Meeresgrund in
Falten
„Am oberen
Flusslauf der Eder, nahe der Grenze zu Hessen, liegt die Ortschaft
Beddelhausen. Sie gehört zur Stadt Bad Berleburg im Wittgensteiner
Land (Nordrhein-Westfalen). Hier finden wir am südwestlich
gelegenen Ederufer den ehemaligen Gemeindesteinbruch des Ortes, der
sofort durch seinen beeindruckenden Faltenbau auffällt.
Die gefalteten Gesteine sind dunkle Kieselschiefer, häufig auch als
Lydite oder Radiolarite bezeichnet. Die sehr harten kieseligen
Gesteine verdanken ihre Härte einem hohen Anteil an Siliziumdioxid,
in anderer Form als Quarz bekannt. Sie sind meist gleichmäßig
gebankt, wobei die Stärke der Bänke im Durchschnitt bei 10 cm
liegt.
Geografisch gehört diese Region zum Rheinischen
Schiefergebirge.
Wie sind diese
Gesteine entstanden?
Vor etwa 340 Mill. Jahren begann die Entstehungsgeschichte dieser
Gesteine. Damals erstreckte sich dort, wo heute der Ort
Beddelhausen liegt, ein ausgedehntes Meer, das weite Teile des
heutigen Europa bedeckte. Am Grunde dieses Meeres setzte sich nach
und nach feine Tontrübe ab, die vom entfernt gelegenen Festland
über Flüsse eingeschwemmt wurde. Im Meer lebten damals vor allem
Radiolarien (Strahlentierchen) in sehr großer Zahl. Diese fielen
nach ihrem Absterben in den Tonschlamm und wurden dort mit
eingebettet. Zeugen vulkanischer Aktivitäten in der weiteren
Umgebung sind Vulkanaschen, die weit durch die Luft transportiert
und ebenfalls am Meeresboden abgelagert wurden. Diese findet man
heute als dünne Aschenlagen (Tuffe) zwischen den
Kieselschiefern.
So lagerte sich Schicht auf Schicht am Meeresboden ab und durch die
enorme Auflast der Ablagerungen (Sedimente) wurden die lockeren
Tone immer stärker zusammengepresst, verfestigt und schließlich zu
Tonstein umgewandelt. Dieser lang andauernde Vorgang wird von den
Geowissenschaftlern als Diagenese bezeichnet.
Wie kann so ein
hartes Gestein gefaltet werden?
Etwa 300 Mio. Jahre vor heute begann die Entstehung des Rheinischen
Schiefergebirges. Die ursprünglich waagerecht abgelagerten
Schichten wurden – verursacht durch die Kollision zweier
Kontinentalplatten – unter starkem Druck und
hohenTemperaturen zusammengepresst, dabei verfaltet und auch
herausgehoben. Wenn der Druck zu hoch wurde, rissen auch größere
Gesteinspakete ab und wurden übereinander geschoben. Diese
Störungen in den Gesteinsschichten nennt man Verwerfungen. Durch
die herausgehobenen Gesteinsschichten entstand ein Gebirge, ähnlich
den Alpen, wie wir sie heute kennen. Dieses Gebirge wurde aber
rasch wieder zu einem Rumpfgebirge eingeebnet und blieb seit jener
Zeit bis heute Festland. Ab der späten Tertiär-Zeit (ca. 3 Mio.
Jahre vor heute) wurde nach einer erneuten Hebung des Gebirges dann
das heutige Landschaftsbild geprägt.
Wofür hat man
die Steine abgebaut?
Im Steinbruch Beddelhausen wurde der Kieselschiefer früher
gebrochen um damit vor allem die Straßen und Wege der näheren
Ortsumgebung zu beschottern. Das widerstandsfähige Kieselgestein
war dafür bestens geeignet. Man findet in der Region viele
Steinbrüche, die speziell zu diesem Zwecke angelegt wurden. So
besaß annähernd jeder Ort, je nach Gesteinsvorkommen im Untergrund,
seinen eigenen Gemeindesteinbruch.
Somit gibt uns der
offengelassene Steinbruch von Beddelhausen heute einen
hervorragenden Einblick in den Untergrund und zeigt uns in
beeindruckender Weise den Aufbau und die Struktur des Rheinischen
Schiefergebirges, eines sehr alten Faltengebirges.
Der Steinbruch ist heute als Naturdenkmal
geschützt.“
Quelle: Geologischer Dienst NRW
Logbedingung:
Die
Informationstafel vor Ort gibt Dir die Antworten auf folgende
Fragen, die Du uns bitte über unser GC-Profil zusendest:
1. Wie nennt man die erdgeschichtliche Zeit, in der die Entstehung
des Rheinischen Schiefergebirges begann?
2. Was stellt das folgende Bild dar?
Du kannst den Cache
direkt loggen. Sollte es Probleme geben, werden wir uns bei Dir
melden.
Es ist keine Logbedingung, aber es wäre schön, wenn Du ein
interessantes Foto vom Steinbruch mit Deinem Log hochladen
würdest.
Wer sich für den
Schieferabbau interessiert, findet in der näheren Umgebung bei
N51°01.411/E8°23.147 ein Besucherbergwerk. Es kann von April bis
Oktober mittwochs um 15 und 16 Uhr oder samstags um 14 und 15 Uhr
besichtigt werden. Eintritt 2€ für große und 1€ für
kleine Cacher.
Viel Freude bei
der Erkundung!
Geohummel
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English version: |
Bent
seaground
On the upper Eder
river the village Beddelhausen is located, part of Bad Berleburg in
the Wittgenstein county, Northrhein-Westfalia. Here you find a
former municipial quarry with remarkable bending of the layers of
rock.
The bent layers of rock are dark slate containing some quarzite,
the rock is rather hard. The plates are typically 10 cm thick.
Geographically the area belongs to the “Rheinisches
Schiefergebirge”.
What is the
origin of these rocks?
Round about 340 Mio. years ago in this area there was a large sea,
almost the size of present-day Europe. Clay settled at the ground
of this sea, and in this clay the remains of very small animals
called Radiolarii were embedded. When vulcanos near the sea
erupted, layers of tuff formed, eventually between the layers of
clay.
This way many layers were formed one on top of the other, and the
pressure of the layers above converted the clay to slate. This
process took a long time and is called diagenesis.
How can such a
hard rock get bent?
Round about 300 Mio. years ago the mountains called
“Rheinisches Schiefergebirge” were beginning to get
formed. The layers which were all horizontal in the beginning got
pressed between two large tectonic plates, they bent and raised
them. When the pressure was too high, large blocks of rock were
broken off and pushed on top of each other. This way a mountain was
formed, just like the Alps. This mountain was later levelled, but
it remained above sea level. About 3 Mio. years ago it was raised
again, this created the present landscape.
What were the
rocks used for?
Years ago the slate was broken in the quarry of Beddelhausen in
order to use this material for building streets and paths around
the village. The hard rock was a perfect material for this. There
were many quarries for this purpose. Typically, each village had a
municipal quarry, depending on the rock underground.
Thus the open
quarry of Beddelhausen allows us to take a look at the underground
and shows us the structure of the mountain “Rheinisches
Schiefergebirge” in an impressive way.
The quarry today is a protected natural monument.
Logging the
Cache:
Please read the
information table at the site carefully, then you should be able to
answer the following questions, and send the answers to our GC
profile:
1. What is the name of the geological age, in which the forming of
the mountains called “Rheinisches Schiefergebirge”
started?
2. What is it the following picture shows?
You can log the
cache without prior release. If there are any issues, we will
contact you.
It's not required for logging, but it would be nice if you upload a
picture of the site together with your log.
If you are
interested in slate mining, you can find a mining museum at N51°
01.411/ E8°23.147, open April to October on Wednesdays 3 and 4 pm
and Saturdays 2 and 3 pm.
Have a lot of
fun!
Geohummel