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Kliekener Kieselgur EarthCache

Hidden : 9/16/2010
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:


Um diesen Cache loggen zu dürfen begib dich zu den angegebenen Koordinaten. Da an diesem schützenswertem Geotop leider keine Infotafeln angebracht sind, werden zum Teil nicht geologische Fragen gestellt:

1. Welche Farbe hat das ältere Gestein, welches sich unterhalb der hier sichtbaren weißen Kieselgurschicht befindet?

2. Welche Ausdehnung hat der Aufschluss der ehemaligen Westwand in seiner Ost-West-Ausdehnung? Schätze (oder miss mit deinem GPS) die Länge der Abbruchkante, vor der du stehst.

3. Auf der anderen Straßenseite seht ihr den Kieselgurtagebau der Firma Röder. Nach welchem Paragraphen sollen sich die Kraftfahrer beim Verlassen des Grubengeländes richten?

Sende die Antworten auf diese Fragen bitte an mich und ich werde euch bei richtiger Beantwortung die Logerlaubnis erteilen.

Auch wenn es nur noch optional ist, bitte ich euch dennoch um ein, an den Koordinaten aufgenommenes Foto (Inhalt wird euch selbst überlassen).

 

Kieselgur

Kieselgur, ist ein natürliches, weißliches, pulvriges Mineral, welches aus den skelettartigen Überresten einzelliger, fossiler Kieselalgen (Diatomeen) besteht. Diatomeen sind in der Lage, das im Wasser gelöste Siliziumdioxid aufzunehmen und daraus eine feste skelettartige Schale zu bilden. Dadurch bildet sich ein dauerhafter, glasklarer und durchsichtiger Panzer. Diese Schale ist ein poröses und gleichzeitig hochfestes Gerüst aus amorphem Siliziumdioxid, zum Schutz der Kieselalge.

KieselalgeGrundsätzlich kann man Diatomeen (Kieselalgen) anhand ihres ursprünglichen Lebensraumes in Süßwasser- und Salzwasserdiatomeen einteilen. Zur Zeit sind ca. 10.000 unterschiedliche Varianten dieser Algenspezies bekannt, die in Größen von 5 bis 100 Mikrometer vorkommen und in verschiedensten physikalischen Formen auftreten.

„Gu(h)r“ ist ein niederdeutscher Volksausdruck mit der Bedeutung „feuchte, aus dem Gestein ausgärende Masse“.

Kieselalge 1000fach vergrößertDie mikroskopisch kleinen, einzelligen Kieselalgen sind Hauptbestandteil des Phytoplanktons. Sie sind Grundlage der marinen Nahrungskette. Im Erdzeitalter des Känozoikum, in der Periode Quartär und Tertiär (vor 1 bis 65 Mio Jahren) gab es Massenvorkommen an Kieselalgen, deren Skelette große Lagerstätten, die Kieselgur ausbildeten. Diatomeen (Kieselalgen) leben auch heute noch in Ozeanen und Süßwasserseen als Nahrungsgrundlage für viele Wasserbewohner. Die Photosynthese dieser Algenspezies trägt darüber hinaus zu einem erheblichen Anteil an der Sauerstofferzeugung der Erde bei.

Aufgrund der Sedimentation abgestorbener Diatomeen entstehen in den Gewässern Ablagerungsschichten, die sich teilweise über Äonen zu abbauwürdigen Kieselgurschichten entwickeln oder entwickelt haben. Aus geologischer Sicht ist Kieselgur ein aus fossilem Diatomeenschlamm entstandenes Sedimentgestein. Durch Landverschiebungen und – anhebungen im Laufe der Erdgeschichte wurden teilweise schon vor ca. 15 Mio. Jahren einige Ozean- und Seeflächen trockengelegt. Einige dieser Flächen haben Sedimentschichten, die in Schichtdicke und Reinheit einen bergmännischen Abbau der Kieselgur ermöglichen. Aufgrund seiner Materialeigenschaften, leicht und hochporös, ist Kieselgur ein geschätzter Rohstoff und findet dadurch eine verbreitete technische Anwendung.

Geologie

Die ehemalige Kieselgurgrube in Klieken ist regionalgeologisch ein Teil der Flechtingen-Roßlauer Scholle, die sich im Nordwesten von der Niederung des Drömling nach Südosten bis Magdeburg und weiter nach Roßlau erstreckt und ist gleichzeitig ein Teil der ehemaligen Westwand. Die Kieselgur liegt hier als Hüllstockwerk vor.

Die geologischen Verhältnisse in Sachsen-Anhalt werden durch einen Stockwerksbau charakterisiert. Hierbei lassen sich folgende Einheiten voneinander abgrenzen:

  • Grundgebirgsstockwerk
  • Übergangsstockwerk
  • Tafeldeckgebirgsstockwerk
  • Lockergesteinsstockwerk.

Die Flechtingen-Roßlauer Scholle wird dem Grundgebirgsstockwerk zugeordnet.

Das Grundgebirgsstockwerk umfasst die ältesten Schichtglieder (Paläozoikum, vorwiegend Devon und Unterkarbon). Es sind Festgesteine, die durch tektonische Prozesse gefaltet, geschiefert und geklüftet wurden. Infolge dieser varistischen Gebirgsbildung entstand eine konsolidierte Erdkruste im mitteldeutschen Raum, die vor ca. 248 bis 65 Mill. Jahren in einzelne Schollen zerbrach.

Die Flechtingen-Rosslau-Scholle bildet zusammen mit der Calvörde-Scholle, der Oschersleben-Bernburg-Scholle und der Halle-Wittenberg-Scholle die Börde-Scholle, eine von Kreidesedimenten umgebene blockartige, 60-70 km breite Aufragung des präkretazischen Untergrundes. Diese meist durch mächtige jüngere Abfolgen überdeckten Gesteine besitzen im tieferen Untergrund eine weite Verbreitung. Nur an wenigen und eng begrenzten Aufragungen – wie im Mittel- und Unterharz oder der Flechtingen-Roßlauer Scholle – treten sie an die Oberfläche. Als Baustoffe und Festgesteinsrohstoffe liegen hier Grauwacke, Quarzit, Granit, Diabas, Keratophyr und Massenkalk (und lokal Kieselgur) als in Nutzung befindliche oder potenziell wichtige Lagerstätten vor.

Vorkommen

In Deutschland wurde Kieselgur noch in der Lüneburger Heide und in Oberhessen abgebaut.

Mehrere Meter starke Kieselgurschichten befinden sich weltweit vereinzelt in Tschechien, in Colorado und Nevada (USA). Teilweise findet sich Kieselgur in Wüsten auch an der Oberfläche. Der Abrieb des Kieselgurs auf solchen Flächen (etwa in der Bodélé-Senke in der Sahara) gehört zu den bedeutendsten Quellen klimawirksamen Staubs in der Atmosphäre.

Historisches

Das Kieselgurvorkommen bei Klieken war schon lange bekannt. Im Mai 1617 hörte der Kurfürst Johann Georg von Sachsen, dass in der Nähe vom anhaltischen Klieken, in einem Sandberg Mehladern gefunden worden seien. Diese Erde würde nach dem Trocknen wie Mehl (Kliekener "Bergmehl“) aussehen. Tatsächlich hatte es sich herumgesprochen, dass man daraus Brot backen könne. An dem gebackenen Brot seien aber viele erkrankt oder sogar verstorben. Daraufhin hat man den Berg vorerst gemieden. In den immer wiederkehrenden Hungersnöten des 30-jährigen Krieges aber bediente man sich diesen "weißen Mehls", um damit den Brotteig zu strecken. Genau, wie der Zusatz von gemahlener Baumrinde, der auch üblich war, hatten beide Stoffe allerdings keinen Nährwert. Sie machten den Hunger nur weniger fühlbar, weil sie eben wie "ein Stein im Magen" lagen. Das Kliekener Wundermehl führte schließlich zur Sagenbildung, die darin gipfelte, dass nur arme Leute dieses Mehl vertragen würden und es Reichen nicht bekomme. Erst viel später wurde das Kliekener Wundermehl wissenschaftlich untersucht. Der Mikrologe Christian Gottfried Ehrenberg legte im Dezember 1838 seine Forschungsergebnisse der Akademie der Wissenschaften zu Berlin vor und erst in den 80iger Jahren des 19. Jahrhundert untersuchte dann Professor Ströse in Dessau die Lagerstätten am Südabhang des Flämings genauer und wies auf die Möglichkeit der Ausnutzung hin.

Verwendung

  • Schon Alfred Nobel nutzte die Eigenschaften der Kieselgur zur Herstellung von Dynamit.
  • Der Celler Ingenieur Wilhelm Berkefeld erkannte die Filtrierfähigkeit und entwickelte die aus Kieselgur gebrannten Filterkerzen. Bei der Cholera-Epidemie in Hamburg 1892 wurde dieser Berkefeld-Filter erfolgreich eingesetzt.
  • Der getrocknete und sehr fein gemahlene Kieselgur wirkt außerdem als Insektizid (Bsp. Rote Milbe der Hühner). Hier wirkt das physikalische Prinzip der Austrocknung, in Verbindung mit den mechanischen Eigenschaften: scharfkantige Partikel schädigen Extremitäten und Mundwerkzeuge der Insekten, dringt in Tracheen (Atemöffnungen) und ersticken diese. Dadurch können sich keine Resistenzen entwickeln, wie bei chemischen Produkten. Zudem hinterlässt Kieselgur keine schädlichen Rückstände in Fleisch und Eiern.

 

Viel Spaß beim gemeinsamen Hobby wünscht Puflatsch!

 

Quellen:

  • http://www.roeder-kieselgur.de
  • Rohstoffbericht des Landesamtes für Geologie und Bergbau des Landes Sachsen-Anhalt
  • IDPA – International Diatomite Producers Association (Mitglied bei IMA-Europa)

 

englisch:

Diatomaceous earth is a natural, whitish powdery mineral, consisting of the skeletal remains of unicellular, fossil diatoms. Diatoms are able to absorb the dissolved silica out of the water, and to form this to a solid skeleton shell. This creates a durable, crystal-clear and transparent armour. This shell is a porous, high-strength structure of amorphous silicon dioxide, for the protection of the diatom. Diatoms are the main component of the phytoplankton and the basis of the marine food chain. The photosynthesis of algae species also contributes to a significant share of the oxygen production of the earth. Because of the sedimentation of dead diatoms, deposited layers occurred in the waters. From a geological point of view, diatomaceous is a sedimentary rock, which is the result of fossil diatoms. By shifting the country, before about 15 million years, some ocean and lake surfaces was been partially drained. Some of these areas have sediment layers, which, because of the purity and the thickness of the layers, allow the mining of diatomaceous earth. Due to its material properties, light and highly porous, diatomaceous earth is a valued commodity and finds a widespread technical application.

Geology

The former "Westwand" is in regional geology a part of the Flechtingen-Roßlauer plaice, located from the Drömling (northwest) to Magdeburg (southeast) and extends further to Roßlau. It is also part of the former west wall. The diatomaceous earth is present here as "Hüllstockwerk". The geological conditions in Saxony-Anhalt are characterized by a “storey building”. The Flechtingen-Roßlauer soil is assigned to the “bedrock storey”. The basement floor contains the oldest layer elements (Paleozoic, mainly Devonian and Carboniferous). These are hard rocks that folded by tectonic processes. As a result of this Variscan orogeny, a consolidated Earth's crust was formed in central Germany. This crust was broken, from about 248-65 million years ago, in single hercynian trending blocks. The Flechtingen-Rosslau-Scholle, together with the Calverton-floe, the Oschersleben-Bernburg-floe and the Halle-Wittenberg-floe, shapes the Börde-floe. To use as construction materials and raw materials here exists important reservoirs of greywacke, quartzite, granite, diabase, Keratophyr and reef limestone (and locally diatomaceous earth).

Use

 Even Alfred Nobel used the properties of diatomaceous earth for the production of dynamite.

The Celle engineer Wilhelm Berkefeld recognized the filterability and developed from the burnt of diatomaceous earth filter cartridges. During the cholera epidemic in Hamburg in 1892 this Berkefeld filter has been used successfully.

The dried and finely ground diatomaceous earth also acts as an insecticide (eg red mite of chickens). This affects the physical principle of dehydration, in conjunction with the mechanical properties: sharp-edged particles damaging limbs and mouthparts of the insect, invades trachea (breathing openings) and stifle it. This can not develop resistance, as in chemical products. In addition, diatomaceous earth leaves no harmful residues in meat and eggs.

to log the Earthcache please go to the given coordinates. Because there are no information panels are attached on this worth protecting Geotop, I want you to ask some partially not geological questions:

1. What color is the older rock, which is below the visible white diatomaceous earth layer here?

2. How many meters long is the explanation of the former west wall in its east-west extension?

3. On the other side of the street you see the Kieselgurtagebau from the Company Roeder. According to which paragraphs should be directed at the drivers, when leaving the area?

Please send the correct answers to these questions to me and I will give you the log permission. If you want, please take a photo and add this to your log.

Additional Hints (No hints available.)