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Asterix`s und Obelix`s Verwandte? Traditional Geocache

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wolfgang_annerose: Alles hat seine Zeit. Nach über 10 Jahren Existenz geht die Dose in Rente. Somit ist der Platz frei für neue Ideen.

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Hidden : 5/1/2010
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Ein Cache an einem geschichtsträchtigen Platz.

In der Zeit um 500 v. Chr. war das heutige Mittelsachsen dünn besiedelt. Die meisten Menschen waren Bauern, trieben Feld- und Viehwirtschaft und benutzten Werkzeuge und Waffen aus Eisen. Der Zeitabschnitt von ca. 750 v. Chr. bis ca. 350 n. Chr. wird deshalb in der Archäologie als Eisenzeit bezeichnet. Zum Schutz der Siedlungen oder auch als Herrschersitze wurden Burgen aus der vergangenen Bronzezeit ausgebaut oder auch neue Befestigungen errichtet. Händler versorgten die Menschen mit Gütern aus allen Himmelsrichtungen. Die Menschen in Mittelsachsen handelten mit den Germanen in Norddeutschland und den keltischen Bewohnern des heutigen Böhmens. Für sie waren Elbe und Mulde die Transportwege, denn Straßen im heutigen Sinne waren unbekannt.
Allerdings kann niemand sagen, was für Menschen in Mittelsachsen lebten. Waren es Kelten wie die berühmten Gallier Asterix und Obelix und wie die keltisch geprägten Bevölkerungsgruppen in Böhmen und Thüringen? Oder waren es Germanen wie die nördlichen Nachbarn? Das Alltagsleben unterschied sich nur wenig von dem der Kelten im Süden und Westen und dem der Germanen im Norden.

Die Quellen unseres Wissens über diese Menschen sind einerseits Ausgrabungen und andererseits die Schriften der Römer. Wobei die Ausgrabungen in und für Mittelsachsen die meisten Fakten liefern. Die Schriften der Römer (vom Griechen Herodot bis zum Römer Cäsar) sind für Sachsen nur sekundär, da sie eher allgemeingültige Eigenheiten von Kelten und Germanen mitteilen.

1976 bis 1981 führte das damalige Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden auf dem Burzelberg bei Hohburg archäologische Ausgrabungen an einem Wall der mittleren Eisenzeit durch.
Gefunden wurde eine Wallanlage von 400 m mal 220 m. Im Westen, Norden und Osten blieben dreifache Steinwälle aus Steingeröll, im Süden ein einfacher Wall erhalten. Der Zugang erfolgte durch zwei Durchlässe im Südwesten und im Osten. Besonders interessant fanden die Archäologen Teile der Wallanlage, die als sogenannte Pfostenschlitzmauer ausgeführt waren. Das sind Mauern aus Steinschichtungen mit senkrechten Holzpfostenverstärkungen. Diese Pfostenschlitzmauern dienten in vielen keltischen Siedlungen Westeuropas als Teile der Befestigungsanlage. Eine Radiokohlenstoffdatierung ergab für die Pfosten auf dem Burzelberg ein Entstehungsdatum von 360 v. Chr. +/- 50 Jahre. Vermutlich krönte die Pfostenschlitzmauer auf dem Burzelberg sogar ein Wehrgang. An der Innenseite der Mauer waren kasemattenartige Wohnungen angebaut. Außerdem wurde ein 8 qm großes Wasserbecken an einer der beiden vorhandenen Schichtquellen ausgegraben. Eine Grube am Südwesttor enthielt Holzkohle und menschlichen Leichenbrand. Gleichartige Funde sind aus keltischen Siedlungen bekannt. Einige größere und viele kleine keramische Scherben und eine Schmucknadel vervollständigten die Fundsammlung.
Die Nachnutzung der Anlage und die damit verbundenen baulichen Veränderungen während des 10. bis 13. Jahrhundert n. Chr. erschwerten die Deutung der Ausgrabungsergebnisse.
Durch den Bau des Hochbehälters von 1983 bis 1985 wurden über 70% der Wallanlage zerstört. Gut zu erkennen sind nur noch Teile des südlichen Walls.
Es ist bedauerlich, dass beim Bau der wasserwirtschaftlichen Anlage auf die Vergangenheit der Wälle so wenig Rücksicht genommen wurde. Immerhin befand sich auf dem Burzelberg eine der bedeutendsten eisenzeitlichen Siedlungen Sachsens.

Additional Hints (No hints available.)