Dies ist das Viertel in dem wir seit
November 2009 wohnen, welches aber schon von Beginn an unser
Wunsch- Wohn- Stadtteil in Marburg war.
Das
Südviertel...
Erste Bauten im südlichen Vorfeld der
Stadt umgreifen einen langen Zeitraum: Der Schwanhof stammt aus dem
16. Jh., der Gasthof Zum Schützenpfuhl (1970 abgerissen) aus dem
18. Jh. und der heute nicht mehr erhaltende Englische Hof an der
Ecke Schwanallee/ Frankfurter Str. aus dem 19.Jh. Den Süden nach
Marburg Anreisenden bot sich also lange Zeit das Bild eines
offenen, hauptsächlich von Wiesen und Gärten geprägten Gebietes mit
einigen verstreuten Gebäuden, die im Lauf des 19. Jhs. alle
(zumindest zeitweise) der Beherbergung von Fremden dienten. Als
neues Wohngebiet wurde das Südviertel erst im letzten Drittel des
19. Jhs. projektiert. Zwei Faktoren führten zur Erweiterung des
Stadtgebietes: Zum einen die Eingliederung Marburgs in die
preußische Provinz Hessen- Nassau 1866 und die damit einhergehende
Erhebung zur Garnison, die den Bau der Jägerkaserne bewirkte, zum
anderen ein durch das rasche Anwachsen der Universität bedingtes
Ansteigen der Einwohnerzahl.
Die Lage des Viertels in einem von
Hochwasser gefährdeten Gebiet erwies sich als äußerst
problematisch. Um Überschwemmungen vorzubeugen, erhöhte man den
Grund an einigen Stellen durch Aufschüttungen. Besonders deutlich
spiegelte sich diese Maßnahme am Staatsarchiv wider, dessen
Innenhof noch das ursprüngliche tieferliegende Bodenniveau
aufweist. Eine weiter Schutzmaßnahme vor Überflutungen bildete 1920
die Errichtung von Deichen.
Die 1808-10 als Umgehungsroute angelegte
Frankfurter Straße sollte die Oberstadt entlasten, indem sie den
Durchgangsverkehr durch die Straße Am Grün und weiter zum
Pilgrimstein leitete. Der Plan der Stadt Marburg mit den
projektierten neuen Stadtteilen von Stadtbaumeister Louis Broeg
(1848-1935) legte 1873 die Erweiterung sowie die Strukturierung des
neuen Baugeländes als reines Wohngebiet fest. Eine Gliederung
sollte der Bereich durch gerade, teilweise parallele Straßenzüge
erfahren, die sternförmig vom Friedrichsplatz ausgehend durch das
Viertel verlaufen. Etappenweise vollzog sich die Bebauung von
Nordosten nach Südwesten: 1886 war die Haspelstraße erreicht, die
längere Zeit die Baugrenze der Südstadt darstellte. Erst 13 Jahre
später wurde das Gebiet östlich der Schwanallee erschlossen. Die
Benennung der Straßen erfolgte ab 1884 vorwiegend nach politisch
bedeutenden Persönlichkeiten sowie Schauplätzen des Deutsch-
Französischen Krieges von 1870/71. An ihn erinnerte auch das
Kreiskriegerdenkmal auf dem Friedrichsplatz.
Bis in die 1930er Jahre hinein ist das
Südviertel systematisch ausgebaut worden. So umfasst die heutige
Südstadt das Gebiet zwischen Lahn, Schwanallee, Universitätsstraße
und Am Grün. Während in Haspel-, Liebig-, Wilhelm- und Frankfurter
Straße überwiegend großzügige Wohnungen entstanden, prägten die
Universitätsstraße vorrangig öffentliche Gebäude, wie
beispielsweise das heute noch erhaltene, einstige Amtsgericht, die
ehemalige Südpost, die frühere Universitätsbibliothek und das
Landgrafenhaus. Die Gutenbergstraße hingegen zeigte schon früh
Ansätze einer Geschäftsstraße. Diese Nutzung griff dann seit den
1960er auf die Universitätsstraße über.
Einen tiefen Einschnitt in die Struktur
des Viertels bildete der Auszug des Militärs aus der Großen und
Kleinen Jägerkaserne entlang der Frankfurter Straße. Nachdem die
Bundeswehr infolge der Wiedervereinigung 1989 den Standort Marburg
aufgegeben hatte, erfuhren die ehemaligen Kasernen Anfang der
1990er Jahre eine Umnutzung zu Wohn- und Bürobauten.
Die Südstadt weist überwiegend Bauten in
historischer Formsprache auf, so wurden etwa beim Neubau des
Fronhofs neogotische, bei den Kasernen Neorenaissance- Elemente
verwendet, eine gründerzeitliche Stilvielfalt kennzeichnet viele
Häuserzeilen. Zugleich findet man auch Wohnbebauung der 1920er und
1930er Jahre. Postmoderne Bauformen prägen Software Center und die
Wohngebäude am Kämpfrasen. Ein Charakteristikum Marburgs, die
Schieferdächer der Altstadt, weisen auch in der Südstadt zahlreiche
Wohnhäuser auf, die vorrangig aus Stein errichtet wurden. Das
typische Sichtfachwerk der Oberstadt tritt nur gelegentlich zur
Zier im oberen Geschoss auf. Neben Ziegel wird hauptsächlich
Sandstein als bevorzugtes, regionales typisches Baumaterial
verwendet. Im Gegensatz zu den schmalen Treppen und Wegen dicht
nebeneinanderstehenden, damals wenig Komfort bietenden
Oberstadthäusern konnten die voluminösen Gebäude des Südviertels
mit ihren hohen, hellen, in sich abgeschlossenen Wohnungen zur
Bauzeit geradezu als luxuriös gelten. Sie sind zudem an
baumbestandenen Straßen platziert und meist mit vorderen und
rückwärtigen Gärten ausgestattet. Die Nähe zur Oberstadt und die
kurze Entfernung zur Lahn gehören mit zum Reiz des
Viertels.
Zur Friedrich- Naumann-
Straße...
Obwohl sich der Namensgeber dieser
Straße bereits zu Zeiten des Kaiserreichs politisch betätigte - er
saß seit dem Jahre 1913 als gewählter Abgeordneter Waldecks im
Reichstag -, und obwohl er zweifellos zu den Gründervätern der
Weimarer Republik gezählt werden darf, dauerte es nach seinem Tod
noch rund ein Vierteljahrhundert bevor man ihn durch die Benennung
einer Straße ehrte. Es war der Einmarsch der Amerikaner im März
1945, der in den Folgemonaten eine massenhafte Umbenennung von
Marburger Straßen nach sich zog und eine Rückbesinnung auf die
Verdienste von Weimarer Politikern bewirkte.
Vor 1945 trug die Straße Namen von
Schlachtfeldern des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71,
offensichtlich um der Marburger Jäger zu gedenken, die
Kriegsteilnehmer gewesen waren und an diesen Orten gekämpft haben.
So findet man die Friedrich- Naumann- Str. im Adressbuch des Jahres
1871 unter dem Namen Wörthstraße, die allerdings zur damaligen Zeit
noch über den Friedrichsplatz hinausging und die heutige
Liebigstraße mit einschloss. 1912 kam es dann zur Teilung der
Straße, wobei die Straße bis zum Friedrichsplatz fortan
Orléansstraße hieß, während jenseits des Platzes der alte Name
zunächst beibehalten wurde.
Ja da wohnen wir nun und unser 1. Cache wird zum
Ausprobieren erst mal vor unserer Haustür gelegt. Versteckt haben
wir einen Nano. Ihr braucht zum Suchen nicht das Grundstück
betreten und unsere Nachbarn im Haus wissen Bescheid, dass wir
etwas versteckt haben.
Unser TB "DSLJ-K´S CEED SW" ist ab und an mal
hier zu finden.
Viel Spaß beim Suchen!
Quelle Text: Marburg - Architekturführer Michael Imhof
Verlag/ Archivschule Marburg
Quelle Bilder: Marburg
- Architekturführer Michael Imhof Verlag/ Marburg - Eine
illustrierte Stadtgeschichte Verlag Arbeiterbewegung und
Gesellschaftswissenschaft