Wilderer Marterl und Geschichten aus Berchtesgaden
Die Wilderer waren früher in Berchtesgaden angesehene Burschen.
Die meistens Sonntags fesch gekleidet mit einem Gamsbart oder einer
Spielhahnfeder am Hut zur Kirche gingen. Die Uhrkette ( Charivari )
mit Hirschkrandeln oder Mankeizähnen verziert. Die bei den Mädchen
hoch im Kurs stehenden Wilderer mussten ihre Leidenschaft oft
bitter bezahlen, mit Gefängnisstrafe oder gar mit dem Wilderertod.
Dass auch die Österreicher Jäger scharf in ihrem Revieren
aufpassen, das bewies sich am 23. Mai 1882, als der 40jährige
Bauernsohn Michael Roth vom Königssee einen
„gereimelten“ Gamsbart holen wollte. Am Torrenner Joch,
am Hohen Brett, passte der „Michei“ auf einen kapitalen
Gamsbock, aber gleichzeitig kam von der anderen Seite der Jäger des
Kronprinzen „Erzherzog Franz Ferdinant“ Richard von
Lonsky über den Wandsteig daher gesprungen. Und als Michei Miene
machte, das Gewehr anzulegen, krachte ein Schuss und eine Kugel
beendete das Leben des Wildschützen. In mühevoller Arbeit musste
der Tode herabgeschafft werden vom Bergriesen, der schon so viele
zerschmetterte, zerschlagene Leichen gesehen hat, denn der
österreichische Jäger beschränkte sich darauf, seiner vorgesetzten
Behörde Meldung zu machen, worauf die bayrischen Behörden
verständigt wurden. Im idyllischen Friedhof von Berchtesgaden ruht
der „Michei“ und das „hohe Brett“ schaut
herunter auf das Wilderergrab, als wolle es die Burschen warnen,
die am Sonntag nach der Kirche am Brunnen stehen und reden-wie man
billige Gamsbärte bekommt.Der Cache liegt auf der bayrischen Seite
der österreichische Jäger hat nämlich den „ Michei“
über die Grenze erschossen.
Der Cache befindet sich im Nationalpark Berchtesgaden, daher
bitte nie die öffentlichen Wege verlassen.
Bitte den Cache wieder so hinlegen wie er vorgefunden wurde, und
bitte nichts zerstören.