Geschichte auf der
Bank....
In diesem kleinen Ort,
gibt es bereits viele interessante Caches...aber als
Eingeborene, die irgendwann auswanderte, finde ich es schade,
dass es zur Dorfgeschichte noch nichts gibt....
Deshalb dachte ich mir,
als ich diese Bank sah, die nicht so aussieht, als würde dort oft
jemand sitzen, dass es genau die richtige Bank sei, um den
geschichtsinteressierten Cacher verweilen zu lassen. An sich ist es
ein einfacher Traddi, der bitte nicht aus der Befestigung gelöst
wird !!
Aber wer nicht nur Punkte sammelt, sondern auch Interesse
hat, sich das Listing in Ruhe anzuschauen, der findet hier den
geeigneten Platz !!
Der Name Mascherode setzt sich
zusammen aus Masch für feuchtes Schwemmland und Rodung
und bedeutet „Rodung im Feuchtland“. Der Ort ist auch
heute noch von drei Seiten mit Wald umgehen und weist im alten
Dorfkern einen hohen Grundwasserspiegel auf. Die ostfälische
Mundartform lautet „Maschero(e)“. Scherzhaft hört man
auch bisweilen „Matschedero“. Im 17. und 18.
Jahrhundert werden in Urkunden oft die latinisierten Formen
Masqueroda bzw.Masquerode verwendet.
Die
Dörfer mit der Endung -rode werden der zweiten Rodungsperiode ab
ca. 1000 n. Chr. zugeordnet. Während die Nachbarorte
Salzdahlum und Sickte 888, Stöckheim und
Melverdoe 1007 sowie Rautheim 1031 erwähnt werden, taucht
Mascherode erst 1192 im Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt
auf: Das Kloster Riddagshausen tauschte damals vom Domstift
Halberstadt 2 Hufen in Marsceroth ein.
Dem
Kloster Riddagshausen gelang allmählich die Inbesitznahme des
ganzen Dorfes: 1204 erwarb es von König Otto IV. 6 weitere
Hufen in Marsekerod und das Kohliholz und erhielt diese
Erwerbungen in villa Mascherode 1208 vom Bischof von
Halberstadt bestätigt. Dieser überließ 1219 dem
Zisterzienserkloster auch die Kirche mit der Vogtei in
Marsceroth und Pfalzgraf Heinrich schenkte vermutlich
noch im selben Jahr das Kirchenpatronat.
Nachdem die Mönche das ganze Dorf erworben hatten, richteten
sie einen Gutshof, eine sogenannte Grangie ein, auf der
bereits 1248 ein "magister" Dietrich in Marscheroth bezeugt
ist, um ihren Ordensregeln gemäß neben den täglichen Stundengebeten
durch ihrer eigenen Hände Arbeit von der Landwirtschaft zu leben.
Diese Grangien litten aber bald an Nachwuchs, sodaß der Herzog dem
Kloster 1335 gestattete, in Mascherode wieder Bauern
anzusiedeln.
Nach
der Wiedergründung gehörte Mascherode völlig dem Kloster
Riddagshausen. Der Konvent und an seiner Spitze der
Abt war Grundherr aller Höfe, zog den Zehnten ein und
übte die niedere Gerichtsbarkeit aus. Außerdem betreuten die
Mönche auch weiterhin das Dorf jahrhundertelang kirchlich, denn
erst nach der Reformation wurde Mascherode 1576 zum Pfarrsitz
erhoben.
Mascherode wurde in seiner langen Geschichte immer wieder in
die Kämpfe zwischen dem Herzog von
Braunschweig-Wolfenbüttel und der freien
Hansestadt hineingezogen und daher mehrfach von beiden Seiten
ausgeraubt, geplündert und zerstört; besonders schlimm war es 1492,
während der Reformationswirren von 1542 bis 1553, 1602, 1605, 1615
und im Dreißigjährigen Krieg. Als die Herzöge schließlich 1671
die Stadt Braunschweig erfolgreich belagern und erobern
konnten, schlugen sie ihr Heerlager in den Riddagshäuser
Klosterdörfern auf, alleine in Mascherode starben damals über 20
verwundete Soldaten.
Die
Abhängigkeit vom Kloster fand erst im 19. Jahrhundert ihr Ende.
Nach Auflösung des Klostergerichtes Riddagshausen kam Mascherode in
westphälischer Zeit 1807 zum Landkanton Wolfenbüttel im
Osten und wurde 1814 ein Teil des neugebildeten Kreisgerichts
Riddagshausen, aus dem später der
Landkreis hervorging.
In den
1830er und 1840er Jahren wurden dann die Grundabgaben, die Hand-
und Spanndienste und der Zehnt ans Kloster abgelöst und
die Bauern Eigentümer ihrer Höfe. Die 1847 bis 1853 durchgeführte
Separation und einschneidende Änderungen in der Landwirtschaft
wie die Abschaffung der Dreifelderwirtschaft, die Einführung von
künstlichem Dünger und der Anbau von Zuckerrüben führten zum
Wohlstand der Bauern.
Mitte
des 19. Jahrhunderts erlangte der südlich des Dorfes lagernde
Kalkstein wirtschaftliche Bedeutung. Die Bauern Bötel und
Friese bauten als erste den Kalkstein ab, Ende des 19. Jahrhunderts
errichtet Conrad Mesecke eine Kalkhütte und schließlich entstand
1903 durch Rudolph Bannow ein großes Kalkwerk. Die Fabrik brachte
neues Leben in das Dorf, aus ganz Mitteleuropa waren Saisonarbeiter
beschäftigt. Das Werk kam in den 20er Jahren mit der
Weltwirtschaftskrise zum Erliegen und konnte nur noch
behelfsmäßig bis in die 50er Jahren fortgeführt werden. Ein
weiterer großer Arbeitgeber war im beginnenden 20. Jahrhundert die
Voßsche Gutsverwaltung. Viele Polen kamen in zu dieser Zeit
nach Mascherode, einige blieben auch dauerhaft.
Trotz
dieses relativen Aufschwungs blieb Mascherode landwirtschaftlich
geprägt, wenn auch Handwerker und Pendler nach Braunschweig schon
zahlenmäßig unahmen. Eine Zäsur war dann das Ende des Zweiten
Weltkrieges. Nun kamen zahlreiche Flüchtlinge und
Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen
Ostgebieten nach Mascherode, woraufhin sich die Einwohnerzahl
nahezu verdoppelte. Viele der Neuankömmlinge siedelten sich in den
1950er Jahren am Südrand des Dorfes an.
Ab dem
60er Jahren begann ein weiterer Bevölkerungsschub durch aus
Braunschweig Zugezogene, die sich in Mascherode Häuser bauten.
Gleichzeitig setze ein Rückgang der Landwirtschaft ein; Mascherode
entwickelte sich vom Bauerndorf zum reinen Wohnort.
Im
Jahr 1974 kam der Ort im Zuge der Verwaltungsreform zur Stadt
Braunschweig, nachdem schon 1934 Teile der Feldmark für den Bau der
"Siedlung Mascherode" (seit 1955 Braunschweiger Südstadt )
eingemeindet worden waren.
Ein 1/1 er Tradi-Listing ist
nicht gerade eine Doktorarbeit..aber wer es genauer wissen will,
dem sei gesagt, dass die Infos sowohl aus der Mascheroder
Dorfchronik als auch zum Teil von Wikipedia sind.