltsort
finden und verstehen werde. Wenn ich sicher gehen wolle, dass ich
hin und wieder gefunden werde, müsse ich mich vielmehr mit einem
Schreiben an Geocacher wenden. Dort sei man traditionell sehr
kontaktfreudig. Sie schlugen mir allerdings vor, mir einen
Decknamen zuzulegen. Das sei bei Geocachern so üblich. Meine
Herkunft könne ich jedoch korrekt angeben und damit zeigen, dass
ich einer von Euch bin.
Jetzt bin ich mal gespannt, ob das so
funktioniert oder ich nun derjenige im Kollegenkreis bin, der
vergebens in einer Dose auf etwas Abwechslung wartet. Viele Grüße
und happy hunting!
X N T S T T N Z V M T X
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Zur Recherche in der Statistik ist allein der (entschlüsselte) Name
"XNTSTTNZVMTX" erforderlich.
N 50°40.000 E 007° 10.000 führt weder direkt noch indirekt zum
Ziel.
Die Finalkoordinaten könnt Ihr hier überprüfen:
Geochecker