Das Vermächtnis der
Kräuterhexe
Vor langer, langer Zeit lebte einmal
eine kleine, alte Kräuterhexe in einem kleinen, alten Wald. Die
Menschen kamen von nah und fern zu ihr, denn sie war freundlich und
hilfsbereit und wusste für jedes Wehwehchen einen hilfreichen Tee,
für jedes Zipperlein eine mildernde Salbe und für jedes Gebrechen
ein heilsames Kraut.
Oft war ihr einziger Lohn das
glückliche Leuchten in den Augen der armen Menschen, denen sie
half, daher besaß sie nicht viel. Die wenigen Habseligkeiten die
ihr am Herzen lagen verwahrte sie in einer kleinen hölzernen Dose.
Niemand wusste, welche Geheimnisse darin verborgen waren, denn sie
pflegte die Dose stets sorgfältig vor allzu neugierigen Augen zu
verstecken.
Das gute Kräuterweiblein mochte
bestimmt schon an die 130 oder gar 140 Jahre alt gewesen sein, als
es eines Tages fand, es sei nun an der Zeit einen Nachfolger zu
suchen und sich zur Ruhe zu setzen. Um die Menschen gut versorgt zu
wissen, wollte sie als Lehrling nur den annehmen, der sich zuvor
als würdig erwies und ihre Prüfung bestand. Nun, bis heute hat
niemand ihren Platz eingenommen, und so ist die Kräuterhexe
irgendwann, nach vielen Jahren vergeblichen Wartens, einfach
verschwunden.
Ihr Rätsel jedoch, das den würdigen
Nachfolger zum geheimen Versteck ihrer Besitztümer führen sollte,
erzählt man sich noch immer in dunklen Nächten tuschelnd am
Lagerfeuer.
Ich habe es für Euch aufgeschrieben
– vielleicht findet sich ja doch noch jemand, der schlau
genug ist, diese Prüfung zu bestehen und sich auf die Suche nach
dem Vermächtnis der Kräuterhexe zu machen….
„Dies soll meine Prüfung sein: findet
heraus, welche Heilpflanzen ich hier beschreibe! Eine kleine Hilfe
will ich Euch dazu gewähren: ich gebe Euch die Buchstaben vor, Ihr
müsst sie nur noch ordnen – das sollte nicht allzu schwierig
sein.
1. TLICESKLOHR
Die erste Pflanze wird schon seit der
Antike medizinisch genutzt, jedoch ist hier größte Vorsicht
geboten: all ihre Bestandteile, auch die schwarzen Früchte, sind
hochgiftig! Dies trifft zwar auch auf ihre Blätter zu; aus ihnen
lässt sich aber ein Wirkstoff extrahieren, der krampflösend ist. So
fand die gesuchte Pflanze Verwendung als Schmerzmittel, und ihre
Wurzeln und Blätter wurden zur Behandlung vieler verschiedener
Krankheiten (z.B. Keuchhusten oder Epilepsie)
eingesetzt.
2. OMENDINGER
Die zweite Pflanze hat aufgrund ihres
Gerbstoffgehalts eine adstringierende und entzündungshemmende
Wirkung, daher wurde sie schon im 15. Jahrhundert auf dem
Schlachtfeld verwendet um Schusswunden zu verarzten.
Innerlich könnt Ihr die Pflanze bei
Durchfall und bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich
einsetzen, äußerlich als Umschlag bei Entzündungen der Haut.
Homöopathische Zubereitungen verwendet man bei
Bronchitis.
3. NASI
Aus der dritten Pflanze kann man Öl und
Tee herstellen, die bei Blähungen, Koliken, Verdauungsbeschwerden
und Krämpfen helfen. Sie wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd
und schleimlösend – daher wird sie auch als Hustenmittel
verwendet.
Man verwendet diese Pflanze aber auch
zur Herstellung von Spirituosen, Likören Brot, Back- und Süßwaren.
Durch das Kauen der Samen kann man Knoblauch-Mundgeruch
neutralisieren, und in Indien kaut man sie nach dem Essen, um den
Atem rein zu halten und die Verdauung zu fördern.
4. IGRWEN
Die Wurzel der vierten Pflanze ist im Geruch angenehm aromatisch,
im Geschmack brennend scharf und würzig; sie wird auch für die
Zubereitung exotischer Speisen verwendet und ist als Limonade
beliebt.
Nun aber zu ihrer Heilkraft: man sagt,
sie rege die Bildung von Magensaft, Speichel und Galle, die
Verdauung, den Kreislauf und die Durchblutung der Haut
an.
Außerdem soll sie gelegentlich gegen
Seekrankheit oder Schwangerschaftsübelkeit geholfen haben, und auch
bei Magengeschwüren, Kopfschmerzen und rheumatischen
Gelenkbeschwerden wurde vereinzelt von einer günstigen Wirkung
berichtet…dies ist aber nicht belegt.
5. AEROLAVE
Die fünfte Pflanze ist ein echtes
Multitalent - in Ägypten und den asiatischen Ländern wissen die
Menschen das bereits seit vielen tausend Jahren. Schon im 1. Jh. n.
Chr. wurde von einem griechischen Arzt die adstringierende,
austrocknende, den Körper verdichtende, den Bauch lösende, den
Magen reinigende Kraft dieser Pflanze beschrieben; mit Wasser
getrunken sollte sie gegen Gelbsucht helfen, aber auch als
Abführmittel und aufgetragen bei Wunden und Geschwüren wirken. Zur
Haut- und Schönheitspflege nutzten bereits Nofretete (14. Jh. v.
Chr.) und Kleopatra (69-30 v. Chr.) den Saft der gesuchten
Pflanze.
Man kann den Saft äußerlich bei
Verbrennungen, Schürfwunden, Sonnenbrand, trockener Haut, Ekzemen,
Hautpilzinfektionen, Geschwüren und vielen anderen Hautentzündungen
oder Hautverletzungen nutzen; innerlich hilft er wegen seiner
abführenden Wirkung bei Verdauungsbeschwerden.“
Hast Du
alle Pflanzen gefunden? Dann kannst Du nun errechnen, wo das
Versteck ist:
1. _ _ _
_ _ _ _ _ _ _ _ (A = 1. Buchstabe 1. Wort - 20) (F = 9. Buchstabe
1. Wort -2)
2. _ _ _
_ _ _ _ _ _ _ (B = 6. Buchstabe 2. Wort + 1) (G = 3. Buchstabe 2.
Wort +1)
3. _ _ _
_ (C = 3. Buchstabe 3. Wort) (H = 4. Buchstabe 3. Wort
-10)
4. _ _ _
_ _ _ (D = 3. Buchstabe 4. Wort) ( I = 1. Buchstabe 4. Wort -
1)
5. _ _ _
_ _ _ _ _ (E = 1. Buchstabe 5. Wort + 2) (J = 4. Buchstabe 5. Wort
- 3)
Hier die
Formel: N 51° A B . C D E E 006° F G . H I J
Die Lösung dieses Rätsels kannst Du hier überprüfen:
Geochecker.com.