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Gletschertor... EarthCache

Hidden : 10/30/2010
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:

 Wer von der Autobahn kommend nach Lanke hineinfährt, dem begegnet am Ortseingang ein in dieser Gegend äußerst seltenes und ungewöhnliches Straßenschild (s.u.).... denn ansonsten ist das Gelände hier eiszeitlich geprägt sehr flach...
Wie konnte es nur dazu kommen...?!?

 


 

Nun ja, die Gründe hierfür liegen schon ein paar Jahre zurück...

Dieser Earth-cache führt Euch zum Ützdorfer Gletschertor, einem Überbleibsel der letzten Eiszeit im Barnim.

 

ACHTUNG: Die listing-Koordinaten bezeichnen den zentralen Teil des Tunneltales, der nicht zugänglich ist.
Haltet Euch für den cache also bitte an die Koordinaten der waypoint-Liste...
zu den listing-Koordinaten könnt und müßt ihr
nicht hingehen!

 

 

 


 

Die Weichsel-Kaltzeit, auch Weichsel-Glazial oder Weichsel-Komplex (umgangssprachlich auch Weichsel-Eiszeit oder Weichsel-Zeit genannt) ist die bisher jüngste der in Nordeuropa und im nördlichen Mitteleuropa aufgetretenen Vergletscherungsphasen (Glazial) des pleistzänen Eiszeitalters. Sie folgt auf die Eem-Warmzeit. Mit dem Ende der Weichsel-Kaltzeit endet das Pleistozän und beginnt das Holozän. In absoluten Zahlen ausgedrückt begann die Weichsel-Kaltzeit vor ca. 115.000 Jahren und endete vor 11.700 Jahren.

Während des Hochglazials der Weichsel-Kaltzeit gab es in Norddeutschland drei oder vier große Vorstoßphasen des Eises. Jede Vorstoßphase hinterließ eine Gruppe von Endmoränen, eine so genannte Staffel. Jedes der Stadien hat einen eigenen Geschiebemergel abgelagert. Während der Brandenburg-Phase erreichte das Eis seine maximale Ausdehnung (südlich die Glogau-Baruther Urstromtalung und nordwärts folgend die Potsdamer Urstromtalung vorgelagert). Diese Linie wird auch als Brandenburger Eisrandlage bezeichnet. Zum Brandenburger Stadium gehört auch die Frankfurter Staffel, die nordöstlich von Berlin verläuft und keinen eigenen Geschiebemergel aufweist.

Eine dieser Endmoränen endete mit einer Gletscherzunge im Bereich bei Lanke. Hier bildete sich ein riesiges Gletschertor, dessen Folgen für die Landschaft noch heute gut zu erkennen sind. Das Wasser der Gletscher stürzte durch Gletscherspalten in die Tiefe und suchte sich seinen Weg unter dem Eis in Richtung der Gletschertore. Durch den enormen hydrostatischen Druck wurden tiefe Rinnen in das Eis und das darunter liegende Gestein geschürft, sogenannte Tunneltäler. Zusätzlich riss das durch die Gletschertore austretende Wasser Sedimente aus dem Untergrund und kleingemahlenes Gestein mit. Wegen der dadurch entstehenden Farbe des Wassers bezeichnet man die aus den Gletschertoren austretenden Wasserläufe auch als Gletschermilch.

Das Tunneltal des Ützdorfer Gletschertores beginnt am Obersee bei Lanke und führt bis nach Ützdorf am Liepnitzsee, der sich unmittelbar an das ehemalige Gletschertor anschließt. Das gesamte Tal zwischen Lanke und Ützdorf ist der noch heute sichtbare Rest des rieseigen Tunneltales. Man kann sich kaum vorstellen, wie groß das Gletschertor damals gewesen sein muß, daß das aus ihm austretende Schmelzwasser in der Lage war, eine Rinne solchen Ausmaßes in den Untergrund zu fräsen. Alleine die Brücke, die über das zentrale Tunneltal führt hat eine Länge von 144 m. Der Höhenunterschied zwischen dem zentralen Fuß der Rinne und dem Rand etwa im Bereich der heutigen Autobahnabfahrt Lanke beträgt ca. 20 Meter! Die Tiefe des zentralen Abschnitts des Tunneltals könnt ihr gleich selbst bestimmen... Wenn ihr auf der Straße von Lanke nach Ützdorf fahrt, bewegt ihr Euch über mehrere Kilometer sozusagen mitten im Flußbett des ehemaligen Tunneltales.  Steigt mal aus  Eurem cache-Mobil aus und schaut nach rechts und links! Das ergibt einen guten Eindruck vom Ausmaß der geologischen Vorgänge, die diesen Landschaftsabschnitt vor langer Zeit geformt haben! Das Ützdorfer Gletschertor ist heute ein geschütztes Geotop.

 

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Das Schmelzwasser des Gletschertores hat eine Rinne von beträchtlicher Tiefe hinterlassen...
(Glücklicherweise haben die Eiszeit-Bewohner eigens für uns
einen Maßstab vor Ort zurückgelassen...)

 

Zum loggen dieses caches gilt daher Folgendes:
Zollstock nicht vergessen...

Begebt euch zu den angegebenen Koordinaten unter der Autobahnbrücke. Die Eiszeitbewohner haben als Meßhilfe für Euch auf diesem Pfeiler in regelmäßigen Abständen runde Markierungen hinterlassen. Meßt den Abstand zwischen zwei Markierungen. Dann mailt mir bitte die Anzahl der Markierungen und die daraus berechnete ungefähre Höhe des Brückenpfeilers. Oben und unten kommt jeweils ungefähr die Hälfte des gemessenen Abstandes dazu...



 Damit habt ihr die Tiefe  des Tunneltals (oder die Höhe des Gletschertores) bestimmt.


Natürlich wäre zusätzlich ein Foto von Euch im Gletschertor sehr willkommen... 

 

 English version:

Driving in to Lanke coming from the motorway you will notice an unusual and rare street sign (at least in this part of the country). Apart from here, formed during the glacial period, the landscape is rather plain& What on earth happened here&?!?

Well, the reasons for that lie some years in the past&

This Earth-cache is located at the glacier snout of Ützdorf, a remnant of the last glacier period in the Barnim.

The Weichsel-period is the most recent glacier period in Northern Europe, predeceded by the warm period of Eem. The end of the Weichsel period marks the end of Pleistocene and begin of the Holocene. The Weichsel-period began some 115.000 and ended 11.700 years in the past.

During the main phase of the Weichsel period glaciers advanced during three or four occasions deeply into Nothern Europe.  Each advanced left a group of terminal moraines, a so called Staffel.  Every single advance of the glacier zone left its own boulder clay.  The maximal extension of the glaciers during this period is called the Brandenburg phase including the Frankfurter Staffel located north-east from Berlin. The Frankfurter Staffel does not contain a specific boulder clay.

One of these terminal moraines ended in a glacier tongue in the vicinity of Lanke and formed a huge glacier snout, the remnants of which are still visible in today´s landscape. The water arising from the glaciers found its way through crevasses and then passed underneath the glacier, heading in direction to the glacier snout. Due to the massive hydrostatic pressure accompanying this process deep grooves were scraped into the ice and the underlying rock, the so-called tunnel valleys.  Sediments and grounded rocks were transported with the water leaving  the glacier snouts and led to a characteristic colour of the water, which led to the term Gletschermilch.

The Ützdorf  glacier snout extends from Lanke at the Obersee to Ützorf, located at the Liepnitzsee. The entire valley between Lanke and Ützdorf is the still visible remnant of the tunnel-valley formed by the glacier snout. It is hard to imagine the size of the glacier snout creating a channel of this magnitude. The length of the bridge across the valley measures 144 meters and the difference in altitude (measured from the central part of the tunnel valley to the surrounding landscape measured at the exit Lanke) amounts to some 20 meters! You will measure the depth of the central part of the valley shortly& Driving the street from Lanke to Ützdorf today leads you to move along the former river-bed of the tunnel valley. On this way, just leave your cache-mobile for a short stop and look around you. This will give you a good impression about the magnitude of the geological forces forming this landscape many years ago! The Ützdorf glacier valley today is a protected geotop.

 

The Gletschermilch arising from the Ützdor glacier snout has left a valley of extraordinary dimensions&

(Fortunately the ice-age people left a ruler here for us&)

To log this cache you therefore need to & (don´t forget a folding rule&)

Go to the listed coordinates beneath the motorway-bridge. The pillars of the bridge are composed of segments, each one containing a marker in its centre. Count the number of these markers and measure the height  of the segments. Please send an e-mail containing:  1. The number of the markers and 2. The calculated depth of the pillar (additionally you´ll find to half-segments at the bottom and the top of the pillar&!)

This is an easy way for you to estimate the depth of the central tunnel valley.

Additionally a picture of you at the glacier snout of course would be most welcome!  

Additional Hints (No hints available.)