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1268 Jahre Salz Traditional Cache

Hidden : 6/1/2010
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


1268 Jahre Salz

Mit diesem einfachen Drive-in-Cache möchten wir euch in ein geschichtsträchtiges Örtchen einladen, nach Salz.

Für die geschichtsinteressierten unter Euch haben wir einige Fakten zur ehemaligen Kaiserpfalz Salz zusammengetragen:

Der Name Salz kommt nicht von ungefähr. Im näheren Umkreis finden sich noch heute salzhaltige Quellen, welche schon in der Frühzeit zur Salzgewinnung genutzt wurden.

Das lebensnotwendige Salz war fern der Meeresküsten so kostbar, dass sogar Kriege darum geführt wurden. So berichtet der römische Historiker Tacitus (* 55: † 116 n. Cr.) in seiner Germania, dass es im Saalegebiet in Jahre 58 n. Cr. zu Kämpfen zwischen Chatten und Hermunduren um die dort befindlichen Salzquellen kam. Aufgrund seiner Bedeutung wurde Salz auch das „Weiße Gold“ genannt.

Die erste, uns bekannte, urkundliche Erwähnung der Ortes Salz stammt aus dem Jahre 742 n. Cr. In dieser Urkunde schenkt Karlmann (* vor 714, evtl. 706/708; † 754) der älteste Sohn Karl Martells (* 688- † 741) 25 Pfarreien und auch den Zehnten vom Königlichen Fiscalgut Salz an das neu gegründete Bistum Würzburg. Karlmann war von 742 bis 747 fränkischer Hausmeier und teile sich in dieser Zeit die Regentschaft des fränkischen Reiches mit seinem Bruder Pippin III. (* 714; †768). Nach Karlmanns Tod übernahm Pippin III. die Regentschaft über das gesamte Frankenreich. Im Jahre 768 folgte Karl I. (* 747; † 814) seinem Vater Pippin auf den fränkischen Thron. Karl, welcher als Karl der Große in die Geschichte eingehen sollte, baute schon bald nach seiner Thronbesteigung den links der Sale gelegenen Königshof Salz zum Paladium aus.

Um das Reich und seine Fürsten unter Kontrolle zu behalten war es für Karl unabdingbar sein Herrschaftsgebiet nahezu ununterbrochen zu bereisen, um so auch in den entlegenen Gebieten Präsenz zu zeigen. Er regierte sozusagen aus dem Sattel heraus. Aus diesem Grund waren überall im Reich Stützpunkte, die sogenannten Königsgüter und späteren Kaiserpfalzen verteilt.

Von besonderer Bedeutung war Salz für Karl aufgrund seiner günstigen Lage. So liegt Salz am Kreuzungspunkt aller damaligen Fernstraßen nach Thüringen, Hessen, Sachsen, Fulda, Frankfurt, Würzburg und das damals weitgehend slawische Ober-Maingebiet. Gleichzeitig schuf er sich so einen vorgeschobenen Militärposten für den Kampf gegen die Sachsen und Sorben.

Im Jahre 790 kam Karl der Große von Worms aus per Schiff, von Ochsen gezogen, über den Rhein und Main in seine Pfalz Salz. (Karls Biograf Einhard erwähnt in diesem Zusammen die Saale jedoch nur um die Lage des Königshofes genauer zu beschreiben, so dass die immer wieder in der Literatur erwähnte Schiffsreise Karls auf der Saale als nicht sicher belegt angesehen werden muss.)

Auch für das Jahr 793 ist ein Aufenthalt Karls in Salz belegt. Im Jahr 803 schloss er in Salz den Frieden mit den Sachsen. Als Ort für diesen Friedensschluss wird in den lokalen Legenden die Linde vor der Kirche von Salz genannt. Noch heute steht an dieser Stelle eine, wenn auch jüngere, Friedenslinde.
Im Jahre 804 hielt Karl der Große in Salz einen Reichstag ab.

Während der folgenden 200 Jahre wurde Salz auch von den Nachfolgern Karls als Pfalz genutzt. Im Zehnten Jahrhundert verlor Salz zunehmend an Bedeutung. Vor allem wohl auch dadurch, dass die im Tal befindliche Siedlung während der Ungarneinfälle keinen ausreichenden Schutz bot. Vermutlich um diese Zeit entstand auf dem jenseits der Saale befindlichen Veitsberg eine befestigte Anlage. Neueste archeologische Untersuchungen weisen darauf hin, dass diese Anlage nicht nur als temporäre Fliehburg genutzt wurde sondern sich dort auch beachtliche feste sacrale und profane Gebäude befanden. Wir hoffen nach Abschluss der für August 2010 in diesem Areal geplanten Grabungen der Uni Jena hierzu vielleicht weitere Infos für einen anderen Geschichts-Cache zu erhalten.

So jetzt ist aber genug geschichtelt und nun fleißig ans Suchen und Loggen. 

Viel Spaß wünschen die Hyperspeedhasen.

(Besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle auch an den Cache-Kollegen Puch P. Tone aussprechen, welcher mir mit etwas, nach eigener Aussage, "geballter Besserwisserei" sehr bei der Korrektur einiger geschichtlicher Ungenauigkeiten in der ersten Version der Cachebeschreibung geholfen hat. Diese Art fundierter "Klugscheißerei" (auch Originalton) ist mir immer willkommen. ;-) 
Danke für die Infos!)

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