Falls du vor dem Jahre 1900 auf die Welt gekommen bist, weisst du, dass am Startpunkt unter dir ein Fluss fliesst, nämlich der Birsig. Allerdings war der Birsig auch damals nur noch weiter vorne beim Fischmarkt sichtbar. Deutlich länger ist es her, dass der Birsig auch hier, wo du stehst, ebenfalls offen verlief – davon zeugt ein Schild am Rathaus. Geh hin, ich helfe dir beim Lesen:
Anno domini MDXXVIIII uff den XIII tag brachmonats ist der Birsich unversehenlicher Wassergüs halber so gros geworden, dass er bitz hieher unden an diese Tafel geflossen ist, darvon einer Stat Bassel un der Burgerschaft gros schad entstundt.
Darnach im A Jar uf den IIII tag des hewmonats ward der Birsich abermollen so gross, das er biss an disen mone flos und aber von einem berg am anderen gieng. Got behut unss vor ubel alle Zitt.
Zurück bei den Startkoordinaten: Hier mündete früher ein besonderer Nebenfluss des Birsig – das Thema dieses Caches! Folge diesem unterirdischen Nebenfluss nun 60 Schritte nach Westsüdwesten und gehe dann nach 180 Schritte nach Südsüdosten bis zu den Koordinaten
N 47°33.[A-1140] E 007°35.[A-1274]
Der Platz, auf dem du nun stehst, gibt dem gesuchten Bach den Namen: Der Rümelinsbach, oder eben – wenigstens 72 Stunden pro Jahr – auch Rimpis genannt. Hier stand die Rümelinsmühle, bis sie 1957 abgerissen wurde.
Du findest zwei Steintafeln mit Jahreszahlen am Platz. Nimm die kleinere der beiden Zahlen, B. Sie bezieht sich auf den Umbau der mittelalterlichen Mühle.
Seit 2017 gibt es ein Problem: Es wird gebaut. Du findest den "Weissen Mann" aber trotzdem, mehr als 100 Schritte dürften es nicht sein. In die kleine Gasse hinein. Um 1351 gebaut.
Begib dich zum Weissen Mann an den Koordinaten N 47°33.[B-1193] E 007°35.[B-1281].
Wenn der Weisse Mann offen hat, geh hinein und finde irgendwo an der rechten Wand Informationen zu den mittelalterlichen Gerberbottichen, die einst das Wasser unseres Baches nutzten – und unter deinen Füssen die Bottiche selber (oder wenigstens deren Abgüsse).
Wenn nicht, so merke dir wenigstens die Jahreszahl des Weissen Mannes, C. Folge sodann dem Gässlein mit dem sinnigen Namen bis zu seinem Ende – und damit auch dem (leider weiterhin unsichtbaren) Bach.
Danach folgst du dem Bach am ehesten, indem du die Koordinaten N 47°33.[C-1104] E 007°35.[C- 1051] ansteuerst, so direkt wie es halt geht. Du schaust zur Hausmauer und stellst fest: Der Bach hat seinen Namen geändert! Du begibst dich nun zur Hausnummer 9. Du findest sie zwar nicht wirklich, aber wenn es sie gäbe, wären darin die Industriellen Werke Basel IWB. Das macht in unserem Zusammenhang sehr viel Sinn, und der nicht vorhandenen Hausnummer gegenüber findest du ein Bildnis der IWB, was zu unserem mittelalterlichen Bach ebenfalls bestens passt: Denn unser Bach war einst einer der wichtigsten Energy Backbones der mittelalterlichen Stadtindustrie!
Nennen wir die im Künstlerpseudonym enthaltene Zahl D und begeben wir uns zu N 47°33.[D-3873] E 007°35.[D-3758].
Aha, eine Mühle und weit und breit immer noch kein Bach! Aber langsam kommen wir dem Wasser näher. Immerhin trieb hier noch bis 1905 das Wasser unseres lieben Baches die Mühle. Danach wäre das angeblich „nur zufällig stehengebliebene Relikt ohne historischen Wert“ beinahe abgebrochen worden. Nun aber ist es renoviert und wird wohl weitere 700 Jahre überdauern… Ja wann ist die Mühle denn gemäss Inschrift (spätestens) erbaut worden? Die Zahl heisst E, und wir begeben uns zu N 47°33.[E-1257] E 007°35.[E-1207], um einen ganz anderen Betrieb an unserem Energy Backbone kennenzulernen.
Wie heisst denn die Strasse, an die wir gelangt sind? Aha, nun also doch wieder! An der Hausnummer 6 befindet sich heute ein Unternehmen, das mit dem gesuchten nichts zu tun hat, denn bis 1721 stand hier eine Pulverstampfe. Dummerweise flog diese am 29. September jenes Jahres gründlich in die Luft, zusammen mit dem Pulvermacher, zwei Frauen sowie vier Kindern. Auch der Türbogen, der bestimmt so schön beschriftet war wie jener der Steinenmühle, flog in die Luft, so dass wir uns nun mit der Jahreszahl F des nahen Brunnens begnügen müssen.
Nun musst du dich, wie so oft im Leben, entscheiden: Wenn du ein Billet für den Zolli hast, so gehe zu den Koordinaten N 47°32.[F-916] E 007°34.[F-963]. Andernfalls nimm die Normalroute und gehe zu den Koordinaten N 47°32.[F-919] E 007°34.[F-1026]. Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Und wer zu Hause eh nur Wäsche zu waschen hätte, nimmt natürlich beide Wege, hintereinander ;-)
Zollivariante
Du befindest dich an jener Stelle, wo das Wasser unseres Baches das letzte Mal rauscht, bevor es entschwindet – oder in Richtung unserer Wanderung natürlich das erste Mal! Allerdings rauscht das Wasser nicht nur von allein, sondern auch ein paar Pferde, die keine sind, helfen ihm beim Rauschen. Ihr Gewicht sei G.
Das Pferdewasser ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Ein zweiter Teil unseres heutigen Rimpis strömt zwischen Vogel- und Affenhaus unterirdisch von der Zollimauer herunter und kurvt dann unter verschiedenen Tieren und Brücken hindurch, bis es an einem Gitter ebenfalls endgültig in Richtung Birsig entschwindet. Dort begrüssen wir den Zolli-Gönner Johannes Beck, der im Jahre H dem Zolli ein zünftiges Legat vermacht hat.
Während du dich nun an die Stelle N 47°32.[G-H-658] E 007°34.[G-H-713] begibst, grüsse dankbar das verbleibende Drittel des Rümelinbachwassers, weil es dich nämlich angenehm vor den Löwen schützt. Und dann lies weiter bei „Gemeinsam weiter“.
Normalroute
Du stehst an jener Stelle, wo den Rümelinbach das letzte Mal an seiner historischen Stelle rauschen hörst, wenngleich unterirdisch. Ein paar Meter stadteinwärts, an der Ecke der Mauer, wird sein Wasser seit 1993 nicht mehr entlang unserer Wanderung in die Stadt, sondern durch den Zolli auf der anderen Seite der Mauer Richtung Birsig geleitet. Zähle alle I Buchstaben der drei Wörter auf dem Gulli-Deckel.
Wandere nun zur Stelle N 47°32.[F-1133] E 007°34.[F-1319]. Näher geht’s leider nicht: „passage interdit“. Aber schau genau Richtung Osten: Das äusserst längliche Bauwerk unter deinen Füssen entstand 1901, justament auf gleicher Höhe wie unser Bach, und da verbannte man ihn – genau 70 Meter von dir entfernt – in einen Düker, eine Bachunterführung also. So sähe er von Nahem aus:
Wenn du es nicht aushältst, ohne einen Düker selber von Nahem zu sehen, so mach bei Zeit und Gelegenheit GC25NDY.
Zähle nun alle J Buchstaben der 4 Wörter auf dem Warnschild auf der Brücke.
Begib dich nun an die Stelle N 47°32.[I + J + 594] E 007°34.[ I + J + 539].
Gemeinsam weiter
Du befindest dich nun haargenau über einer Bachkreuzung – so was gibts nicht alle Tage! Seit 1670 wird der Dorenbach hier durch geleitet, damals in einem Känel kreuzend, was bei Hochwasser regelmässig zum Überschwappen geführt hat und ergo zu einer mittleren Schweinerei entlang unserem Industriebach, bis in die Stadt hinein… Heute sind die beiden unterirdisch fein säuberlich getrennt.
Zwanzig Schritte gegen Südosten – und endlich, endlich siehst du unseren Bach in voller Grösse und an seiner originalen Stelle! Und dann noch ein paar Schritte nach Osten, bis du über den Grenzstein mit der Jahreszahl K stolperst.
Wandere weiter zur Koordinate N 47°32.[K-1384] E 007°34.[K-1345]. Wenn du nun einen Extra-Terrain-Punkt gewinnen willst, folge für den Rest der Expedition dem Bach, der uns ja mittlerweile ans Herz gewachsen ist. Du darfst aber auch die Normalroute wählen. So oder so, zähle alle L Bretter des Objekts, auf dem du stehst, auch wenn sie nicht alle gleich breit sind. Gleich darfst du dir den Schweiss von der Stirn wischen:
N 47°32.[A - (L*10) - 766] E 007°34.[A - (L*10) - 656].
(Ups, wie war das mit diesem A gleich nochmal?) |