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Arsen ohne Spitzenhäubchen Traditional Cache

Hidden : 4/3/2010
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Arsen ohne Spitzenhäubchen


Belasst die Dose da wo Ihr sie findet! Nur den Deckel öffnen, dann gelangt ihr ans Logbuch.



Ihr steht hier auf einem Gelände, wo früher mal die Firma Gagstätter tätig war. Die Firma G. Gagstätter wurde im Jahr 1842 in Ulm als Holzhandlung gegründet. Knapp fünfzig Jahre blieb der Betrieb in Ulm. Aus Platzgründen zog die Firma im Jahr 1889 ins bayerische Dorf Senden an der Iller (etwa 10 km südlich von Ulm). Errichtet wurde dort ein Säge- und Hobelwerk mit angeschlossener Möbelfabrik. Der Ort Senden hatte seinerzeit weniger als 1.000 Einwohner und war eher ländlich geprägt.



Stadtpark 1960





Die Ansiedlung der Firma Gagstätter war für die Einwohner von Senden der Beginn des Industriezeitalters. Das Firmengelände war ein 10 Hektar großer Streifen entlang der Bahnlinie Neu-Ulm - Kempten (Illertalbahn). Nachdem der Betrieb sehr gute Ergebnisse erzielen konnte, erweiterte man im Jahr 1912 den Betrieb um ein Kyanisierwerk. Dort wurden Strom- und Telegrafenmasten mittels Quecksilber(II)-chlorid-Lösung (Sublimat) imprägniert. Die dazu benötigten Becken waren 20 Meter lang und fassten mehr als 100 m³ Imprägniermittel. Später wurden auch arsenhaltige Salze zum Imprägnieren verwendet. Zu den Glanzzeiten waren vier dieser Imprägnierbecken gleichzeitig in Betrieb.

















Stadtpark 1911






Zum Schutz vor dem Wetter waren die Becken mit einer Holzhalle überbaut, die bei den Einheimischen nur Gifthütte genannt wurde. Nach dem mehrere Tage dauernden Bad ließ man die Masten unter freiem Himmel trocknen. Mit Energie versorgt wurde die Firma durch ein eigenes Kraftwerk, dass man mit Holzabfall befeuerte. Das Imprägnierwerk war 1965 nicht mehr konkurrenzfähig und wurde stillgelegt. Der Rest des Betriebes stellte im Jahr 1970 seine Tätigkeiten ein. 1980 wurde das Gelände für 2,5 Millionen Mark an die Stadt Senden verkauft, die auf dem Gelände einen Stadtpark errichtete. Dazu wurde die Bebauung größtenteils abgerissen. Über dem ehemaligen Imprägnierwerk wurde 1983 nach Abriss der Gifthütte mittels Bauschutt ein kleiner Hügel angelegt, der mit Bäumen bepflanzt wurde.




Stadtpark Mai 2010




Um die Chemikalien kümmerte man sich zunächst nicht sonderlich intensiv. Erst elf Jahre nach dem Kauf stelle man Arsen und Quecksilber im Park fest. Die Mengen hielt man allerdings lange für nicht sehr bedenklich. Mittlerweile sind die Giftstoffe auch im Grundwasser nachweisbar. Neueste Hochrechnungen gehen davon aus, dass etwa 10 Tonnen Quecksilber und 3 Tonnen Arsen im Imprägnierwerk verarbeitet wurden. Die Entsorgung des kontaminierten Erdreiches wird mehrere Millionen Euro kosten. Einige Gebäude der ehemaligen Fabrik stehen auch heute noch.


Keine Sorge, wir waren schon oft dort und leben noch!

Stift nicht vergessen!



Update 27.01.2011

Fakt ist nun, dass 14.000 Tonnen mehr kontaminiertes Erdreich raus musste, als zunächst gedacht. Insgesamt wurden so nun 65.000 Tonnen Boden im Stadtpark entfernt. Unter anderem lag das an einem zusätzlich von Behördenseite geforderten oberflächlichen Bodenabtrag, wo noch Schadstoffe gefunden wurden. Mittlerweile sind insgesamt fünf Tonnen Arsen (zwei Tonnen mehr als geplant) und zehn Tonnen Quecksilber (eine Tonne mehr als geplant) abgefahren und entsorgt worden.



Update 05.06.2011

Die Dose ist nachdem die Umgebung nun soweit wieder hergestellt ist, an ihrem ursprünglichen Platz wieder zu suchen und zu finden. Schaut im Moment dort noch ein wenig unaufgeräumt dort aus, kann aber nur noch besser werden.

Update 03.03.2013

Jetzt gibt’s auch ein ganz offizielles Schild des Bayrischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, damit wir auch wissen wohin unsere Steuergelder fliessen.






Additional Hints (Decrypt)

Xavpx, Uhaqrcvccvfvpure

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)