Als lokalpedantisch verschrobenen Versuch, den oder die historisch interessiert geocachenden Hobbyschatzsucher in geschichtsträchtige, wenn auch weitestgehend vergessene Überreste dessen zu führen, was einst als größter Pulverproduzent des Dritten Reichs in und um die Gemeinde Bomlitz zweifelhaften Ruf erlangte, präsentiert das Team Bretterwetter an dieser Stelle eine Reihe (teils) ebenso kleiner, wie informativer Caches mit dem Hintergrund, vergangenes in Erinnerung zu behalten und neues über das Gestern zu erfahren – hierbei macht es Sinn, jede einzelne Station zu finden, um am Ende die Koordinaten für den Bonus zu erhalten: Living With The Past!
Die Chronik munitionsbedingter Explosivstoffproduktion in Bomlitz beginnt um 1815, erlangt bereits im 1. Weltkrieg ein gewisses Ansehen bei der Erzeugung militärischer Sprengstoffe, gipfelt mit der 1938 gegründeten Eibia GmbH in einer Betreibergesellschaft von fünf Werken mit zeitweise über 12500 Beschäftigten unter Leitung des Heereswaffenamtes und erzeugt fast ein Drittel der für den Krieg benötigten Pulvermengen von Deutschland. Die hierbei im Kriegsverlauf eingesetzte Menge aus Zwangsarbeitern nimmt rapide zu und verschuldet neben zahlreichen Explosions- und Brandunfällen bis 1945 trotz diverser Sicherheitsvorkehrungen insgesamt rund 2000 Tote durch Unterernährung, Willkür, Entkräftung und Krankheiten.
Als zweiten Teil unseres historischen Abstechers zeigen wir Euch mit diesem Kurzmulti das neben dem Namensgeber von Benefeld (Gebeinefeld) gelegene, bis vor noch gar nicht sooo langer Zeit noch in Betrieb laufende Wasserwerk der Eibia, das zwar relativ vermuggelt, leider abgeschlossen, aber durchaus sehenswert ist, kurz vor dem sich relativ lässig am Rande des Sportplatzes kraftfahrzeugliche Cachebegleitung abstellen läßt und dessen Finale sich jetzt nicht mehr ganz in Kaffeemaschinenwurfreichweite befindet, sich dafür aber deutlich knackiger gestaltet. Nachdem das alte Final gemuggelt wurde, ist der Start der immer noch kleinen Runde jetzt um ein paar Meter verlegt und verkleinert worden, der fast allen Loggern vor April 2011 bekannte „Knackpunkt“ an Ort und Stelle belassen und der Rest des Weges anstatt der alten, kleinen Dose durch vier neue Zwischenstationen und ein absolut nicht (!) für klaustrophobische Leute geeignetes, nicht ganz ungefährliches Final in der Unterwelt erweitert worden.
Außer einer Taschenlampe und festem Schuhwerk (sowie im Sommer und für Frikadellenliebhaber ggf. einer Machete) ist allerdings keine Zusatzausrüstung notwendig.
Bitte geht diesen Cache NICHT alleine an! Passt auf dem Weg zum Finale genau auf, wo Ihr hintretet! Betretet das Final NUR einzeln und macht da drinnen keinen Quatsch – die Fußstütze ist nur ein minimales Hilfsmittel und es ist weder notwendig, noch erwünscht oder ratsam, „tiefer“ vorzudringen! Außerdem empfehlen wir, Kinder zu Hause zu lassen und den Cache nur tagsüber in Angriff zu nehmen. Denkt daran: Jeder ist für sich selbst verantwortlich und handelt auf eigene Gefahr!
Am Ende findet sich nun ein für Caches übliches mittelgroßes Behältnis, das neben dem Logbuch, ähnlich wie bereits bei LWTP-1, ein paar Lettern (E) enthält, welche Ihr Euch abermals hinterlegen (aber nicht mitnehmen) und für den Wächter bereithalten solltet!