Steneosaurus
bollensis
Am Fuße der Schwäbischen Alb liegt Bad Boll im
Bereich des schwarzen Juras, speziell dem Posidonienschiefer. Die Gegend zwischen Holzmaden
und Bad Boll bildet eines der fossilienreichsten Gebiete dieser Schicht des
Juras. So wurde z. B. der erste Fischsaurier 1749 dort
gefunden.
Seit dem 16. Jahrhundert wird in Bad Boll nach
Fossilien gesucht. Mit dem Bau des Kurhauses um 1596 entdeckte und
beschrieb Johannes Bauhinus, Leibarzt
des Herzogs Friedrich I. von Württemberg, als erster Sammler in der
Gegend gefundene Fossilien. 1602 veröffentlichte er sein
"Badbuch". Darin beschreibt er seine
Funde, so beispielsweise Ammoniten, die er als Scherhörner
bezeichnete. Viele Fossilien, die in Bad Boll entdeckt wurden,
tragen den Zusatz bollensis. Beispiele
davon sind z. B. im Urwelt-Museum Hauff in Holzmaden oder im Museum
am Löwentor in Stuttgart zu sehen. Die
Gemeinde ist Teil des 1979 gebildeten Grabungsschutzgebiet Holzmaden. Höher gelegene
Gebiete des Gemarkungsgebiets liegen im Bereich des Unteren Braunen
Juras.
An den Koordinaten in Bad Boll befindet sich
ein Steinbruch, in dem es nicht nur um Fossilien geht, sondern wo
aus dem Schwarzen Jura, dem sogenannten Posidonienschiefer Fango hergestellt wird.
Bestandteile im Boller Fango sind ein hoher Ölgehalt der Schiefersubstanz, reichhaltige fossile
Inhaltsstoffe und Mineralien. Die Heilkraft des Jurafango kommt
auch im Bad Boller Kurbetrieb zur Anwendung.
Unter http://www.jurafango.de kann der
prähistorisch Interessierte ersehen, wann der Steinbruch für
eigenes Steineklopfen und Fossiliensuche geöffnet ist.
Im April 2010 veranstaltete hier Geopark Schwäbische Alb das erste GeoPark-Fest, anlässlich dessen dieser Cache gelegt
wurde um auch die Community auf die hiesigen Bodenschätze
aufmerksam zu machen.
Das Gelände muss nicht betreten werden.
Viel Spaß wünscht
Cyberuscarstus