Nun
ja, die Gründe hierfür liegen schon ein paar Jahre
zurück...
Dieser Earth-cache führt Euch zum Ützdorfer Gletschertor, einem
Überbleibsel der letzten Eiszeit im Barnim.
ACHTUNG: Die
listing-Koordinaten bezeichnen den zentralen Teil des Tunneltales,
der nicht zugänglich ist.
Haltet Euch für den cache also
bitte an die Koordinaten der waypoint-Liste...
zu den listing-Koordinaten
könnt und müßt ihr
nicht
hingehen!
Die Weichsel-Kaltzeit, auch Weichsel-Glazial oder
Weichsel-Komplex (umgangssprachlich auch Weichsel-Eiszeit oder
Weichsel-Zeit genannt) ist die bisher jüngste der in
Nordeuropa und im nördlichen Mitteleuropa aufgetretenen
Vergletscherungsphasen (Glazial) des pleistzänen Eiszeitalters. Sie
folgt auf die Eem-Warmzeit. Mit dem Ende der Weichsel-Kaltzeit
endet das Pleistozän und beginnt das Holozän. In absoluten Zahlen
ausgedrückt begann die Weichsel-Kaltzeit vor ca. 115.000
Jahren und endete vor 11.700 Jahren.
Während des Hochglazials der Weichsel-Kaltzeit gab es in
Norddeutschland drei oder vier große Vorstoßphasen des Eises.
Jede Vorstoßphase hinterließ eine
Gruppe von Endmoränen, eine so genannte Staffel. Jedes der Stadien
hat einen eigenen Geschiebemergel abgelagert. Während der
Brandenburg-Phase erreichte das Eis seine maximale Ausdehnung
(südlich die Glogau-Baruther Urstromtalung und nordwärts folgend
die Potsdamer Urstromtalung vorgelagert). Diese Linie wird auch als
Brandenburger Eisrandlage bezeichnet. Zum Brandenburger Stadium
gehört auch die Frankfurter Staffel, die
nordöstlich von Berlin verläuft und keinen
eigenen Geschiebemergel aufweist.
Eine dieser Endmoränen endete mit einer Gletscherzunge im
Bereich bei Lanke. Hier bildete sich ein riesiges Gletschertor,
dessen Folgen für die Landschaft noch heute gut zu erkennen sind.
Das Wasser der Gletscher stürzte
durch Gletscherspalten in die Tiefe und suchte sich seinen Weg
unter dem Eis in Richtung der Gletschertore. Durch den enormen
hydrostatischen Druck wurden tiefe Rinnen
in das Eis und das darunter liegende Gestein geschürft, sogenannte
Tunneltäler. Zusätzlich riss das durch die Gletschertore
austretende Wasser Sedimente aus dem Untergrund und kleingemahlenes
Gestein mit. Wegen der dadurch entstehenden Farbe
des
Wassers bezeichnet man die aus den Gletschertoren austretenden
Wasserläufe auch als Gletschermilch.
Das Tunneltal des Ützdorfer Gletschertores beginnt am
Obersee bei Lanke und führt bis nach Ützdorf am Liepnitzsee, der
sich unmittelbar an das ehemalige Gletschertor anschließt. Das
gesamte Tal zwischen Lanke und Ützdorf ist der noch heute sichtbare
Rest des rieseigen Tunneltales. Man kann sich kaum vorstellen, wie
groß das Gletschertor damals gewesen sein muß, daß das aus ihm
austretende Schmelzwasser in der Lage war, eine Rinne solchen
Ausmaßes in den Untergrund zu fräsen. Alleine die
Brücke, die über das zentrale Tunneltal führt hat eine Länge von
144 m. Der Höhenunterschied zwischen dem zentralen Fuß der Rinne
und dem Rand etwa im Bereich der heutigen Autobahnabfahrt Lanke
beträgt ca. 20 Meter! Die Tiefe des zentralen Abschnitts des
Tunneltals könnt ihr gleich selbst bestimmen... Wenn ihr auf der
Straße von Lanke nach Ützdorf fahrt, bewegt ihr Euch über mehrere
Kilometer sozusagen mitten im Flußbett des ehemaligen
Tunneltales. Steigt mal aus Eurem cache-Mobil aus und
schaut nach rechts und links! Das ergibt einen guten Eindruck vom
Ausmaß der geologischen Vorgänge, die diesen Landschaftsabschnitt
vor langer Zeit geformt haben! Das Ützdorfer Gletschertor ist heute
ein geschütztes Geotop.
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Das Schmelzwasser
des Gletschertores hat eine Rinne von beträchtlicher Tiefe
hinterlassen...
(Glücklicherweise haben die Eiszeit-Bewohner eigens für
uns
einen Maßstab vor Ort zurückgelassen...)
Zum
loggen dieses caches gilt daher Folgendes:
Zollstock nicht vergessen...
Begebt euch zu den
angegebenen Koordinaten unter der Autobahnbrücke. Die
Eiszeitbewohner haben als Meßhilfe für Euch auf diesem Pfeiler in
regelmäßigen Abständen runde Markierungen hinterlassen. Meßt den
Abstand zwischen zwei Markierungen. Dann mailt mir bitte die Anzahl
der Markierungen und die daraus berechnete ungefähre Höhe des
Brückenpfeilers. Oben und unten kommt jeweils ungefähr die Hälfte
des gemessenen Abstandes dazu...
Damit habt ihr
die Tiefe des Tunneltals (oder die Höhe des
Gletschertores) bestimmt.
Natürlich wäre
zusätzlich ein Foto von Euch im Gletschertor sehr
willkommen...
English version:
Driving in to Lanke coming from the
motorway you will notice an unusual and rare street sign (at least
in this part of the country). Apart from here, formed during the
glacial period, the landscape is rather plain& What on earth
happened here&?!?
Well, the reasons for that lie some
years in the past&
This Earth-cache is located at the
glacier snout of Ützdorf, a remnant of the last glacier period in
the Barnim.
The Weichsel-period is the most
recent glacier period in Northern Europe, predeceded by the warm
period of Eem. The end of the Weichsel period marks the end of
Pleistocene and begin of the Holocene. The Weichsel-period began
some 115.000 and ended 11.700 years in the past.
During the main phase of the Weichsel
period glaciers advanced during three or four occasions deeply into
Nothern Europe. Each advanced left a group of
terminal moraines, a so called Staffel. Every
single advance of the glacier zone left its own boulder clay.
The maximal extension of the glaciers during
this period is called the Brandenburg phase including the
Frankfurter Staffel located north-east from Berlin. The Frankfurter
Staffel does not contain a specific boulder clay.
One of these terminal moraines ended
in a glacier tongue in the vicinity of Lanke and formed a huge
glacier snout, the remnants of which are still visible in today´s
landscape. The water arising from the glaciers found its way
through crevasses and then passed underneath the glacier, heading
in direction to the glacier snout. Due to the massive hydrostatic
pressure accompanying this process deep grooves were scraped into
the ice and the underlying rock, the so-called tunnel valleys.
Sediments and grounded rocks were transported
with the water leaving the glacier snouts and
led to a characteristic colour of the water, which led to the term
Gletschermilch.
The Ützdorf
glacier snout extends from Lanke at the Obersee
to Ützorf, located at the Liepnitzsee. The entire valley between
Lanke and Ützdorf is the still visible remnant of the tunnel-valley
formed by the glacier snout. It is hard to imagine the size of the
glacier snout creating a channel of this magnitude. The length of
the bridge across the valley measures 144 meters and the difference
in altitude (measured from the central part of the tunnel valley to
the surrounding landscape measured at the exit Lanke) amounts to
some 20 meters! You will measure the depth of the central part of
the valley shortly& Driving the street from Lanke to Ützdorf
today leads you to move along the former river-bed of the tunnel
valley. On this way, just leave your cache-mobile for a short stop
and look around you. This will give you a good impression about the
magnitude of the geological forces forming this landscape many
years ago! The Ützdorf glacier valley today is a protected
geotop.
The Gletschermilch arising from the
Ützdor glacier snout has left a valley of extraordinary
dimensions&
(Fortunately the ice-age people left
a ruler here for us&)
To log this cache you therefore need
to & (don´t forget a folding rule&)
Go to the listed coordinates beneath
the motorway-bridge. The pillars of the bridge are composed of
segments, each one containing a marker in its centre. Count the
number of these markers and measure the height
of the segments. Please send an e-mail containing:
1. The number of the markers and 2. The
calculated depth of the pillar (additionally you´ll find to
half-segments at the bottom and the top of the
pillar&!)
This is an easy way for you to
estimate the depth of the central tunnel valley.
Additionally a picture of you at the
glacier snout of course would be most welcome!