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EC#3: Wealdenkohle im Deister/ Deisterbergbau EarthCache

Hidden : 1/31/2010
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Glück Auf!

Deutsch: Abbau der Wealdenkohle im Deister

Erdmittelalter
Vor etwa 146 Millionen Jahren begann in Norddeutschland der letzte Abschnitt des Erdmittelalters, in der heutigen norddeutschen Tiefebene herrschte ein tropisch bis subtropisches Klima, die Flora wurde dominiert von zypressenähnlichen Bäumen, Ginkgoarten, Koniferen, Farnen und Palmen. Ganz Norddeutschland glich einen Sumpfwaldmoor. Es gab jedoch Wechsel zwischen Wasser und Land - der absinkende Trog des "niedersächsischen Beckens" füllte sich mal mit brakischen Ablagerungen aus dem Sumpfwaldmoor, mal mit festländischen Ablagerungen, insgesondere Sand und Ton, das einerseits von Flüssen herantransportiert wurde, andererseits aber auch mit durch den zeitweisen Zufluss von Seewasser angeschwemmt wurde. Pflanzenfressende Saurier durchstreiften auf der Suche nach Nahrung insbesondere die Sumpfwaldmoore und Küstensumpfmoore. Im Laufe der Jahrmillionen sanken diese Ablagerungsschichten tiefer - aus den Sand- und Tonschichten bildete sich der sog. Wealdensandstein, aus den Moorablagerungen entwickelte sich die Wealdenkohle. Diese Gesteinsfolgen - auch als Bückeburg-Formation bezeichnet - treten am Nordrand des Teutoburger Waldes, im Weserbergland und im nördlichen Wiehengebirge zutage ... und bilden die Grundlage für den (ehemaligen) Kohlebergbau im Deister. In einigen Lagen des dazugehörenden Sandsteins lassen sich auch Abdrücke von Muschelabdrücke finden. Es finden sich bis zu fünf Flöze, die jedoch im Deisterbereich eine Mächtigkeit von unter einem Meter erreichten.

Neuzeit
Bereits im Jahr 1639 begann der Deisterbergbau in der Nachbargemeinde Wennigsen. 1831 war es dann soweit, dass mit dem Klosterbergwerk im oberen Fuchsbachtal auch in der Gemeinde Barsinghausen der Kohlebergbau aufgenommen wurde - und in den kommenden Jahrzehnten expandierte. 1861 - 30 Jahre nach Beginn der Förderung - förderte das Bergwerk im oberen Fuchsbachtal, das von der Familie Samman betrieben wurde, mit 225 Mann bereits 42.000 Tonnen Kohle, 6 Jahre später holen 390 Mann 72.000 Tonnen Kohle aus der Erde.
Im Jahr 1856 begannen insgesamt 14 Bergleute mit dem Vortrieb des heutigen Klosterstollens, der Vortrieb wurde genau an dem Ort des heutigen Stollenmundlochs, den Koordinaten dieses EarthCaches gestartet. 13 Jahre später, am 7.10.1869, wurde im Klosterstollen bei einer Stollenlänge von 1474m das Kohleflöz in einer Mächtigkeit von 70cm angefahren ... bis zu diesem Zeitpunkt holten die Kumpel nur "wertloses Gestein" aus dem Stollen. Am 10.11.1869 wurde der erste Wagen Kohle aus dem Klosterstollen gefördert, damit begann der kommerzielle Bergbau auf dem Gelände des heutigen Zechengeländes, der erst 1957 endet. Der Kohleabbau im Klosterstollen endet allerdings bereits 1921, ab diesem Zeitpunkt wird der Klosterstollen nur noch zur Wetterführung eingesetzt.
Bereits 1888 wurde mit dem Tiefbergbau in Barsinghausen begonnen, es wurde mit dem Teufen des Wilhelmsschachts (Schacht I) in unmittelbarer Nähe des Klosterstollens begonnen, 1900 begannen die Teufarbeiten am Schacht II, ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Klosterstollens. Dieser Schacht erreichte 1901 bei 114m Teufe die 1. Tiefbausohle, 1904 bei 211m Teufe die 2. Tiefbausohle. In dieser Zeit wurden auch erstmals mit Druckluft betriebene Bohrhämmer in Barsinghausen eingesetzt. In der Folge wurden bei Auffahrarbeiten zur 3. Tiefbausohle stark wasserführende Schichten angefahren, die zu erheblichen Wassereinbrüchen und in der Folge erheblichen Sanierungsarbeiten führten. 1924 hatten die Bergwerksfelder eine Größe von 82 qkm mit einem sicheren Kohlenvorrat von 15 Mio. Tonnen. Anfang der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren fast 2.500 Personen in Barsinghausen im Bergbau beschäftigt, davon über 1000 untertage. Die Förderleistung betrug über 380.000 Tonnen im Jahr, aus denen über 100.000 Tonnen Koks produziert wurden ... und die Verluste, die die Zeche erwirtschaftete, stiegen auf über 5 Millionen DMark an. Die Preussag als Eigentümerin beschloss daher 1957 die Stillegung der Zeche in Barsinghausen, die zum Schluss noch etwas über 1000 Mitarbeiter hatte.
Nach dem Ende des Bergbaus wurden die Stollen und Schächte verfüllt bzw. mit Pfropfen verschlossen, liefern aber durch Wassereinbrüche voll, so dass zT Industriegebiete durch das Wasser aus der Grube überschwemmt werden. Erst im Jahr 1984 ist so viel Wasser abgeflossen, dass darüber nachgedacht werden kann, den Klosterstollen wieder "aufzuwältigen", im Jahr 1986 macht sich eine Initiative ehemaliger Kumpel um Dieter Lohmann daran, einen Zugang zum Klosterstollen zu schaffen und ihn in jahrelanger, oft mühsamer Arbeit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Lohn der Arbeit: am 1. Mai 1999 wird der Klosterstollen vom Bergamt offiziell als Besucherbergwerk mit personenbefördernder Grubenbahn zugelassen und kann seitdem von Interessierten befahren werden. Verschiedene Führungen - mit Einfahrt per Bahn (90 Minuten) oder als reine Fußtour (3 Stunden) - ermöglichen heutzutage einen Einblick in die Geschichte des Deisterbergbaus und bieten einen Eindruck von der harten körperlichen Arbeit der Kohlekumpel im Deister, die weitgehend ohne großen Maschinen die Kohle aus dem Berg geholt haben.

Um diesen EarthCache loggen zu können, musst du folgende Aufgaben erfüllen:

  1. Beantworte folgende Fragen
    1. Während der Stolleneinfahrt/ der Stollenbesichtigung werdet Ihr ein unterschlächtiges Wasserrad sehen - wieviele Schaufeln hat dieses Wasserrad?
    2. Der neben dem Klosterstollen befindliche Schacht I (Wilhelmsschacht) bestand aus drei Teilen - dem sog. Fördertrumm, dem Wettertrumm und dem?
    3. Im Jahr 1940 wurde von Schacht I/ II aus die 4. Tiefbausohle zu Schacht IV (in Eckerde) durchgeschlagen - welche Teufe hatte diese Sohle?
  2. Schicke eine eMail mit den Antworten an die Mailadresse earthcache (at) snaps-world.de, schreibe dabei deinen GC-Nick in die Betreffzeile.
  3. Logge den EarthCache auf geocaching.com.

Ich weiß, dass Fotos nicht mehr als Logbedingung erlaubt sind, daher nur als Bitte: Es wäre schön, wenn ihr zwei Fotos von euch/eurem GPS-Gerät/eurem CacheMaskottchen machen würdet - eines an den Koordinaten über Tage mit dem Stollenloch im Hintergrund und eines ca. 1300m weiter im Endbahnhof Untertage - und diese dann eurem Log anfügen würdet.

Quellen:
1. Wikipedia, vor allem http://de.wikipedia.org/wiki/Wealdenkohle
2. Klsterstollen Barsinghausen, http://www.klosterstollen.de/Geschichte.html

Hinweis
Für das Loggen dieses EarthCaches ist es erforderlich, in den Stollen einzufahren und an einer Führung teilzunehmen. Diese Führungen finden entweder nach telefonischer Vereinbarung oder zu bestimmten Aktivitäten statt, siehe unter Termine. Die Teilnahme an den Führungen kostet Eintritt, für einen Erwachsenen fallen 8,- Euro an.

English: Mining the Deister's Coal

Mesozoic
About 146 million years ago in northern Germany in the last part of the Mesozoic era had begun. In today's North German Plain there was a tropical to subtropical climate, the flora was dominated by cypress-like trees, Ginkgo species, conifers, ferns and palms. Northern Germany was like a swamp bog. However, there was a change between water and land - the sinking trough of the "Lower Saxonian Basin" was filled with brackish sediment from the swamp bog, or with some continental sediments, especially sand and clay, carried by rivers and also by the temporary influx of sea water. Plant-eating dinosaurs wandered especially through the swamp bogs and coastal marshes in search of food. Over millions of years this layers of deposits sunk more and more - the so-called Wealden sandstone was built from the sand and clay layers, the Wealden coal was built from the marsh sediments. These rock formations - also known as Bückeburg formation - can be seen mainly in the northern area of the Teutoburg-Forest, the Weser-highlands and the northern parts of the Wiehen-mountains... and are the basis for the (former) coal mining in the Deister-area. In some areas of the corresponding sandstone even imprints of shells can be found. There are up to five coal seams, however they only reached a thickness of less than one meter in the Deister-area.

Cenozoic
Already in 1639 the Deister mining began in the neighboring community Wennigsen. With the monastery mine in the upper Fuchsbachtal in 1831 coal mining was also started in the Barsinghausen area - and was continuosly extended in the following decades. In 1961 -30 years after the start of the extraction - the mine in the upper Fuchsbachtal, which was run by the family Samman, extracted 42,000 tons of coal with help of 225 workers. Six years later, 390 workers extracted 72,000 tons of coal.
In 1856, a total of 14 miners began the excavation of the today's monastery mine; it was started exactly at the place of the today's tunnel portal, the coordinates of this Earthcache. It was not until 13 years later, on 10.07.1869, when coal seam with a thickness of 70cm was reached at a length of the monastery mine of 1474m... until that day only "worthless rocks" were taken out of the mountain. On 11.10.1869 the first cart of coal was extracted from the monastary mine. That was the beginning of the commercial mining today's colliery site, and it ended not before 1957. The coal mining in the monastery mine, however, ended in 1921, from which the tunnel was only used as an airt shaft.
In 1888 the deep mining was started in Barsinghausen with drilling the Wilhelm shaft (shaft I) in the immediate vicinity of the monastery mine, in 1900 drilling works at shaft II began also located close to monastery mine. This shaft reached in 1901 at a depth of 114m the first coal bed and in 1904 at depth of 211m the second. At that time also compressed air driven drill hammer were first used in Barsinghausen. During the following drilling works for the third coal bed water-bearing layers were reached, which led to significant water ingress and subsequent major renovation work. 1924 the mine field had a size of 82 square kilometers with secured deposits of 15 million tonnes of coal. In the early fifties of the last century, almost 2,500 people were employed in mining in Barsinghausen, of which more than 1,000 underground. The mining rate was about 380,000 tonnes a year, from which over 100,000 tons of coke were produced... and the deficit which was generated by the mine rose to more than 5 million DMark. The owner Preussag decided therefore in 1957 the closure of the mine in Barsinghausen, which had about 1000 workers in the end.
After the end of the mining tunnels and shafts were filled and sealed, but nevertheless were filled by water ingress, which sometimes led to floodings of some industrial sites by the water of the mine. It was only in 1984, when so much water was drained away, that it was thought to reopen the monastery mine. In 1986, an initiative of former miners under lead of Dieter Lohmann started to build a new access tunnel to the Monastery mine and to make it accessabile to the public within years of sometimes tedious work. Revenue: on May 1st, 1999, the monastery mine was officially admitted as a visitor mine with a passenger transporting mine train and since then can be entered by interested parties. Different visiting tours - with entrance by train (90 minutes) or as pure walking tour (3 hours) - today provide a glimpse into the history of Deister mining industry and give an impression of the hard physical work of coal miners in Deister, who mainly mined the coal from the mountain without use of big machines.

To log this Earthcache, you must fulfill the following tasks:

  1. Please answer the following questions:
    1. During the tunnel entrance / visting tour of the mine you will see an undershot water wheel - how many blades does this water wheel have?
    2. Shaft I (Wilhelmsschacht) located near to the Monastery Mine consisted of three parts - the Fördertrumm, the Wettertrumm and the ...?
    3. In the year 1940 starting from shaft I / II fourth coal be was broken through to shaft IV (in Eckerde) - what was the depth of this sole?
  2. Send a mail to "earthcache (at) snaps-world.de" with the answers.
  3. Log the Earthcache on geocaching.com

Sources:

  1. Wikipedia, espacially http://de.wikipedia.org/wiki/Wealdenkohle
  2. Monastery Mine Barsinghausen, http://www.klosterstollen.de/Geschichte.html

Additional Hints (No hints available.)