Kulturerbe Hallstatt
Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts konnte man Hallstatt nur
mit dem Schiff oder auf schmalen Saumpfaden erreichen. Im Ort
selbst hatte man den geringen Raum zwischen Berg und See bis aufs
Letzte genutzt. Verbindungen zwischen den am See stehenden Häusern
gab es nur per Boot oder über den oberen Weg, einen schmalen Gang
über Dachböden. Erst 1890 errichtete man eine Straße nach Hallstatt
entlang der Westufers, die streckenweise in den Fels gesprengt
wurde.
Die siedlungsfeindliche unwirtliche Berggegend wurde dennoch
vielleicht schon im Neolithikum aufgesucht. Grund sind die reichen
natürlichen Salzvorkommen, die bereits seit Jahrtausenden abgebaut
werden. Älteste Funde (z. B. ein altneolithischer Schuhleistenkeil)
datieren etwa 5000 v. Chr. Allerdings wurden solche Steingeräte als
Donnerkeil im Mittelalter und der Neuzeit auch weit verhandelt.
1846 entdeckte Johann Georg Ramsauer ein Gräberfeld hoch oben am
Salzberg. Auch eine der ersten Eisenschmieden wurde hier
ausgegraben. Reger Handel und der damit einhergehende Wohlstand
ermöglichten die Entwicklung einer hohen Kultur, die nach den
Funden im Salzberghochtal Hallstattkultur benannt wurde und von
etwa 800 bis 400 v. Chr. währte und den Namen des Ortes auf der
ganzen Welt bekannt machte. Bootshäuser in Hallstatt
Aus Römerzeit und frühem Mittelalter gibt es keine urkundlichen
Nachrichten. 1311 erlangte Hallstatt das Marktrecht, ein Zeichen,
dass der Ort seine wirtschaftliche Bedeutung nicht verloren hatte.
Neben der Salzgewinnung, eine Soleleitung bringt das Salz seit 1607
nach Ebensee am Traunsee, erlangte der Tourismus seit dem 20.
Jahrhundert eine zentrale Bedeutung.
Ortsname
Anders als früher angenommen und bis heute in
Fremdenverkehrsprospekten behauptet, ist der Namensbestandteil
„hall“ nicht auf das keltische Wort für Salz
zurückzuführen, das wohl saleinom gelautet hat. Zwar heißt Salz im
Walisischen „halen“, aber der Lautwandel von s- zu h-
im Anlaut wurde nur in den britannischen Sprachen vollzogen und
nicht in den keltischen Sprachen des europäischen Festlands. Das
einheimische keltische Wort wäre also nicht als „Hall“
ins Deutsche übernommen worden, sondern als „Salln“ o.
ä. „Hall“ dagegen dürfte (Stifter 2005) von einem
urgerm. hallan (‚Salzkruste‘) abstammen, das mit
lateinisch callum (‚harte Haut‘, ‚verkrustete
Stelle‘) in Zusammenhang zu bringen ist.
referenz
wikipedia
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