St. Magdalena im Lurnfeld
Der frühromanische Bau wird erstmals während der
Christianisierung im 9. Jh. genannt. Die "Blutmulden Sage" hält die
Erinnerung an eine Auseinandersetzung zwischen christlichen
Missionaren und slawischen Priestern wach:
Unfern vom Orte Möllbrücke in Kärnten steht eine Kapelle mit
drei mächtigen Linden, die noch aus der heidnischen Slawenzeit
stammen. In der Nähe drei größere Vertiefungen, die "Blutmuldern"
oder "Blutmulden". Nach slawischer Sage wird sich, wenn die Linden
sich zum drittenmal erneuern, das Slawenvolk erheben, die auf dem
Lurnfelde vergrabenen Keulen hervorholen, und die Mulden werden
sich mit Leichen und Blut der Germanen füllen. Die Erinnerung an
diese Schlacht wurzelt so tief im Volk, dass die aufrührerischen
Bauern von Millstatt im Jahre 1735 sich anschickten, die am
Lurnfelde (Namensrest des karolingischen Lurngau) vergrabenen
Keulen auszugraben und mit ihnen die Grundherren zu erschlagen. Im
Jahre 1848 lebte die Blutsage neu auf.
Zur Zeit der Römer in Kärnten wurde das vallis Lurna erwähnt,
urkundlich ist das Lurnfeld seit 891 (als Liburnia) bekannt.
Die Ortschaft Möllbrücke wurde in einer zu Lienz im Jahr 1253
ausgestellten Urkunde erstmals als Mölnprukke erwähnt und war
spätestens ab 1307 Sitz eines Landgerichts der Grafen von
Görz.
Pusarnitz, 1072 erstmals urkundlich erwähnt, erlangte durch den
Frieden von Pusarnitz überregionale Bedeutung, der im Jahr 1460 die
Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich III. und Graf Johann
von Görz um die Grafschaft Cilli beendete. Möllbrücke gewann vor
allem durch eine Messingfabrik, die von ca. 1597 bis 1775 bestand,
überregional an Bedeutung.
Bei der Bildung von Ortsgemeinden im Jahr 1850 bildete sich auf dem
heutigen Gemeindegebiet neben der alten Marktgemeinde Sachsenburg
zunächst die Gemeinde Pusarnitz, die schon 1865 nach Sachsenburg
eingemeindet wurde, sich aber 1889 wieder – gemeinsam mit der
Ortschaft Möllbrücke – verselbständigte. 1909 spaltete sich
Möllbrücke von der Gemeinde Pusarnitz ab. Die drei Gemeinden
Sachsenburg, Möllbrücke und Pusarnitz wurden bei der
Gemeindestrukturreform 1973 zur neuen Großgemeinde Lurnfeld
zusammengeschlossen, aus der sich Sachsenburg nach einer
Volksbefragung im Jahr 1992 wieder verselbständigte.
Happy Hunting!
Oliver P.
FTF: Nofx Woldo, am 20. Mai 2010